Ansteckender Kaninchenschnupfen


Der ansteckende Kaninchenschnupfen, lateinisch Rhinitis contagiosa cuniculi, ist für viele Tierhalter eine erschreckende Diagnose. Häufig ausgelöst durch Bordetella bronchiseptica und Pasteurella multocida können auch weitere Keime bei der Infektion eine Rolle spielen. Mögliche Impfungen decken allerdings nur einen Teil der Erreger ab, beugen also einer Infektion nur bedingt vor und auch nur, wenn sie rechtzeitig vorgenommen wird vor einer Infektionswelle. Auch kann bei einer diagnostizierten Erkrankung eines Kaninchens eine Impfung nicht mehr helfen, meist ist auch für Tiere desselben Bestandes, die noch keine Symptome zeigen, eine Impfung zu spät.

Symptome und Ansteckung bei Kaninchenschnupfen

Wenn ein Ausfluss aus der Nase, Niesen, eine röchelnde Atmung und gerötete Augen auf den Kaninchenschnupfen hinweisen, sollte man das Tier sofort einem Tierarzt vorstellen. Bei eitrigem Ausfluss sind auch Pfoten und Nasenumgebung verklebt durch die Putzversuche des Kaninchens. Antibiotikagaben können bei einem leichten Befall helfen und schwere Verläufe mildern. Die rechtzeitige Verabreichung ist wichtig, die Keime besiedeln häufig die Nebenhöhlen des Tieres, die für äußerliche Behandlung schwer zugänglich sind. Der ansteckende Kaninchenschnupfen gilt als nicht heilbar und chronisch. Er wird schon vom Muttertier auf die Jungen übertragen und auf alle Tiere einer Gemeinschaftshaltung. Deshalb gilt bei einem befallenen Tier meist der gesamte Bestand als infiziert. Eine Schlachtung oder ein Einschläfern einzelner Tiere ist daher sinnlos und unnötig. Die Tröpfcheninfektion wird über die Hände oder die Kleidung des Halters, von Tier zu Tier oder über Gegenstände und Stall möglich. Die Konstitution der Tiere entscheidet über den Verlauf der Krankheit. Es gibt symptomfreie Zeiten und leichte Verläufe, die den Tieren ein glückliches Kaninchenleben erlauben ohne zuviel Einschränkungen und Beschwerden. Eine Behandlung und sorgsame Haltung wird aber nötig sein.

Was kann man gegen den Kaninchenschnupfen tun?


Um der Krankheit vorzubeugen sollte man seine Tiere in einer optimalen Haltung unterbringen. Zugfreie Ställe, regelmäßiges Ausmisten und Desinfizieren der Käfige oder Stallboxen und eine artgerechte vitaminreiche Fütterung bieten den Kaninchen die Grundlage für ein stabiles Immunsystem. Bei Neuerwerb von Tieren sollte man sich die Haltung anschauen können, ein symptomfreies Kaninchen ist nicht unbedingt frei von Kaninchenschnupfen und kann als Überträger der Krankheit einen ganzen Bestand anstecken. Kontakte zu anderen Haltern und der Besuch von Ausstellungen sollten verantwortungsbewusst gepflegt werden, eine Information über Erkrankungen darf nicht verschwiegen werden. Bemerkt man bei seinen Tieren eine Ansteckung wird der Tierarzt Ratschläge zur Therapie geben und sicher ein Antibiotikum verabreichen. Wissenswert für Kaninchenhalter ist allerdings auch, dass häufige Gaben von Antibiotika die Darmflora des Tieres schwächen. Auch positiv wirkende Mikroorganismen werden abgetötet. Man sollte unbedingt auch mit natürlichen Mitteln das Tier stärken und bei der Heilung unterstützen. Wie beim Schnupfen des Menschen kann man einige Hausmittel anwenden. Feuchte Luft hilft beim Abfluss des Sekretes, man kann feuchte Tücher um den Käfig aufhängen, am besten wirkt aber ein Inhaliergerät wie der Pariboy, der mit einer Natrium-Chlorid-Lösung befüllt ein Aerosol abgibt ähnlich dem Brandungsaerosol am Meeresstrand. Wie bei allen Atemwegserkrankungen sollte auf Frischluftzufuhr geachtet werden und die Haltung weder zu kalt noch zu warm erfolgen. Für ein geschwächtes Tier kann eine Rotlichtlampe eingesetzt werden, allerdings mit Rückzugsmöglichkeit für den Patienten, man strahlt nicht die gesamte Umgebung des Kaninchens aus. Bei der Ernährung achtet man auf Vitamine und Mineralstoffe. Ergänzend sind Kräuter wie Kamille, Thymian, Spitzwegerich, Zitronenmelisse oder geringe Mengen Huflattich in frischer oder getrockneter Form eine Hilfe. Auch als Tee sind die Kräuter zusätzlich zum Trinkwasser verabreichbar. Wegericharten bieten bei vielen Kaninchenkrankheiten Hilfe und wirken vorbeugend. Diese Kräuter, den Spitz- und den Breitwegerich, findet man sehr häufig und kann sie frisch pflücken in Parks, im Wald oder auf Wiesen. Sellerie und Fenchelknollen kann man dem Futter zufügen.
In manchen Foren findet man auch Hinweise auf Propolis, ein Bienenprodukt, das den Kaninchen ins Futter gegeben wird. Damit habe ich allerdings keine persönliche Erfahrung.

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Immortelle, am 18.02.2013
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