Kochen nur mit Deckel

Topf- und Pfannendeckel sind ein heißer Tipp zum Energiesparen. Mit ihnen benötigst Du nur die Hälfte der Energie und vermeidest bis zu 40 Kilogramm Kohlendioxid pro Jahr. Tägliches Kochen mit Topfdeckel spart bei einem Elektroherd pro Jahr 65 Kilowattstunden und damit 20 Euro. Durch den Gebrauch eines Deckels reduziert sich nicht nur der Energiebedarf – auch die Kochzeit verkürzt sich. Achte darauf, dass nicht nur der Deckel die richtige Größe für den Topf hat, sondern auch der Topf gut auf die Herdplatte passt. Viel zu große Töpfe verschwenden Strom, weil das Kochen länger dauert. Auf keinen Fall sollten der Topf oder die Pfanne kleiner sein als die Platte, da sonst Wärme verschwendet wird. Auch wenn Du nur mit Wasser kochst: Nimm nur so viel, wie Du brauchst. Gemüse, Eier und Kartoffeln müssen nicht komplett im Wasser liegen, wenn der Boden des Topfes gut bedeckt ist, genügt das. Das Essen gart dann im Dampf, so bleiben auch die Vitamine drin.

 

Schnellkochtopf benutzen

Kartoffeln und Reis in zehn Minuten? Der Schnellkochtopf macht's möglich. Der Clou: Im Vergleich zu einem normalen Topf kannst Du mit diesem Küchenwunder bis zu 50 Prozent Energie sparen – das sind immerhin 30 Kilo CO2 pro Jahr. Dazu kommt: Du kochst mit einem Schnellkochtopf nicht nur schneller, sondern auch günstiger. Insgesamt sparst Du jährlich 15 Euro. Vorteile ergeben sich übrigens fürs Essen ebenso wie fürs Klima: Die Gerichte schmecken genauso gut und das Essen ist nicht nur schneller fertig, sondern auch vitaminschonender und CO2-ärmer zubereitet. Schnellkochtöpfe eignen sich auch hervorragend zur Zubereitung von Eintöpfen und Fleischgerichten wie Gulasch, Sauerkraut, Grünkohl oder Kohlrouladen.

 

Obst und Gemüse nach Saison einkaufen

Ob Erdbeeren und Spargel im Herbst oder Äpfel im Frühjahr – zu jeder Jahreszeit bekommst Du, worauf Du gerade Appetit hast. Um diese Nachfrage zu stillen, werden die Lebensmittel eingeflogen, über weite Strecken transportiert, lange Zeit in Kühlhäusern gelagert oder in energieaufwendigen Gewächshäusern angebaut. Das hat einen hohen CO2-Ausstoß zur Folge: Wird ein Kilo Obst oder Gemüse aus Übersee eingeflogen, verbraucht das im Schnitt etwa drei bis fünf Liter Treibstoff. 500 g Äpfel aus Übersee erzeugen so 257 Gramm CO2, die gleiche Menge Äpfel aus der Region nur 31 Gramm CO2. Wer sich auf das saisonale Angebot von Obst und Gemüse beschränkt, vermeidet jährlich 30 Kilo CO2 im Vergleich zu Importobst und -gemüse. Ob es überhaupt Preisunterschiede gibt, hängt von der Sorte ab. Bei saisonalen Produkten ist das Preis-Leistungs-Verhältnis jedoch unschlagbar: Früchte und Gemüse kommen erntefrisch und meist ohne lange Transportwege auf Ihren Tisch – und das schmeckt man! Deshalb: Besser überwiegend Lebensmittel essen, die in Europa wachsen. Erkundige Dich, welche Lebensmittel gerade Saison haben. Dabei hilft ein Saisonkalender.

 

Stofftücher statt Papierhandtücher verwenden

Im Alltag benutzen wir oft Papier zum Trocknen der Hände oder zum Saubermachen. Stofftücher sind jedoch genauso gut, aber viel klimafreundlicher. Bis zu neun Kilo CO2 pro Jahr vermeidet man mit Stoff anstatt Papier. Da Du Stoff immer wieder verwenden kannst, fallen auch Ausgaben für Küchenrollen und Servietten weg – zehn Euro kannst Du so pro Jahr sparen. Deshalb: Beim Essen Stoffservietten benutzen. Diesekann man waschen und immer wieder benutzen. Auch zum Tischabwischen ist ein Lappen aus Stoff oft effizienter.

 

Kühlschrank: Richtig beladen

Stell die Temperatur Deines Kühlschranks auf sieben Grad, die des Gefrierschranks auf minus 18. Das reicht völlig aus. Schon zwei Grad weniger verbrauchen etwa zehn Prozent mehr Strom. Und: Richtigen Standort wählen – die Geräte nicht direkt neben Heizung oder Herd stellen. Sinkt die Raumtemperatur um ein Grad, spart das sechs Prozent Strom bei Kühlgeräten. Ab und zu sollte man auch beim Kühlschrank mal die Dichtung überprüfen. Das ist ganz einfach: Leg eine Taschenlampe in den Kühlschrank und schließ die Tür. Siehst Du das Licht von außen, ist die Dichtung defekt. Dichtung dann austauschen!

 

Gefrierschrank: Öfters mal abtauen und Lücken mit Zeitungspapier ausstopfen

Wird die Eisschicht im Innern des Gefrierschranks oder der Gefriertruhe immer dicker, verbraucht das Gerät mehr Strom. Von Zeit zu Zeit deshalb den Stecker ziehen und das Eis abtauen lassen. Noch schneller geht's, wenn Du eine Schüssel mit heißem Wasser ins Innere stellst. Nutz gleich die Gelegenheit, den Gefrierschrank mal gründlich sauber zu machen.

Stopfe ungenutzten Platz im Gefriergerät mit Styropor oder Zeitungspapier aus. Das Material muss zwar auch gekühlt werden, es kann allerdings beim Öffnen die kalte Luft nicht mehr so schnell entweichen, bzw. es ist weniger Platz für warme Luft von außen vorhanden. Du fährst in Urlaub? Dann schalte die Kühlgeräte nach Möglichkeit aus und zieh den Stecker. Verbrauche rechtzeitig alle Lebensmittel und lass den Gefrierschrank abtauen. Tür offen stehen lassen!

 

Waschmaschine: Niedrigere Temperatur tut's auch

Reduziere den Strombedarf Deiner Waschmaschine, indem Du nur mit 40 statt mit 60 Grad wäschst. Schalte Sie runter auf 30 Grad, dann spart Sie sogar zwei Drittel des Stroms ein. Viele Waschmaschinen verfügen auch über ein Energiesparprogramm, das man gelegentlich nutzen sollte: Das Waschen dauert dann zwar länger, benötigt aber weniger Strom. Auch ist die 90-Grad-Wäsche kaum noch notwendig. Normalerweise sind 30 oder 40 Grad völlig ausreichend, bei stark verschmutzter Wäsche auch schon mal 60 bis 70 Grad. Dabei werden ebenfalls die meisten Bakterien in der Waschtrommel abgetötet. Und: Wenn Du Deine Waschmaschine anschaltest, dann sollte es sich auch lohnen. Voll beladen braucht sie die wenigste Energie.

 

Gut schleudern ist besser als Trocknen

Waschmaschinen verbrauchen in der Regel weniger Energie als Wäschetrockner. Also: Immer die Wäsche bei hoher Drehzahl schleudern, bevor sie in den Wäschetrockner wandert. Und: Wann immer das Wetter es zulässt, auf den Wäschetrockner verzichten und draußen trocknen. Halte das Fusselsieb Deines Wäschetrockners immer sauber, am besten nach jedem Trockengang von Resten befreien. Ein volles Fusselsieb verlängert die Trockenzeit erheblich! Wenn Du nur Wäsche mit gleicher Beschaffenheit und Dicke in einem Gang trocknest, ist der Trockner wegen der einheitlichen Trockenzeit schneller fertig. Manchmal rotiert die Trommel weiter, nur weil ein einziges Kleidungsstück noch etwas feucht ist.

 

Spülmaschine: Immer voll machen!

Was für die Waschmaschine gilt, gilt genauso für die Spülmaschine: Starte sie nur, wenn sie auch voll ist. So reinigst du viele Tassen, Teller und Töpfe mit vergleichsweise wenig Energie. Solange Du in der Spülmaschine "sammelst", gilt: Tür schließen. So trocknen weniger Essensreste auf den Tellern ein und lassen sich leichter entfernen. Verzichte auf das Vorspülprogramm, das ist bei modernen Spülmaschinen nicht mehr nötig. Achte lieber darauf, dass das Sieb regelmäßig gereinigt wird.

 

Backofen: Setz auf Umluft, schalte früher ab

Niedrigere Temperatur, kürzere Backzeit, mehrere Bleche gleichzeitig im Ofen – das sind die Vorteile, wenn man die Umluftfunktion des Backofens nutzt. Normalerweise reicht es auch aus, die Speisen mit 20 Grad weniger zuzubereiten als mit Ober- und Unterhitze. Beträgt die Backzeit laut Rezept 50 Minuten, kannst Du den Backofen auch problemlos schon zehn Minuten früher abschalten. Pizza, Kuchen und Brötchen werden dann mit der Restwärme im Ofen zu Ende gebacken. Vorheizen ist oftmals auch nicht mehr notwendig, da moderne Öfen sehr schnell auf Temperatur kommen.

 

Mikrowelle statt Herd, Wasserkocher statt Kochtopf

Um kleine Portionen aufzuwärmen, eignet sich die sparsame Mikrowelle besser als der große Herd oder Ofen – schneller geht es auch noch. Dasselbe gilt fürs Wasserkochen: Hier ist ein Wasserkocher energieeffizienter, wenn es darum geht, das Nudelwasser schnell vorzuwärmen oder Wasser für die Suppe vorzukochen.

Welche Erfahrungen hast Du mit Energiesparen im Haushalt gemacht? Hast Du weitere Ideen? Ich freue mich auf Deine Rückmeldung!

 Sabine Hense-Ferch www.redaktion-lippstadt.de

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