Nachbarn müssen sich vertragen

Es ist beim Gemüse wie im täglichen Leben des Menschen: Nachbarn sollten und müssen sich gut vertragen. Aber nicht jedes Gemüse fühlt sich neben jedem anderen wohl. Man pflanzt man besser unterschiedliche Pflanzenfamilien zusammen.

Hier ein Beispiel: Petersilie gehört nicht neben Möhren. Beide gehören zu Familie der Doldenblütler. Pflanzt man sie nebeneinander, so sind Nahrungskonkurrenz und eine Übertragung von Krankheiten quasi vorgeplant. Möhren würden sich über eine unmittelbare Nachbarschaft von Tagetes viel mehr freuen und gut gedeihen.

Im gut geplanten Garten teilen sich Sommerblumen und Gemüse oft sehr erfolgreich die Beete

Es gibt sogar Pflanzen, die den Geschmack ihres Nachbarn verbessern: Kartoffeln werden besonders schmackhaft, wenn Kümmel oder Koriander daneben stehen. Auch Dill und Möhren haben auf den Erdapfelgeschmack einen guten Einfluss. Kresse kann Radieschen noch würziger machen.

Die Wurzeln artfreundlicher Pflanzen verflechten sich im Untergrund, während artfeindliche Pflanzen sich distanzieren. Kartoffeln und dicke Bohnen passen besonders gut zusammen; Dill liebt es zwischen Gurkenranken. Manche Mischkulturen wehren sogar Schädlinge ab. Schnittsellerie schützt zum Beispiel Kohlkulturen vor Raupen und Erdflöhen. Der Duft von Salbei, Thymian und Pfefferminze hält den Kohlweißling und andere Schmetterlinge fern.

Duftendes Bohnenkraut zwischen den Reihen hält die Läuse von Bohnen fern. Kapuzinerkresse und Gartenkresse sollen Tomaten und sogar Apfelbäume vor Blattläusen schützen. Auch Ringelblumen oder Tagetes schützen Obst und Gemüse vor Schädlingen.

Wer ungünstige Nachbarschaften geschickt vermeidet, spart nicht nur eine Menge Chemie, sondern erzielt auch bessere Erträge.

Lesen Sie hierzu den ausführlichen Artikel über die gute und die schlechte Nachbarschaft bei den verschiedenen Gemüsesorten.

Zum richtigen Zeitpunkt aussäen

Ab Frühlingsbeginn kann man kälteunempfindliches Gemüse wie Möhren, Radieschen und Erbsen im Freien aussäen, kälteempfindliches Gemüse wie Bohnen erst ab Mitte Mai nach den Eisheiligen. Die ungefähren Aussaatzeiten findet man auf den Saatguttütchen. Wärmeliebende Pflanzen wie Tomaten oder Paprika zieht man auf der Fensterbank vor und achtet immer auf die Eisheiligen. Damit der Boden nicht auslaugt, sollte man auf eine Fruchtfolge achten, das heißt, in aufeinanderfolgenden Jahren wechseln Starkzehrer wie viele Kohlarten und Kartoffeln, Mittelzehrer wie Zwiebeln und Spinat und Schwachzehrer wie Kopfsalat und Kräuter die Plätze.

Immer hilft ein Aussaatkalender.

Praktische Tipps für zahlreiche Gemüsesorten

  • Rote Bete ist robust, mag humose Böden, viel Sonne – und Bohnen, Zwiebeln, Gurken oder Dill als Beetnachbarn. Aussaat April bis Juni
  • Gurken brauchen viel Platz, nährstoffreichen Boden und immer ausreichend Wasser. Am besten drinnen vorziehen oder gekaufte Pflänzchen ab Ende Mai ins Beet setzen. Echter Lorbeer als Mitbewohner hält Schädlinge fern
  • Tomaten aus Samen zu ziehen ist was für Geduldige. Einfacher geht's mit Setzlingen aus der Gärtnerei
  • Radieschen benötigen nur 4-6 Wochen Wachstumszeit. Also gerne immer wieder nachsäen. Sie mögen es sonnig bis halbschattig und wachsen besonders gut in einer humosen, durchlässigen, leicht feuchten Erde

  • Kartoffeln pflanzen: Bio- oder spezielle Pflanzkartoffeln als "Mutterknollen" mit zwei Handbreit Abstand in die Erde drücken und diese immer gut feucht halten (Staunässe vermeiden!). Nach gut drei Monaten ernten – und genießen
  • Mangold-Pflanzen lieben nahrhaftes Substrat und sonnige bis halbschattige Standorte, Erntezeit ist von Juli bis Oktober
  • Paprika mag es warm und geschützt. Die Pflanzen stehen gerne an der Hauswand, die die Sonnenwärme speichert und abends wieder abgibt. Wichtig sind ein Stützstab, nahrhafte Erde und viel Wasser, aber keine Staunässe.

Als völlig unkompliziert beim Anbau gelten unter anderem Kohlrabi, ZuckerschotenRhabarberZucchini, Spinat, Zwiebeln, Kürbis, Feldsalat und Ruccola.

Autor seit 10 Jahren
532 Seiten
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