Kleinwuchs
Diagnosen und Behandlungsformen bei Kleinwuchs - hier erfahren Sie mehr.Die häufigsten Ursachen des Kleinwuchses
Familiärer Kleinwuchs:
Bei Kindern mit familiären Kleinwuchs findet man keine krankhafte Ursache. Lediglich befindet sich die Körpergröße unterhalb des Normbereiches. Meistens ist ein Elternteil klein. Ansonsten findet man keine Auffälligkeiten.
Hormoneller Kleinwuchs:
Dies ist die größte Gruppe an Störungen im Wachstum. Hormoneller Kleinwuchs kann durch eine spezielle Untersuchung festgestellt werden. Hierbei wird untersucht, ob die Hirnanhangdrüse zu wenig Wachstumshormone produziert. Die Früherkennung ist sehr wichtig, da man durch Zufuhr des fehlenden Hormons mittels täglicher Spritzenbehandlung in den meisten Fällen die Normalgröße erreichen kann. Nach der Pubertät kann das Hormon nicht mehr wirken, weil die Wachstumsfugen bereits geschlossen sind. Patienten mit Wachstumshormonmagel haben einen proportionierten Körper.
Sekundärer Kleinwuchs:
Dies kann durch langfristige, chronisch bestehende Krankheiten des Kindes verursacht durch schwere Herzfehler, schwere Nierenfunktionsstörungen, Störungen im Abwehrsystem, des Stoffwechsels, der Verdauung, sowie Unternährung oder Fehlernährung auftreten. Wenn die zugrunde liegende Krankheit ausgeheilt ist, geht auch die Wachstumsverzögerung vorüber.
Intrauterine Wachstumsverzögerung:
Zum Kleinwuchs kommt es schon während der Schwangerschaft, verursacht durch bekannte Ursachen des Kindes (Infektionskrankheiten), der Mutter (Rauchen oder Alkoholkonsum, Medikamente, chronische Krankheiten, Störung des Erbgutes, Infektionskrankheiten, Mehrlingsgeburten), oder in der Funktion der Planzenta. Es treten auch oft Ursachen auf, die nicht feststellbar sind. Nach der Geburt verläuft der Wachstum weiterhin langsam.
Achondroplasie:
Die häufigsten Skelettdysplasien findet man bei Achondroplasie. Bei der Geburt fallen die Kinder durch einen relativen großen Kopf und kurzen Armen und Beinen auf. Ihre Lendenwirbelsäule ist stark überstreckt. Die Ellbogen und Hüftgelenke können nicht ausgestreckt werden. Im Säuglings- und Kleinkindesalter wird eine ausgeprägte Muskelschlaffheit, sowie eine langsamere motorische Entwicklung festgestellt, was sich aber mit Zeit verbessert. Ein Missverhältnis des Schädels führt dazu, dass die Atmung beeinträchtig wird, was zur Folge hat, dass Atemwegs- und Mittelohrerkrankungen auftreten und es zu einer Schwerhörigkeit sowie einer verzögerten Sprachentwicklung kommen kann. Die Endgröße eines Erwachsenen liegt zwischen 120 cm und etwa 140 cm.
Skelettdysplasien
Schon nach der Geburt sind Entwicklungsstörungen des Skeletts erkennbar, die neben Wachstumsstörungen meist zur Verschiebung der Körperproportionen und des Skeletts führen. Bei begründentem Verdacht ist eine vorgeburtliche Diagnostik möglich, da es inzwischen durch die Erbinformation Aufschlüsse geben kann.
Seckel-Sydrom
Diese Form des Kleinwuchses fällt bereits schon vor der Geburt auf. Diese Kinder bleiben ebenfalls stark kleinwüchsig, die Endgröße lässt sich aber nur im Einzelfall schwer voraussagen. Typische Merkmale sind ein kleiner Schädel mit großen Augen und auffällig großer Nase.
Silver-Rüssel-Sydrom
Diese Form des Kleinwuchses ist die wichtigste und häufigste des intrauterinen (vorgeburtlichen) Kleinwuchses. Trotz normaler Schwangerschaftsdauer werden die Kinder auffällig klein geboren (ca.44cm) und haben eine Körpergewicht von nur höchstens (2000g). Besondere Merkmale sind ein realtiv großer Kopf mit dreieckigem Gesicht und spitzen Kinn. Eine Asymmetrie liegt bei rund der Hälfte der Kinder vor. Frauen erreichen eine Endgröße von 140cm und Männer von 150cm. Bei dieser Erkrankung werden die Kinder mit unterschiedlichem Erfolg auch mit Wachstumshormonen behandelt.
Ullrich-Turner- Sydrom
Davon betroffen sind ausschließlich Mädchen, da bei dieser Krankheit das weibliche Geschlechtschromosom nur in einfacher Ausführung vorliegt. Leichte Auffälligkeiten des Gesichts, eine typische Hautfalte im Nacken und die Form des Brustkorbes. Bei diesen Kindern treten häufig Fehlbildungen am Herzen, großen Blutgefäßen und Nieren auf. Auch können bei normaler Intelligenz räumliche Wahrnehmung und Orientierung eingeschränkt sein. Regelblutungen und Fruchtbarkeit bleiben aus, auch wenn eine Behandlung mit Geschlechtshormonen erfolgt um eine Pubertätsentwicklung zu ermöglichen. Unter bestimmten Umständen ist auch eine Behandlung mir Wachstumshormonen angezeigt. Die Endgröße kann zwischen 135cm und 145cm betragen.