Karius und Baktus - zwei Feinde im menschlichen Gebiß
Karies ist insbesondere in den Industrieländern eine weit verbreitete Volkskrankheit mit entsprechenden Folgen für unser Gesundheitssystem. Dazu eine kleine Einführung.Einführung
Karies heißt übersetzt "Zahnfäule". Karies ist eine "jahrtausend" alte Krankheit. Bereits in der Steinzeit waren Menschen wie der Neandertaler von diesem Laster befallen. In der heutigen Zeit gehört Karies weltweit zu den häufigsten Erkrankungen. Alleine in Deutschland sind mehr als 95 Prozent mit dieser "Seuche" infiziert. Als Hauptursachen gelten eine höhere Lebenserwartung, falsche Zahnpflege und vor allem eine veränderte Lebens- und Ernährungsweise. Verantwortlich für die Entstehung von Karies ist in erster Linie Streptococcus mutans, ein agressives Bakterium, das mit Hilfe von Säure (wird ausgeschieden) den Zahnschmelz entmineralisiert. Weiße und dunklere Flecken auf den Zähnen sowie Schmerzen nach dem Genuß von kalten und heißen Speisen können auf diesen Prozeß hinweisen.
schädliche Nahrungsmittel
Ess- und Trinkgewohnheiten spielen bei der Enstehung von Karies eine übergeordnete Rolle. Dies trifft besonders auf reiche Industrienationen zu. Insbesondere der Genuß von einfachen Kohlenhydraten begünstigt diese Erkrankung. In der Mundhöhle vorhandene Bakterien benötigen Zucker zu ihrer eigenen Ernährung und scheiden als Endprodukt Säuren aus, die den Zahnschmelz entmineralisieren. Als Delikatesse bei den Einzellern gilt der normale Haushaltszucker, Trauben- und Fruchtzucker. Lebensmittel, die Saccharose beinhalten, dazu gehören zum Beispiel Süßigkeiten und viele Fertigprodukte, wirken somit schädlich auf die Zähne. Auch gesüßte Stärkeprodukte(Chips, Kuchen) dass heißt Nahrungsmittel, die eine Kombination von Stärke und Zucker beinhalten, fördern die Entstehung von Karies. Einige Getränkesorten und Süßstoffe sind ebenfalls als kritisch zu betrachten.
schützende Nahrungsmittel
Der durch Kauprozesse entstehende Speichel wirkt schützend auf das menschliche Gebiß. Speichel wirkt antibakteriell und spült zudem Nahrungsmittelreste von den Zähnen. Speichel neutralisiert durch die Bakterientätigkeit entstehende Säure und kann mit Hilfe bestimmter Mineralien wie Kalzium und Magnesium den Zahn remineralisieren. Produkte wie Vollkornwaren und bissfestes Gemüse fördern den Speichelfluß und somit als positiv für die Zahngesundheit zu bewerten.
Einige Käsesorten regen ebenfalls den Speichelfluß an und wirken somit fördernd für die Zahngesundheit. Käse liefert einige Mineralien - insbesondere größere Mengen an Kalzium, schützt somit den Zahnschmelz und wirkt ebenfalls einer Entmineralisierung entgegen.
Fluorid ist ein wichtiges Mineral im menschlichen Körper. Fluorid ist unter anderem Bestandteil des Zahnschmelzes, verhindert die Plaquebildung und macht den Zahn widerstandsfähiger. Der Mineralstoff bewirkt eine Remineralisierung des Zahnes. Nahrungsmittel mit einem hohen Anteil an Fluoriden sind einige Vollkornprodukte, Seefisch, Mineralwässer, Grün- und Schwarzer Tee.
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Tipps zum Zähne putzen
> Zähneputzen sollte von klein auf gelernt werden - hier hilft auch der Zahnarzt im Rahmen der jährlichen Vorsorgeuntersuchung weiter
> nach einer Mahlzeit macht es Sinn, den Mund auszuspülen, um grobe Verunreinigungen zu entfernen, außerdem kann so der Speichel besser einwirken und eine Remineralisierung herbeiführen
> besonders nach dem Genuß von einfachen Kohlenhydrate (Saccharose) sollten die Zähne gründlich geputzt bzw. mit Zahnseide behandelt werden - die Zahnzwischenräume und Furchen sind hierbei nicht zu vergessen
> das Zähneputzen will gelernt sein (s.o.) und soll deshalb in einem weiteren Artikel vertieft werden