Tamron 90 Makro von links: 52B, 72B, 72E und 172E.
Modelle im Vergleich. Das 52B ist ...

Modelle im Vergleich. Das 52B ist das kleinste, aber wegen des Metallkorpus nicht das leichteste. Bei den anderen ist der Korpus aus Plastik. (Bild: Foto: Syntaxe)

Varianten

Es gibt vom Tamron 90 Makro sowohl Objektive, die bis zum Maßstab 1:2 abbilden können als auch solche für bis zu 1:1. Erstere können mit dem 2x TC auf 1:1 gebracht werden oder mittels Zwischenringen.

Alle Autofokus-Modelle sind mit einem Limiter ausgestattet. Damit wird das hin- und herfahren über den gesamten Einstellungsbereich bei automatischen Fokussieren vermieden.

Die Versionen 1:2 haben stets das Kürzel 52 am Anfang der Modellbezeichnung. Die größte Blendenöffnung ist 2,5.
Adaptall 2 bedeutet: Dies ist ein auswechselbarer Objektivanschluss, damit lässt sich das Objektiv an Kameras verschiedener Hersteller montieren.

Angeboten von bis     Fokus AF/MF   Modell   Gewicht   Filterdurchmesser   Kameranschluss
1979-1988    MF    52B  MF  420 Gramm 49mm Adaptall2
1988-1996  MF  52BB 456 Gramm 55mm Adaptall2
1990-1992 AF 52E 405 Gramm 52mm Nikon, Konica Minolta
1994-1996 AF 152E 405 Gramm  52mm Nikon, Konica Minolta

Versionen 1:1  haben stets das Kürzel 72 am Anfang der Modellbezeichnung – Ausnahme ist die aktuelle Neukonstruktion. Die größte Blendenöffnung ist stets 2,8.

1996 72B MF 426 Gramm 55mm Adaptall2
1996 72E AF  403 Gramm 55mm Nikon, Canon,Konica Minolta, Pentax
1999 172E AF  420 Gramm 55mm Nikon, Canon, Konica Minolta, Pentax
2004 272E AF 405 Gramm 55mm Nikon, Canon, Konica Minolta, Pentax
2008 272ENII AF 405 Gramm 55mm neue Nikon-Version mit eingebautem Motor, aber ohne Blendenring
2012 F004 AF 550 Gramm, 58mm, Canon, Nikon, Sony

 

Unterschiede

Alle Varianten bieten eine sehr gute optische Leistung. Je aktueller, desto besser ist laut Tamron die Vergütung des Glases, die Unterschiede sind jedoch laut diversen Testberichten gering.  

Technisch sind die Objektive jeweils innerhalb der Reihen 52 und 72 ähnlich. Das aktuelle Modell F004 ist jedoch eine komplette Neukonstruktion: Es hat einen eingebauten Verwacklungsschutz (außer die Variante für Sony, die Kameras haben dies im Gehäuse) namens Vibration Compensation. Das Kürzel auf dem Objektiv lautet dafür VC. Außerdem einen eingebauten Ultraschallmotor (Ultrasonic Silent Drive, Kürzel USD). Es ist deshalb auch deutlich schwerer geworden. Weiterer Vorteil des neuen Objektivs: Es hat Innenfokussierung, das bedeutet die Länge bleibt beim Fokussieren gleich. Bei den älteren Varianten fährt der Tubus aus, was bei Makro-Aufnahmen störend sein kann.


Die neueren Versionen mit eingebautem Motor haben keinen Blendenring, man ist also auf die Einstellung per Kamera angewiesen. Einige DSLR von Nikon - die Topversionen, aber auch die D90 - sind mit einen eingebauten Motor für den Spindelantrieb der älteren AF-Objektive ausgestattet, die selbst keinen eingebauten Motor besitzen.

Was kaufen?

Wer vorwiegend Makro fotografieren möchte, kann beherzt zu einem älteren Modell greifen, auch zu einem mit manuellem Fokus. Dabei ist darauf zu achten, ob sich das Objektiv mit dem Anschluss der Kamera "verträgt". Die AF-Versionen passen an moderne DSLR der entsprechenden Hersteller. Bei älteren ist teilweise ein Adapter nötig - vor dem Gebrauchtkauf gut erkundigen.

Bei Nikon-DSLR können sogar alle Versionen aufgeschraubt werden, die Belichtung der MF-Varianten wird jedoch nicht bei allen Nikon-DSLR gemessen, nur bei den meisten Profimodellen. Bei der Verwendung der alten Objektive mit manuellem Fokus an modernen DSLR muss stets manuell die Blende am Objektiv und an der Kamera die Belichtungszeit eingestellt werden.  

Das 52B hat einen Metallkorpus. Die anderen haben einen aus Plastik, sind also nicht ganz so robust. Die Adaptall-Varianten haben den Nachteil, dass im Bereich des Adaptalls feiner Schmutz eindringen kann.

Ein Grund für die Entscheidung für ein bestimmtes Modell könnte der Filterdurchmesser sein: Wer schon viele Filter mit 52 mm Durchmesser besitzt, kann diese an einem Autofokus-Modelle mit dem Kürzel 52 nutzen. Alle 1:1-Varianten haben nämlich 55 mm Filtedurchmesser.

Filmaufnahmen

Die Modelle 52B, 52BB und 72B mit manuellem Fokus haben einen satt laufenden Fokusring mit leichtem Widerstand, so dass sich während Filmaufnahmen der Schärfebereich präzise verstellen lässt. Bei den anderen Modellen läuft der Fokusring mit nur ganz geringem Widerstand.

Streulichtblende

Nur das 52 B ist wegen der weit oben liegenden ersten Linse empfindlich bei Streulicht und sollte mit Streulichtblende - wird auch fälschlich als Gegenlichtblende bezeichnet - genutzt werden. Bei allen andere kann darauf verzichtet werden, weil das erste Linsenelement tief im Tubus sitzt. Wen jedoch vorn ein Filter aufgeschraubt wird, ist die Nutzung einer Streulichtblende sinnvoll.

Urgestein
Das Tamron 2,5 90 Makro 52B 1:2 ...

Das Tamron 2,5 90 Makro 52B 1:2. Die Frontlinse ist sehr weit vorn, eine Streulichtblende deshalb sinnvoll. (Bild: Foto: Syntaxe)

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