Was steht drin?

Vom Mäuse jagenden Schädlingsbekämpfer im Haus bis zu den Anfängen der Domestikation handelt das erste Kapitel.
Im zweiten Kapitel verlässt die Katze die Wildnis. Es geht um den ersten Umgang des Menschen mit der Katze als Spielkameraden, die Verehrung in Ägypten. Die weitere Verbreitung hängt mit den Mechanismen der Domestikation zusammen. Diese Entwicklung verlief weder zielgerichtet noch stringent, die das dritte Kapitel zu berichten weiß. Wie Katzen lernen können, Haustiere zu werden erfährt der Leser im nächsten, vierten Kapitel.

Das fünfte Kapitel trägt den Kerntitel "Die Welt aus Katzensicht" und befasst sich mit den Sinnen der Katzen. Die folgenden Kapitel sechs und sieben befassen sich mit den Ergebnissen der Verhaltungsforschung an Katzen. Man sollte denken, ein so bekanntes Tier wie eine Hauskatze sei durch und durch erforscht. Der Autor klärt den Leser auf, dass dies noch lange nicht so sei. Aus Unkenntnis resultieren auch viele Fehler des Menschen bei der Hege und Pflege von Hauskatzen. Von Katzen und ihren Menschen, die Katze als Individuum sowie die Katze und heimische Wildtiere handeln dann die Kapitel acht bis zehn. Das elfte und letzte Kapitel kann als ein zweites Kernkapitel angesehen werden. Denn Bradshaw befasst sich dort mit der Katze der Zukunft. Zwei Wege können dazu führen: Anpassung durch Training, welches sich an den biologischen Möglichkeiten und Grenzen der Katze orientiert. Wie müsste die ideale Hauskatze sein, die zu züchten wäre, ohne das Tier Katze als solches genetisch zu verbiegen? Der Autor behandelt hier ein herausforderndes Thema welche von Qualzuchten bis zum Verzicht auf Haustiere reicht.

Fazit

Ein umfangsreiches Buch. Über ein reines Lesebuch für Katzenfreunde hinaus wird es durch die zahlreichen Quellenangaben und Belegen, die das Buch zwar nicht zum Fach-, aber dennoch zum Sachbuch machen. Dennoch ist es gut zu lesen, weil flüssig von Bettina von Stockfleth ins Deutsche übersetzt worden ist. Was ein bisschen aufstößt, ist immer wieder kehrende Gebrauch des anglizistischen "Kitten". In der englischen Sprache bezeichnet "kitten" eine junge Katze, ein Kätzchen. Wir haben deutsche Wörter dafür; der Duden kennt das "kitten" nur von Handwerkern oder Beziehungspsychologen. Die Zeichnungen in Graustufen illustrieren zum jeweiligen Thema anschaulich. Das Buch ist kein Bildband. Davon gibt es schon genug, genauso wie Kätzchenvideos im Internet.

Information über das Buch

John Bradshaw: Die Welt aus Katzensicht. Wege zu einem besseren Miteinander. Erkenntnis eines Verhaltensforschers.Aus dem Englischen "The Feline Enigma Revealed" übersetzt von Bettina von Stockfleth. – Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG. Stuttgart. Hardcover. 456 Seiten. ISBN 978-3-440-14326- . Preis: € 26,99

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