Johanniskraut als Antidepressivum
Bei Depressionen im Jugendalter gilt Johanniskraut (Hypericum perforatum) als gute Alternative zu Antidepressiva. Über Nebenwirkungen sollte man sich aber informieren.Kann auf natürliche Art helfen die Stimmung aufzuhellenJohanniskraut wird seit mehr als 2.000 Jahren als natürliches Mittel eingesetzt, das stimmungsaufhellend wirken kann (insb...
Dieser aktuelle (1998) Ratgeber gibt Auskunft über: Die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten des Johanniskrauts - seine besonderen Eigenschaften - seine Inhaltsstoffe, Risiken u...
Johanniskraut Tabletten Eine gute Wahl für schlechte Stimmung, leichte bis mittelschwere Depression, SAD, Angst und Stress. Eine wirklich natürliche Anti-Depressiva mit langjähr...
Behandlung von Jugendlichen mit Depressionen - Johanniskraut als unterstützende Maßnahme
Durch die wachsenden Anforderungen in der Schule, die Konfrontation mit familiären Problemen und die mit dem Erwachsenwerden einhergehenden Veränderungen hat sich die Zahl der an Depressionen leidenden Kinder und Jugendlichen in den letzten Jahren deutlich erhöht. Aber wie behandelt man so junge Patienten adäquat? Bisher waren Verhaltenstherapien und die Behandlung mit Antidepressiva an der Tagesordnung. Jetzt hat die Medizin das Johanniskraut als Alternative entdeckt.
Antidepressiva haben starke Nebenwirkungen
Mit der zunehmenden Zahl von depressiven Kindern und Jugendlichen einhergehend stieg auch der Einsatz von Arzneimitteln, die die Psyche der minderjährigen Patienten beeinflussen. Vor allem Antidepressiva wurden in den letzten Jahren bei der Behandlung von depressiven Kindern und Jugendlichen verstärkt eingesetzt, so berichtet die "Zeitschrift für Phytotherapie". Verschiedene Untersuchungen haben gezeigt, dass klassische Antidepressiva lediglich einen geringen Nutzen, dafür aber erhebliche Nebenwirkungen haben. Die Wissenschaft hat zwar einen Entwicklungssprung bei der Herstellung neuer Antidepressiva gemacht und beispielsweise Selektive-Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) auf den Markt gebracht. Nach anfänglichem Lob durch Kinder- und Jugendpsychiater aufgrund ihrer geringeren Nebenwirkungen zeigte sich allerdings durch klinisch durchgeführte Studien, dass diese Medikamente bei jungen Patienten zu einem erhöhten Suizid-Risiko, aggressiven Verhaltensmustern sowie einem Anstieg von Selbstverletzungen führen, wenn sie mit SSRI behandelt wurden. Ein zusätzliches Problem entsteht durch die Tatsache, dass die typischen Nebenwirkungen von SSRI den Symptomen der zu behandelnden Erkrankungen überaus ähnlich sind. Dies wird von Ärzten häufig nicht erkannt und sie erhöhen die Dosis, obwohl sie eigentlich reduziert werden müsste.
Medikamente als Unterstützung der Verhaltenstherapie
Psychologen und Psychiater sind sich einig, dass die so genannte kognitive Verhaltenstherapie die augenblicklich beste Methode ist, depressive Kinder und Jugendliche erfolgreich zu behandeln. Auch bestätigen sie, dass eine Verstärkung des Therapieeffektes mit Hilfe von Medikamenten durchaus möglich ist. Das große Problem liegt aber darin, die wirksamste und vor allem sicherste Medikation für depressive Kinder und Jugendliche herauszuarbeiten. Aus diesem Grund wurde in den letzten Jahren verstärkt nach Alternativen zu den klassischen Antidepressiva gesucht und wie so oft bietet die Natur eine echte Alternative an.
Johanniskraut als Alternative zu klassischen Antidepressiva
Ein viel versprechendes Gegenstück zu synthetisch hergestellten Antidepressiva sind Präparate aus Johanniskraut. Nicht nur die gute Wirkung von Johanniskraut, sondern auch die bisher nachgewiesenen Nebenwirkungen lassen dieses pflanzliche Heilmittel in einem guten Licht erscheinen. Die medizinische Forschung macht vor allem den Wirkstoff Hypericin, der in Johanniskraut enthalten ist, für dessen antidepressive Wirkweise verantwortlich. Diese positive Bewertung des Johanniskrauts hat bereits dazu geführt, dass in Deutschland Medikamente, die Johanniskraut enthalten, zu den am häufigsten verschriebenen Arzneien bei Kindern und Jugendlichen mit Depressionen gehören, noch vor den Antidepressiva. Vor allem in Deutschland können solche Johanniskraut-Medikamente aufgrund ihrer Wirkweise eine Möglichkeit zur "Überbrückung" sein, denn es gibt zu wenige Ärzte, um eine schnelle therapeutische Behandlung von Kindern und Jugendlichen zu gewährleisten.
Bei einer beobachtenden Studie mit 101 Patienten unter zwölf Jahren wurde die Therapie bei 87 Prozent der Patienten von den Ärzten mit "gut" beziehungsweise "sehr gut" bewertet. Klassische Symptome wie beispielsweise Nervosität, Konzentrations- und Schlafstörungen oder auch Reizbarkeit hatten sich nach dem Ende der Untersuchung bei mindestens 95 Prozent der Patienten entweder gebessert oder waren überhaupt nicht mehr vorhanden. Trotzdem sollte die angedachte Dosis, Johanniskraut wird z. B. in Tablettenform verabreicht, genau mit dem behandelnden Arzt besprochen und von ihm kontrolliert werden. Vor allem die nicht selten auftretende, erhöhte Lichtempfindlichkeit der Haut wird von Kritikern als problematisch angesehen, da ja gerade für depressive Kinder das Spielen in der freien Natur wichtig und auch heilsam ist. Aber auch Kopfschmerzen, Darmprobleme, Müdigkeit oder Nervosität können betroffene Kinder und Jugendliche zusätzlich belasten. Zudem kann es bei der Einnahme von Johanniskraut zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen.
Johanniskraut, ein vielseitiges Heilmittel aus der Natur
Bereits seit vielen Jahrhunderten ist die vielfältige, heilsame Wirkung von Johanniskraut bekannt. Aufgrund seiner vielfältigen Wirkung ist Johanniskraut Arzneipflanze 2015. Hauptsächlich wird die Blüte verwendet, aber auch das gesamte Kraut dient zur Herstellung von Tees, Salben und Tinkturen. Johanniskraut wird aber nicht nur bei Depressionen angewendet, sondern auch bei typischen Frauenbeschwerden, wird bei Harnproblemen verwendet und hilft bei verschiedenen Erkrankungen des Verdauungstraktes. Zudem wirkt Johanniskraut abschwellend, antibakteriell und schmerzstillend. Insofern könnte man dieses pflanzliche Heilmittel durchaus als Multitalent beschreiben.
Bitte beachten Sie, dass dieser Artikel generell fachlichen Rat - zum Beispiel durch einen Arzt oder Psychiater - nicht ersetzen kann.