Sehenswertes

Der Heringszaun, das ist eine große ortsfeste Reuse, in der Schlei stammt aus dem 15. Jahrhundert. Er ist wohl der letzte Vertreter seiner Art, einer früher in Europa weit verbreiteten Methode des Fischfangs.

Das Schleimuseum gibt einen Überblick über die geschichtliche Entwicklung, die verschiedenen Epochen der Schleiregion, der Stadt Kappeln mit Umgebung und der heimatlichen Schifffahrt. An der Steganlage des Museumshafens liegen alte und einige nach alten Plänen neu gebaute Schiffe. Sie sind sämtlich seetüchtig. Das Betreten der Steganlage ist erwünscht und die Skipper der Museumshafenflotte erläutern gern die Besonderheiten ihrer Schiffe.

Die spätbarocke Kirche St. Nikolai entstand von 1789 bis 1793 nach Plänen von Johann Adam Richter. Das Kirchengebäude ist ein Saalbau mit je drei Seiten an den Enden. Das Walmdach trägt einen Dachreiter. Im Westen und zur Stadt hin gerichtet steht der Turm mit Kuppelhaube und einer schlanken Laterne. Ein Muldengewölbe aus Holz bedeckt den im Stil des nordelbischen Spätbarocks gestaltetem Innenraum. Im hinteren Teil der Kirche gibt es eine zweigeschossige Empore. Beherrschendes Stück im Kirchenraum ist der Kanzelaltar mit der darüber befindlichen Orgel. Die Ausstattung der Kirche stammt teilweise noch aus dem Vorgängerbau von 1424. Dazu gehört der von Hans Gudewerdt aus Eckernförde geschaffene Altaraufsatz aus dem Jahre 1641. Dieser wurde von 1792 bis 1793 umgebaut und farbig gestaltet. Die Taufe hat die Form eines Pokals. Das nur teilweise erhaltene Kruzifix aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts besteht aus Holz. An der Südseite des Altarraums befindet sich ein Epitaph für den 1678 auf Rügen gefallenen Gutsherren Detlef von Rumohr. Die Glaskronleuchter stammen aus Böhmen und wurden dort um 1780 hergestellt.

Auf dem Kirchhof von St. Nikolai steht seit 1897 das Zwei-Kaiser-Denkmal mit den Portraits von Kaiser Wilhelm I. (1797-1888) und dessen Sohn Friedrich III. (1831 bis 1888), der im Dreikaiserjahr 1888 für 99 Tage Deutscher Kaiser und König von Preußen war.

Die beiden Ufer der Schlei sind durch eine Klappbrücke verbunden. Diese wichtige Verbindung zwischen den Landschaften Angeln und Schwansen wird tagsüber immer zur Dreiviertelstunde für den Schiffsverkehr geöffnet. Sie wurde 2002 eingeweiht und ersetzte eine Drehbrücke von 1927. Davor gab es eine Pontonbrücke aus dem 19. Jahrhundert.

 

Die Holländermühle Amanda wurde 1888 als Sägewerk gebaut. Mit einer Höhe von 32 Metern ist sie die höchste Windmühle in Schleswig-Holstein. Heute gibt es in ihr ein Trauzimmer und die Touristinformation nutzt die Räume. Von der Galerie gibt es einen schönen Rundblick über Kappeln und Ostangeln. Das neben der Mühle erhaltene Sägewerk wird als "working museum" von den Kappelner Werkstätten betrieben.

Angelner Dampfeisenbahn

Kappeln war einst der Endpunkt von drei Kreisbahnen. Die verbanden die Stadt an der Schlei mit Schleswig, Flensburg und Eckernförde. Geblieben ist nur eine Teilstrecke der Schleswiger Kreisbahn zwischen Kappeln und Süderbrarup. Auf dieser fauchen seit 1980 Museumszüge der Angelner Dampfeisenbahn. Allerdings nur in der warmen Jahreszeit und auch nur an wenigen Tagen in der Woche. Die 15 Kilometer lange Strecke wird in etwa 45 Minuten durcheilt. Dabei gibt es kurze Stopps in Scheggerott und bei Bedarf auch in Wangersrott. Eine Besonderheit unter den deutschen Museumsbahnen ist das rollende Material der Angelner Dampfeisenbahn. Loks und Waggons der Museumsbahn sind vor allem in Skandinavien gesammelt worden. Das Prachtexemplar der Bahn ist eine 1.000 PS leistende Dampflok mit dem Baujahr 1952. Sie fuhr ursprünglich für die Schwedischen Staatsbahnen SJ.

Neben den Zugfahrten bietet die Angelner Dampfeisenbahn kombinierte Rundtouren an. Nach der Zugfahrt von Kappeln nach Süderbrarup bringt ein Bus die Gäste nach Lindaunis. Von dort geht die Reise auf einem Raddampfer auf der Schlei nach Kappeln zurück.

Olpenitz

Olpenitz ist seit 1974 ein Ortsteil von Kappeln. Bei dem Dorf mit dem gleichnamigen Gutshof entstand seit 1964 ein Stützpunkt der Bundesmarine. Bis zu 1850 Soldaten und 450 Zivilbeschäftigte waren in der Spitze auf dem 160 Hektar großen Marinestützpunkt und den hier stationierten Schiffen tätig. Seit 2006 ist das Militär endgültig abgezogen. Nach vielen Querelen sowie Pleiten wird an der zivilen Nachnutzung gearbeitet. Das ist der Aufbau eines Ostsee Resort Olpenitz mit Ferienhäusern und einem Yachthafen. Die Initiatoren versprechen eine völlig neue Erlebniswelt für den Urlaub an der Ostsee. Bis 2021 soll alles fertig sein.

Autor seit 11 Jahren
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