Pfeilspiel (Bild: Richard Throssel / Museum of Photographic Arts Collections)

Pfeil und Bogen waren die wichtigsten Waffen der Indianer

Sie veranstalteten aber auch Wettbewerbe im Bogenschießen, die denen der heutigen Bogenschützenvereine nicht ganz unähnlich waren. Allerdings steckte bei den Indianern viel mehr Ernst dahinter - und der Spielgedanke war ganz anders. Ein Weitschießen waren bei den Indianern nicht üblich und auch nicht notwendig. Bei der Jagd oder im Krieg gingen sie dicht an ihr Ziel heran. Deshalb spielte auch das Zielschießen in ihrem Wettkampf nicht die Hauptrolle. Vielmehr kam es auf die schnelle Schussfolge an.

Sieger wurde, wer die meisten Pfeile abschießen konnte, bevor sein zuerst abgeschossener den Boden berührte. Jeder Schuss musste allerdings innerhalb einer Markierung landen. Somit wurden zugleich das kräftige Spannen des Bogens und das Zielen geübt. Vor der Ankunft der Weißen waren Pfeil und Jagdbogen die wichtigsten Waffen der Indianer. Also war dieses Spiel ein ernster Wettkampf. Auch Bogenschießen aus dem Sattel erforderte große Gewandtheit. Um einen Pfeil mit dem Rundschild am linken Arm abzuwehren, musste man schnell sein.

Die Handhabung des Krummstabes erforderte sehr viel Geschick

Der Rundschild war mit Bisonhaut überzogen, die im Feuer gehärtet wurde. Tunierschilde von besonders bewährten Kriegern wurden mit Hirschleder überzogen, mit farbigen Darstellungen des jeweiligen Totemtieres versehen, mit Zauberzeichen bemalt und mit Adlerfedern geschmückt. Als bevorzugtes Gerät für Kampfspiele wurde ein Krummstab verwandt, dessen gebogenes Ende mit dünnem Leder überzogen war. Auch an ihm hingen Adlerfedern, was gleichzeitig den Rang und die Verdienste dessen anzeigte, der ihn führte.

Die Handhabung dieses Krummstabes erforderte viel Geschick, und drauf kam es bei den Kampfspielen letztendlich an. Je mehr Teilnehmer ein Krieger bei diesem Spiel mit dem Krummstab anschlug, desto höher war er geschätzt. Sein Ansehen stieg weiter, wenn der Gegenspieler sich gar mit Tomahawk oder Pfeilen zur Wehr setzen konnte. Jeder Kämpfer zählte seine "Treffer" selber. Da die Indianer die Lüge verachteten, kam es so gut wie nie vor, dass sich ein Krieger eines Erfolges rühmte, den er nicht wirklich gehabt hatte.

BerndT, am 29.06.2013
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Bildquelle:
Daniela Roth (Indianische Tiertotems - Der Lachs)
WikiImages (Die Menschenopferzeremonie der Pawnee-Indianer)
Richard Throssel (Bisons - Amerikanische Wildrinder)

Autor seit 13 Jahren
369 Seiten
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