Löwenkopfkaninchen

Löwenkopfkaninchen (Bild: Regina Kaute/ pixelio.de)

Kaninchen sind Gruppentiere

Kaninchen sind Gruppentiere und leben in der freien Natur in Rudeln, bis zu 20 Tieren. Meist lebt ein Rammler mit mehreren Häsinnen zusammen. Als Haustiere können Kaninchen aber nicht so gehalten werden, denn sie würden sich massiv fortpflanzen, da ja keine natürlichen Feinde vorhanden sind. Deshalb ist es nötig Rammler, die nicht zur Zucht eingesetzt werden zu kastrieren. Besonders wenn sie frühkastriert werden, dass bedeutet, die Kastration findet vor der Geschlechtsreife statt, sind sie sehr verträglich. Es ist auch möglich zwei oder mehrere kastrierte Rammler zusammen zu halten. Unkastrierte Rammler sollte man niemals zusammen halten, sie werden sich sehr wahrscheinlich so lange bekämpfen, bis einer tot ist.

Für Anfänger in der Kaninchenhaltung eignet sich ein Pärchen am besten. Das können entweder eine Häsin und ein Rammler sein oder auch zwei frühkastrierte Rammler. Von der Haltung von zwei Häsinnen möchte ich eher abraten, sie können oft sehr zickig werden, besonders in der Pubertät. Einige Häsinnen entwickeln auch hormonelle Probleme und werden dadurch dauerscheinschwanger oder agressiv. In diesem Fall sollte auch eine Häsin kastriert werden. Ansonsten ist die Gefahr hoch, dass eine Häsin frühzeitig an einer Erkrankung der Gebärmutter verstirbt.

Kaninchenkäfig

Leider werden Kaninchen heutzutage noch sehr oft alleine in handelsüblichen Kaninchenkäfigen gehalten. Da es aber sehr bewegungsfreudige Tiere sind, die den ganzen Tag über immer mal wieder aktiv sind, ist eine Haltung in einem Kaninchenkäfig nicht artgerecht. Wer seinen Kaninchen nicht mehr Platz zur Verfügung stellen möchte oder kann, sollte deshalb von der Kaninchenhaltung absehen!

Man kommt als Kaninchenhalter nicht drumherum das Heim für seine Tiere selbst zusammen zu stellen oder vielleicht sogar selber zu bauen. Es gibt zum Beispiel auch für weniger bastelfreudige Menschen die Möglichkeit mehrere Käfige oder Ställe miteinander zu kombinieren. Große Holzställe für draußen lassen sich oft gut mit Doppelstockkäfigen verbinden. Wobei das Käfigelement dann als Futterplatz dient.

Für die Außenhaltung von Kaninchen, gibt es mittlerweile sehr viele Bücher mit guten Anleitungen zum Nachbauen von Gehegen. Wichtig ist bei Außenhaltung auch, darauf zu achten, dass das Gehege aus- und einbruchsicher ist.

Eine Haltung von Kaninchen auf dem Balkon ist ebenfalls möglich. Allerdings sollte es kein Sonnenbalkon sein und nicht zu heiß werden im Sommer, da Kaninchen schnell einen Hitzschlag bekommen. Es sollten kühlende Plätze geschaffen werden und der Balkon muss mit einem Katzennetz abgesichert werden, da einige Tiere sehr hoch springen können. Im Winter muss ein isoliertes Schutzhäuschen zur Verfügung stehen.

Kaninchenernährung

Kaninchen in der freien Natur ernähren sich eher energiearm. Sie fressen frische Wiese, die verschiedene Gras- und Kräutersorten enthält. Wenn Wiese im Laufe des Jahres nicht mehr so viel zur Verfügung steht, fressen Kaninchen auch Blätter, Rinde oder auch dünne Zweige von Ästen. Viele Wildkaninchen fressen aber auch Gemüsesorten aus Gärten oder ab und zu auch Getreide/ Ähren von Feldern.

Bei Kaninchen, die als Haustiere gehalten werden, sollte man ebenfalls auf eine energiearme Ernährung achten, zumal sie sich auch meist noch weniger bewegen als Wildkaninchen. 

Dadurch das Kaninchen auch als Nutztiere gehalten werden und somit mit Getreide gemästet werden, hat es sich eingebürgert auch Tiere, die als Haustiere gehalten werden mit Getreide oder anderem Mastfutter zu füttern. Leider sehr zum Nachteil der Tiere, denn die Stärke, schädigt den Darm und Darmerkrankungen, die auch schnell tödlich enden können, sind die Folge. Zumal so ernährte Kaninchen häufig Übergewicht bekommen, was auch wieder eine verkürzte Lebenserwartung nach sich zieht. Deshalb sollte man auf Fertigfutter für Kaninchen komplett verzichten!

Kaninchen sollten so oft es geht frische Wiese und frische Kräuter bekommen. Da diese häufig nicht zur Verfügung steht, muss man ein hochwertiges Heu füttern. Ein gutes Heu erkennt man daran, dass es schön riecht und grün ist. Außerdem sollte es auch ein paar Kräuter enthalten. Wenn ein Heu nur wenige Kräuter enthält, kann man auch ab und an Trockenkräuter zufüttern.

Außerdem müssen Kaninchen zwei Mal am Tag in geringen Mengen Frischfutter, wie Gemüse und ein Mal die Woche auch Obst bekommen. Bei Gemüse sollte man vorwiegend Blattgemüse verfüttern und nicht so viel Wurzelgemüse. Für weitere Informationen über die richtige Ernährung von Kaninchen empfehle ich auch meinen Artikel:

www.pagewizz.com/naturnahe-ernährung-beim-kaninchen

Welche Krankheiten können Kaninchen bekommen?

Bei richtiger Haltung und Ernährung werden Kaninchen selten bis gar nicht krank. Man kann also als Halter einiges tun, um vorzubeugen. Was man natürlich nicht immer ändern kann, ist der Umstand das Kaninchen aufgrund von Inzucht zu viele genetische Defekte und ein schlechtes Immunsystem aufweisen. Leider wird Inzucht von Kaninchenzüchtern gerne betrieben, damit sie ein besonders süßes Aussehen haben und/ oder schön klein bleiben. Ich möchte deshalb dringend davon abraten diese Form der Zucht zu unterstützen!

Gegen zwei Erkrankungen, die schon vielen Kaninchen das Leben gekostet hat, ist eine Impfung dringend angeraten, dass sind Myxomatose und RHD. Diese Krankheiten wurden von Menschen künstlich erschaffen, um der Kaninchenplage in einigen Ländern herr zu werden. Leider haben sich diese beiden Viruserkrankungen aber mittlerweile über die ganze Welt verbreitet und bedrohen auch in Deutschland die Wildkaninchenbestände.

Zahnprobleme sind bei Zwergkaninchen besonders häufig anzutreffen. Ihnen wurde ein rundlicher Kopf angezüchtet in dem einige Zähne gar keinen Platz mehr haben und andere sich aufgrund der Fehlstellung nicht gegenseitig abnutzen können. Die Zähne müssen dann regelmäßig von einem Tierarzt gekürzt werden. Manche Zahnabnutzungsprobleme lassen sich aber auch durch eine energiearme Ernährung verhindern, da die Tiere dabei mehr kauen müssen.

Einige Kaninchen leiden unter einer kaninchentypischen Erkrankung, die Encephalitozoon Cunculi genannt wird und als e.c. abgekürzt wird. Den Erreger haben fast 80 % aller Kaninchen in sich, vermutlich sind es aber noch mehr, weil es auch den Verdacht gibt, dass einige ihn seit der Geburt in sich tragen und er deshalb nicht nachweisbar ist. Ausbrechen tut diese Erkrankung aber nicht bei allen Tieren, aber Tiere die unter Stress und Erkrankungen leiden, sind gefährdet. Dann vermehrt sich ein einzelliges, pilzartiges Lebewesen in ihnen und beginnt die Organe zu befallen. Es kommt oft zu Problemen mit dem zentralen Nervensytem und eine Kopfschiefhaltung oder Rollen auf dem Boden tritt auf. Andere Kaninchen haben aber auch einfach Verdauungsprobleme oder Lähmungen. Diese Krankheit hat viele Gesichter.

Eine sofortige Behandlung durch einen kaninchenerfahrenen Tierarzt ist hier sehr wichtig, wie auch bei anderen Kaninchenkrankheiten. Leider kennen sich viele Tierärzte sich nicht mit Kaninchen aus, deshalb ist es gut, sich bei anderen Kaninchenhaltern nach kaninchenerfahrenen Tierärzten zu erkundigen.

Schlußwort

Das war jetzt erstmal nur eine kleine Einführung zur Haltung von Kaninchen. Ich habe noch weitere Artikel zu verschiedenen Kaninchenthemen verfasst, die man hier bei pagewizz lesen kann.

Viel Spaß und Freude mit Ihren Kaninchen!

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