Fangvoraussetzungen

Es gibt vier einfache Bedingungen, die das Fangen eines Karpfens wesentlich erleichtern können. Dazu gehört die Auskundschaftung des Wassers. Man sollte es vermeiden, sich unüberlegt an ein Gewässer zu setzen und darauf zu hoffen, dass Karpfen vorbeischwimmen könnten. Es ist nicht nur sinnvoll, nach dem Fischbestand bei anderen Anglern oder bei zuständigen Behörden anzufragen, sondern das Wasser auch über mehrere Tage hinweg auszukundschaften: Wo sind beliebte Anglerstellen? Wo können die Fische am besten leben? Wie tief ist das Gewässer?

 

Um den richtigen Angelplatz auszuwählen, muss man wissen, wie sich Karpfen verhalten und wo sie sich am meisten aufhalten. Verschiedene Wasserstellen sollten ausgelotet und mit Grundblei der Boden erforscht werden. Dabei ist immer Achtsamkeit und Vorsicht geboten: Am Gewässer nur ruhig und langsam bewegen.

 

Die dritte Bedingung ist die Wahl des passenden Köders. Es gibt zwar allgemeine Hinweise auf beliebte Karpfenköder, aber ein Patentrezept gibt es nicht. Darum sollte man am besten vor Ort unterschiedliche Köder ausprobieren. Die vierte Voraussetzung ist die richtige Präsentation. Das heißt, dass die Montage den Gewässerverhältnissen angepasst sein muss. Es wäre beispielsweise einem Gewässer nicht angepasst, wenn man in einem vier Hektar großen See eine Weitwurfmontage, wie das Helikopter-Rig, verwenden würde. Alle Geräte müssen zudem einwandfrei funktionieren.

Der Karpfen – einige Merkmale

-       kommt europaweit vor (Ausnahme: hoher Norden)

-       Besatzfisch der Brassenregionen

-       bevorzugt warme, trübe, langsam fließende Gewässer

-       ernährt sich von Wassergetieren, die er aus dem Schlamm wühlt

-       schwimmt im Sommer oft ufernah, bei Hitze auch an Oberfläche

-       hält sich in Verstecken und vor Hindernissen auf

-       Saison: warme Monate

-       Fang mit schweren Grundruten und mit Posenruten

Die Karpfenrute – Worauf ist zu achten?

Eine Karpfenrute sollte grundsätzlich nur eine Steckroute sein, weil Teleskopruten nicht so stabil sind. Außerdem sind die Steckruten in Wurfweite und Präzession sowie bei der Fischkontrolle im Drill sicherer. Als Material wird überwiegend Kohlefaser benutzt – es gibt auch Modelle aus Carbon-Kevlar-Composite. Glasfaserruten sind in erster Linie für Spezialisten geeignet.

 

Für kleinere Gewässer eignet sich eine Rute mit der Länge von 3,30 m. Damit kann eine kleine Distanz überwunden werden, was völlig ausreichend ist. 3,60 m ist die normale Länge und als Allround-Maß für fast alle Gewässer geeignet. An der Rute sollten 6 bis 9 Ringe vorhanden sein. Die Testkurve sollte für leichte Karpfen bei 1,75 lb bis 2,25 lb liegen. Für mittlere Ruten gilt: 2,5 bis 2,75 lb.

 

Als Rollen sind sehr stabile Stationärrollen mit Kopfbremse geeignet. Dazu passt eine hohe Weitwurfspule. Für spezialisiertes Karpfenangeln eignen sich Rollen mit Freilaufmechanismen. Die Rollengröße ist von der Schnurstärke abhängig. Bei 0,30er Schnur sollte die Rolle mindestens 200 m fassen können. Bei Rollen ohne Freilauf sollte die Bremse so eingestellt werden, dass Strömung und Wind keine Schnur nehmen, der Fisch bei einem Fluchtbiss aber frei abschwimmen kann.

 

Als Angelschnur eignet sich molekularversiegelte Schnur mit geringer Dehnung, weil diese den Anschlag auch auf größere Distanz übertragen können. Die geringe Dehnung wird durch die elastische Abfederung der Rute ausgeglichen. Die Schnurstärke sollte bei 0,20 mm für leichte Ruten und kleine Karpfen liegen. 0,25 mm Schnurstärke gilt als Standardschnur für größere Fische in offenen Gewässern. 0,30 bis 0,40 mm Schnurstärke ist nur für große Fische geeignet. Vor die monofile Hauptschnur sollte abriebfeste Schlagschnur gebunden sein, damit ein Schnurbruch beim Einsatz von schweren Gewichten verhindert wird.

Die Karpfen-Köder – Womit lässt sich angeln?

-       Würmer: Tauwürmer und Laubwürmer

-       Boilies: gekochte Teigkugeln

-       Teig

-       Brot: Brotflocken

-       Erdnüsse

-       Kichererbsen

-       Tigernüsse

-       Dosenmais

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