Der botanische Steckbrief von Knoblauch

Kein Koch, egal, ob Profi oder Amateur, kommt beim Kochen kaum um die Verwendung von Knoblauch herum, dessen lateinischer Name Allium sativum lautet. Am beliebtesten ist Knoblauch aus eigenem Anbau.

Die Knoblauchpflanze gehört zur Gattung Lauch (Allium) und ist ursprünglich in Zentralasien und Persien beheimatet. Von dort aus verbreitete sich der Knoblauch schnell und wird inzwischen weltweit angebaut. Durch diesen jahrhundertelangen Anbau existieren in bevorzugten Regionen bereits viele verwilderte Knoblauchpflanzen und dutzende von Sorten. Dazu gehört auch der Bärlauch.

Wir verwenden in der Küche vorrangig die Knoblauchzwiebel, die aus 5 bis maximal 20 Beiknospen besteht und wir Zehen oder Klauen nennen. Jede Zwiebel ist von einer dünnen, trockenen Hülle umgeben. Die bläulich grünen Laubblätter der krautigen Pflanze sind flach, schmal und laufen spitz zu. Je nach Knoblauchsorte bildet sich ungefähr ab Juni eine grünlich- weiße oder rosarötliche Knoblauchblüte. Ihr Blütenstand ist kugelig, scheindoldig und besteht aus vielen kleinen Blüten. Er sitzt auf einem 50 bis 100 cm langen Stiel und ist meist unfruchtbar und steht gerade aufrecht.

Knoblauch im eigenen Anbau gießen und düngen

Das Pflanzen des Knoblauchs erfolgt in der Regel im Herbst und/ oder Frühjahr. Daher ist die Erntezeit für Knoblauch verschieden: Beim Knoblauchsetzen zur Herbstzeit kann bereits ab Juli geerntet werden. Steckt man ihn im Frühling, dann dauert es einige Wochen länger und der Erntezeitpunkt ist frühestens im Spätsommer. Neben der zeitigeren Ernte bietet das Setzen der Knoblauchzehen im Herbst einen weiteren Vorteil: Durch die längere Wachstumszeit ist der Ertrag höher als beim Stecken im Frühjahr. Um der Pflanze genügend Nährstoffe zum Wuchs zur Verfügung zu stellen und das Substrat aufzulockern, sollte man vor dem Pflanzen ungefähr ein Drittel gut abgelagerten Kompost unter die Erde mischen.

Die Knoblauch-Pflege ist wenig anspruchsvoll. Regelmäßig sollte das Unkraut entfernt werden. Eine Knoblauchpflanze benötigt nur an heißen Tagen viel Wasser, weshalb ansonsten sparsam gegossen werden sollte. Insbesondere sollte bei einer Pflanzung im Herbst nach Mai nicht mehr gedüngt werden, sonst kann der stickstoffreiche Dünger den Geschmack des Knoblauchs und dessen Lagerfähigkeit vermindern. Vor allem, wenn das Laub langsam vergilbt, sollte weniger gewässert werden. Das ist ein Zeichen dafür, dass die Knoblauchzwiebeln langsam reifen.

Immer können auch das Grün, die Blüten und die Brutzwiebeln geerntet und genutzt werden.

Die richtigen Nachbarn für Knoblauch aussuchen

Vor dem Pflanzen ist kaum Bodenpflege erforderlich; eventuell ist die Vorbereitung des Bodens durch Mulchen ratsam. Einer sonstigen Düngung bedarf es nicht. Viel wichtiger ist es, geeignete Nachbarn für Knoblauch auszusuchen. Besonders gut eignen sich als Pflanznachbarn Erdbeeren, Karotten und Tomaten. Im Gegensatz dazu eignen sich Gräser und andere Zwiebelgewächse nicht als Nachbarn zum Knoblauch.

Knoblauchpflanzen sind sehr kältetolerant und deshalb winterhart. Manche Knoblauchsorten brauchen sogar Frost, um im nächsten Jahr ihre Zwiebeln bilden zu können. Es handelt sich um den seltenen Fall, dass sich der Gartenfreund nicht um die Eisheiligen und deren Termin zu kümmern braucht.

Nach dem Anbau von Zwiebelpflanzen sollte für diese an derselben Stelle eine dreijährige Anbaupause folgen, damit sich auf Zwiebelgewächse spezialisierte Schädlinge und Krankheiten weniger ausbreiten können.

Knoblauch vermehren

Es gibt mehrere Möglichkeiten, Knoblauch zu vermehren. Die klassische Methode ist, Knoblauchzehen zu stecken. Davon abgesehen können auch die Brutzwiebeln des Knoblauchs gesteckt werden. Die Methode, Knoblauch zu säen, ist eher selten, da kaum je lebensfähige Samen gebildet werden.

Knoblauch ernten

Der richtige Zeitpunkt zur Ernte von Knoblauch ist leicht an seinem Laub zu erkennen. Er kann geerntet werden, sobald die Blätter des oberen Drittels der Pflanze abzusterben beginnen. Danach sollte mit der Ernte zügig begonnen werden, da sich die "Knolle" sonst in einzelne Knoblauchzehen teilt oder die Zehen nach wenigen Wochen beginnen, selbst auszutreiben. Dadurch kann der Knoblauch anschließend nicht mehr zum Trocknen aufgehängt werden. Zur Knoblauch-Ernte werden die Pflanzen möglichst vorsichtig als Ganzes aus dem Boden gezogen. Beschädigungen an der Knoblauchzwiebel verringern die Haltbarkeit. Wenn Sie Knoblauch im Topf gepflanzt haben, gehen Sie genauso vor. Um das Ernten zu vereinfachen, können Sie auch gleich die ganze Erde im Pflanztopf ausleeren und die Knoblauchzwiebeln entnehmen. Auf das Waschen des Knoblauchs sollte nach der Ernte verzichtet werden, um einen Schimmelbefall zu vermeiden.

Ungefähr ab Juni erscheinen bei manchen Knoblauchsorten die ersten Knoblauchblüten. Der Knoblauch kann auch dann ohne Bedenken noch geerntet werden. Die Blüte ist nicht giftig, allerdings verbraucht die Pflanze Energie für die Blütenbildung, die dann nicht mehr in die Knoblauchzehen investiert wird. Das Aroma oder der Ertrag könnten also schwächer werden.

Die ersten jungen Blüten können schon ungefähr Ende Mai abgeschnitten werden. So nimmt die Blütenbildung keinen Einfluss auf die Knoblauch-Ernte.

Knoblauch richtig trocknen und lagern

Es ist ganz wichtig, in einem ersten Schritt den Knoblauch zu trocknen, um die Zehen für längere Zeit haltbar zu machen. Aus diesem Grunde wird Knoblauch nach der Ernte nicht gewaschen.

Nach dem Ernten werden die frisch gezogenen Pflanzen mitsamt der Zwiebel für einige Tage zum Trocknen auf das Beet gelegt – Voraussetzung ist natürlich trockenes Wetter. Anschließend bietet es sich an, den Knoblauch aufzuhängen. Man kann ihn sehr gut haltbar machen, indem das Grün mehrerer Knoblauchpflanzen zu einem Zopf geflochten und an einer ungefähr 0 °C kühlen und dunklen Stelle aufgehängt wird. Bei der Auswahl des Trockenraumes sollte dabei unbedingt auf eine gute Belüftung geachtet werden, andernfalls droht eine Schimmelbildung. Für das Trocknen der Knoblauchzöpfe bieten sich bei guter Durchlüftung beispielsweise die Garage oder eine Überdachung an. Die relative Luftfeuchtigkeit sollte hier für die langfristige Lagerung ungefähr bei 70 % liegen.
Nach ein bis maximal zwei Monaten ist der Knoblauch in der Regel ausreichend getrocknet. Zu erkennen ist dies an der runzeligen Haut und der papierartigen Konsistenz des Laubs.

Die Blätter der Knoblauchpflanze eignen sich sehr gut zum Flechten von Zöpfen mitsamt Zwiebeln, Aufhängen und Trocknen des Knoblauchs an einem gut durchlüfteten, schattigen und kühlen Ort bei ungefähr 70 Prozent Feuchtigkeit aufhängen. Garagen, besser noch Kellerräume sind oft gut geeignet,

Nachdem die aromatischen Zwiebeln erfolgreich getrocknet worden sind, heißt es, den Knoblauch zu lagern. Nach dem Trocknen am Zopf lässt sich bequem eine Knoblauchzwiebel vom Bündel abschneiden. Es sollten zunächst die Wurzelhaare sowie mehrere Schichten der Haut entfernt werden. Es gibt eine Vielzahl an Vorgehensweisen, um Knoblauch richtig aufzubewahren und die Haltbarkeit zu verlängern. Die folgenden Methoden eignen sich gut für die Knoblauch-Lagerung.

Lagerung bei Raumtemperatur

Sehr gut lässt sich Knoblauch für mehrere Wochen bis Monate bei Zimmertemperatur in einem Korb oder Beutel aufbewahren. Direkte Sonneneinstrahlung und hohe Luftfeuchtigkeit sollten vermieden werden, da sie ein vorzeitiges Austreiben der Knoblauchzehen verstärken. Relevant ist bei der Knoblauch-Lagerung auch weiterhin eine gute Durchlüftung.

Er sollte auf keinen Fall in einem geschlossenen Behälter aufbewahrt werden. Ansonsten droht Schimmelbildung. Dasselbe gilt für die Lagerung von Knoblauch im Kühlschrank: Aufgrund der Feuchtigkeit verderben die Knoblauchzehen schnell und sollten daher auf keinen Fall dort aufbewahrt werden. Außerdem verliert der Knoblauch dadurch an Aroma. Eine Ausnahme ist hier die Lagerung von frischem Knoblauch mit Grün. Dieser wird im Kühlschrank aufbewahrt, aber er ist nur kurzzeitig lagerfähig.

Autor seit 10 Jahren
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