Selbsttest: Alternativen zu Alukapseln und Filterpapier ----->

Ich begab mich also auf die Suche nach Alternativenund fand alt bewährte und neuere Systeme, die gar nicht so unpraktisch sind. (siehe getestete Auswahl rechts - und Detailbeschreibungen nachstehend) 

Die Vorteile von Kapseln und Pads liegen auf der Hand:

  • kein mühseliges Dosieren
  • kein extra Wasserkochen erforderlich
  • geringer Putzaufwand

    Kann da ein anderes System überhaupt mithalten?

Egal, es gibt genug Motive alternative Kaffeezubereitungen zu suchen:


  • weniger Müll produzieren (Pads machen viel Müll und auch recycelte Kapseln sind nicht ohne ...)

  • den Regenwald retten (denn für die Gewinnung von Aluminium wird Bauxit benötigt und die Reserven liegen im Tropengürtel)

  • Aluminium generell im Haushalt zu reduzieren (Aluminium in Kombination mit Säure könnte neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge gesundheitliche Probleme hervorrufen. - Kritisches Beispiel: Aluminium in Deos)

  • Kostengünstiger guten Kaffee genießen.

Einmal scharf nachgedacht, war die erste Alternative auch schon gefunden:

Wie machen es die Türken?

  • Man nehme ein Mokkakännchen in türkischem Stil und fülle für 2 Tassen etwa 100 Milliliter Wasser ein
  • Zucker einrühren und die Mischung aufkochen

  • Sobald das Zuckerwasser kocht, nimmt man das Gefäß vom Herd und rührt pro Tasse ein Löffelchen Kaffee unter

  • Der türkische Kaffee soll dann noch zwei mal aufgekocht werden

  • Dem heißen Kaffee wird noch ein Löffel kaltes Wasser hinzugefügt. Damit setzt sich der Kaffeesatz besser ab.

  • Dann wird der türkische Kaffee in kleine Mokkatassen gefüllt .. mmh

 

Meine Meinung: Kaffee nach türkischer Art ist stark und süß. Das muss man mögen. Es ist auch zeitaufwändiger als die Kapselvariante. - Dennoch ein echter Genuss. Beim Kauf bitte darauf achten, dass die Kanne aus Edelstahl ist, eine Metalllegierung ist aus gesundheitlicher Sicht nicht unbedingt die beste Wahl. Auf das Material sollte man wirklich achten, auch wenn es sehr verlockende hübsche Designs gibt.

Kaffee auf Französisch - French Press

Nachdem mir Kaffee in türkischem Stil dann doch dauerhaft zu süß war, suchte ich noch nach weiteren Kapselalternativen. Da fiel mir eine Freundin ein, die Kaffee in einer sogenannten French Press-Kanne macht. Traditionellerweise handelt es sich dabei um eine Glaskanne mit einem Presssystem. In der Praxis heißt das:

  • Man nimmt am besten sehr grob gemahlenen Kaffee (es gibt spezielle French-Sorten bereits zu kaufen)

  • Dann füllt man einen Löffel Kaffee pro Tasse in die Kanne

  • Kochendes Wasser aufgießen (am besten im Wasserkocher gekocht, das spart Energie gegenüber dem Wasserkochen auf der Herdplatte)

  • Ein bis zwei Minuten ziehen lassen, dann den Pressstempel hinunterdrücken und der Kaffee ist fertig. Durch das Sieb wird der Kaffeesatz ziemlich gut gefiltert. Manchmal bleibt ein wenig Satz, aber das ist ebenso normal wie beim türkischen Kaffee

Ich persönlich ziehe auch hier Edelstahlvarianten jenen aus Plastik und Glas vor. Der Nachteil bei Glas ist, dass es schon mal in die Brüche gehen kann und man ständig neue kaufen muss.

Nachteil bei French-Press: Man sollte Kanne und Pressstempel nach jedem Gebrauch reinigen. Meist reicht es Kanne und Stempel sofort heiß zu spülen. Manchmal bleibt auch Kaffee im Pressstempel hängen. Da muss man extra säubern. In der Spülmaschine wird es meist ganz sauber.

 

Tipp: Doppelwandige French-Presssysteme aus Edelstahl.

Inzwischen gibt es auch Systeme aus Edelstahl angeboten, etwa von Melitta. Diese sind doppelwandig und halten das Getränk gut warm. Aufpassen muss man beim Griff. Manche Produkte sind so schlecht konstruiert, dass der Metallgriff heiß wird. (Am besten die eher negativen Rezensionen auf Amazon lesen, wenn der heiße Griff sehr häufig erwähnt wird. Sollte man eine andere Marke wählen.

Ich habe mich für die Frenchpress-Kanne von Melitta aus Edelstahl entschieden und sehr gute Erfahrungen gemacht. (Das ist keine von der Firma bezahlte Erwähnung des Markennamens sondern eine persönliche, positive Erfahrung).

Typisch deutsch, typisch praktisch: Der Dauerfilter ... am besten ohne Papier

 

Können Sie sich noch erinnern? In vielen 50er oder 60er-Jahre-Zeitschriften sieht man noch alte Keramikfilter. In einen Permanentfilter aus Keramik wird ein passender Papierfilter eingefügt und auf eine passende Tasse oder Kanne gesetzt. Dann:

  • Kaffee einfüllen
  • kochendes Wasser langsam eingießen und

fertig ist der frisch aufgebrühte Kaffee!

Das ist sicher die einfachste Variante zu gutem Kaffee zu kommen. So stark wie French-Press oder türkischer Kaffee ist er aber meistens nicht. Dennoch finde ich dies Variante am umweltfreundlichsten. Speziell dann, wenn man zu den neuen Permanentfiltern aus Edelstahl greift, die keine Papierfilter mehr zusätzlich benötigen.

 

Fazit:
  1. Am einfachsten und umweltfreundlichsten ist wohl die Dauerfiltervariante ohne Papier. - Der Geschmack von Filterkaffee wird allerdings eingefleischte Espresso-Freunde nicht locken können. - Reinigung ist ebenfalls super einfach.
  2. Super ist auch das French-Presssystem, weil die Zubereitung sehr schnell geht. Die Reinigung erfordert ein wenig Disziplin. Vorsicht bei billigen Glasvarianten, die brechen oft schnell.
  3. Die Zubereitung von türkischem Kaffee ist sicher ökologischer als die Verwendung von Alukapselsystemen. Gegenüber der französischen und der deutschen Variante ist es aber aufwändiger. Allerdings hat die Süße türkische Variante durchaus ihren Charme.

 

Wichtig bei allen Systemen:

Achtung, bei den verwendeten Materialien. Billiges Plastik oder problematische Metalllegierungen sollten aus gesundheitliche Sicht nicht verwendet werden.

 

Aus gesundheitlicher Sicht ist rostfreier Edelstahl 304 beziehungsweise 18/8 zu empfehlen. Nur weil rostfreier Stahl irgendwo darauf steht, heißt das übrigens nicht, dass das Produkt gegenüber Säuren stabil ist. Das ist gerade im Lebensmittelbereich wichtig. 18/8 Edelstahl ist säurestabil und wird deshalb gerne in der Gastronomie verwendet.

 

Last but not least: Wie gesund ist Kaffee?

Kaffee selbst scheint übrigens nicht gesundheitsgefährdend zu sein. Drei bis vier Tassen pro Tag sollen unbedenklich sein, sagen inzwischen viele ältere und neuere Studien. Koffein regt das Nervensystem an und steigert sogar die Konzentration. Kaffee könnte möglicherweise sogar vor der Entwicklung von Diabetes (Typ II) schützen, schreibt eine große österreichische Krankenkasse auf ihrer Homepage. Die Kasse beruft sich auf neuere wissenschaftliche Studien. - Lediglich in der Schwangerschaft sollten Frauen auf zu viel Kaffeegenuss verzichten.

 

Autor seit 10 Jahren
61 Seiten
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