Kleidung im Wilden Westen
Im Wilden Westen bestand Kleidung hauptsächlich aus natürlichen MaterialienKleidung im Wilden Westen (Bild: The_Gardener / Pixabay)
Der klassische Cowboyhut hatte drei Einbuchtungen am Kopfteil
Cowboyhüte entwickelten sich aus dem mexikanischen Sombrero und bestanden aus grauem oder braunem Flis. Der klassische Cowboyhut war der Stetson. Er wurde nach John B. Stetson, dem Sohn eines Hutmachers aus Philadelphia benannt, und 1865 zum ersten Mal hergestellt. Als Material verwendete man das Unterhaar der Biberfelle. Es hatte wasserabweisende Eigenschaften, war leicht, hielt warm und glänzte leicht, was dem Stetson seine seidige Oberflächentextur verlieh. Die typische Form war der "Cattleman" mit breiter, seitlich nach oben verlaufender Krempe, einem Hutband aus Rips oder Leder, sowie drei Einbuchtungen am Kopfteil.
Die John B. Stetson Company war einer der größten Hut-Produzenten der Welt. Stetson-Hüte gewannen viele Auszeichnungen. Zur Grundausstattung eines Cowboys gehörten auch Hemden. Sie besaßen damals noch keine Knöpfe, sondern mussten über den Kopf gezogen werden. Darüber trug man bei Bedarf eine Weste, das Gilet. Als Halsschmuck diente häufig eine Bolotie, auch "Texanische Krawatte" genannt. Sie bestand aus einer Kordel oder einem Lederriemen, der mit einem Zierclip befestigt wurde.
Die Bluejeans bestand ursprünglich aus brauner Zeltplane
Keine andere Hose ist so mit der Geschichte des Amerikanischen Westens verbunden, wie die Jeans. Sie wurde als robuste Arbeitskleidung für Goldsucher entwickelt. Ursprünglich bestand sie aus brauner Zeltplane. Später wurden die Ecken der Hosentaschen mit Nieten verstärkt. Die Idee stammte von dem Schneider Jacob Davis. Ab circa 1872 erhielten die Hosen ihr Indigoblau. Cowboys trugen über den Hosen lederne Beinkleider, sogenannte Chaps. Die meisten Frauen im Wilden Westen konnten es sich finanziell nicht leisten, teure Kleider zu kaufen.
Sie mussten alles selbst nähen. Den Stoff dazu bekamen sie von der Ostküste oder aus Europa. Zudem mussten sie alles mit der Hand nähen. Das erste Patent für eine Nähmaschine wurde zwar schon 1790 von dem Londoner Kunsttischler Thomas Saint angemeldet, doch seine Konstruktion funktionierte nicht. Es mussten noch 61 Jahre vergehen, bis der Amerikaner Isaac Singer 1851 die erste Nähmaschine herstellte. Trotzdem waren seine Geräte im Wilden Westen so gut wie unbekannt.
Bildquelle:
State Library of Queensland
(Goldrausch im Wilden Westen)
pescador
(Indianische Tiertotems - Der Biber)