Teure Abwechslung mit Klingelton-Abos - Klingelton-Abos kosten viel Taschengeld

Individualität ist etwas, das für viele zum Erstrebenswertesten überhaupt gehört. Stellt sich immer nur die Frage, wie und in welchen Bereichen, kann ich mich selbst als Individualisten darstellen. Hierüber ließen sich mit Sicherheit ganze Abhandlungen schreiben, daher wollen wir uns nur einem einzigen (scheinbaren) Merkmal individueller Selbstdarstellung widmen – dem Klingelton fürs Handy. Während die ältere Generation sich unter einem Handy ganz einfach ein Schnurloses Telefon vorstellt, gehören Handys für die Jugendlichen nicht nur zu den selbstverständlichen Alltagsgegenständen, sondern scheinen geradezu die Knotenpunkte zu sein, bei denen alles zusammenläuft, und über die wiederum möglichst viel "abgewickelt" wird. Diese Tatsache, gepaart mit dem Spieltrieb und der Neugierde führen dazu, dass das alte "Ringring" der 1970er und 1980er Jahre längst ausgedient hat und stattdessen heute der "Anton aus Tirol", das schreiende Kleinkind,

die nörgelnde Ehefrau oder der aktuelle Sommerhit einen Anrufer ankündigt. Auch wenn es in öffentlichen Räumen ausgesprochen nervig ist, wenn es rings um einen herum ständig aus Handtaschen, Jacketts oder von nicht näher bestimmbaren Orten herausdudelt, wollen wir uns hier nicht über Sitte und Unsitte dessen auslassen. Ein ganz anderes Problem steht im Vordergrund. Neben der Belästigung durch laute Klingeltöne sind vor allem die Kosten für Klingelton-Abos ein großes Problem für Kinder und Jugendliche, die sich häufig unüberlegt auf derart lästige Klingelton-Abos eingelassen haben. Aus diesem Grund hier ein paar Tipps, wie man das Klingelton-Abo kündigen kann, insbesondere, wenn die Klingeltöne nicht von einem Erwachsenen, sondern von Minderjährigen bestellt wurden.

Klingelton-Abo-Falle - Animierte Frösche und Enten locken zum Kauf

Wer die einschlägigen Sender wie beispielsweise Super RTL oder auch andere, die mit ihrem Vorabend-Programm und amerikanischen Sitcoms hauptsächlich auf Jugendliche abzielen, angeschaut hat, kennt die Werbespots, von denen einer dem anderen folgt: hektisch, laut und schrill werden Klingeltöne oder Bilder fürs Handy angeboten. Kein Wunder, dass bei diesem riesigen Angebot viele Jugendliche schwach werden. Doch was vielen dabei entgeht, ist die Tatsache, dass die Klingeltöne oder Handy-Bilder nicht nur teuer sind, sondern, dass in der Regel gleich noch ein Klingelton-Abo abgeschlossen wird, und das kosten dann richtig (Taschen-)Geld.

Widerrufsrecht bei Klingelton-Abos - 14 Tage sind nicht gleich 14 Tage

Die Anzahl der Anbieter von Klingeltönen wächst enorm, offenbar scheint sich das Geschäft außerordentlich zu lohnen. Die beiden Größten Anbieter, die sowohl in Fernsehspots als auch in Jugendzeitschriften werben räumen zwar ein Widerrufsrecht von 14 Tagen ein, doch wer die AGB liest wird eine Fülle von Einschränkungen finden, so dass sich die 14-Tage-Frist stark relativiert. Geradezu haarsträubend erscheint es bei Anbietern von Klingeltönen, wenn das Widerrufsrecht dann entfällt, wenn der Vertragsgegenstand sich nicht zur Rücksendung eignet! Haben Sie schon einmal einen Klingelton zurückgesendet?!? Und wenn, wie wurde er verpackt?!? Wurde der Klingelton dann per DHL, UPS, German Parcel, Hermes … versendet? Kurz gesagt, am Ende läuft es darauf hinaus, dass ein Widerruf de facto nicht möglich sein soll.

Dennoch ist es nicht aussichtslos, das Klingelton-Abo zu kündigen und sogar die Kosten rückerstattet zu bekommen. Gerade wenn Kinder leichtgläubig bzw. versehentlich ein Abonnement bei einem Klingeltonanbieter abgeschlossen hat, können die Eltern verlangen, dass das Geld zurückbezahlt wird, da Minderjährige nicht vertragsberechtigt sind.

Doch es kann natürlich auch vorkommen, dass der Spieltrieb mit einem Erwachsenen durchgeht und dieser versehentlich ein Klingelton-Abo abschließt. In diesem Fall gilt nur möglichst schnell das Abo kündigen.

Kündigen bei verschiedenen Klingelton-Anbietern - Möglichkeiten sein Klingelton-Abo wieder los zu werden

Hat man sein Klingelton-Abo bei einem der beiden größten Anbietern abgeschlossen lässt es sich folgendermaßen kündigen: Die so genannten Sparabonnement bei Jamba lassen sich mit einer E-Mail an [email protected] stornieren. Mit einer SMS an die Nummer 33333 und der Order "stopalle" werden sämtliche Jamba-Abonnement gekündigt. Bei Zed ist eine Kündigung per E-Mail an die Adresse [email protected] möglich. Hierbei sollte in etwa ein Text wie dieser verfasst werden: Sehr geehrte Damen und Herren, mit diesem Schreiben kündige ich sämtliche Abonnements, die für mein Handy mit der Nummer xxxxxxx registriert wurden. MFG Name

Inzwischen haben aber, und das sei als positives Zeichen zu werten, etwa 30 Klingelton-Anbieter eine Art Verhaltenskodex aufgestellt, und ein einheitliches Verfahren entwickelt, wie man ein Klingelton-Abo per SMS kündigen kann. Der Standard-Befehl zur Kündigung lautet:

Start eines Klingelton-Abos: START, GO, JA bzw. OK

Kündigen eines Dienstes: STOP "Name des Dienstes"

Anzeigen der aktiven Abos: STATUS

Kündigen aller Abos: STOP ALLE

Anschrift des Anbieters anzeigen: INFO

Folgende Anbieter haben sich dem "Verhaltenskodex Premium SMS/Mobile Dienste" verpflichtet. Bei diesen sollte die genannte Vorgehensweise entsprechend auch funktionieren.

Arvato Mobile GmbH

Bob Mobile GmbH

Burda Wireless GmbH

Carmunity.com GmbH

conVISUAL AG

debitel AG

Digame mobile GmbH

Drillisch AG

Earnmobile GmbH (früher Materna GmbH)

E-Plus Mobilfunk GmbH & Co.KG

Ericsson Internet Payment Exchange AG

Jamba GmbH

Mega Satellitenfernsehen GmbH

Midray GmbH

Mindmatics AG

Minick AG

MintNet GmbH

Mobilcom Communicationstechnik GmbH

Mobileview AG

net mobile AG

Netsize Deutschland GmbH

o2 (Germany) GmbH & Co. OHG

Rate One GmbH

Sybase 365 GmbH

Talkline GmbH & Co.KG

T-Mobile Deutschland GmbH

Vodafone D2 GmbH

Whatever Mobile GmbH

Zed Germany GmbH

 

 

Wichtiges zum Schluss

Auch bei Klingelton-Anbietern, gilt wie schon seit Jahrhunderten: Immer das Kleingedruckte lesen. Wenn das auf dem Fernseher meist gar nicht möglich ist, unbedingt andere Quellen nutzen und sich vorher informieren.

 

 

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