Hunde sind dem Menschen in vielfacher Hinsicht überlegen, dass der Geruchssinn und das Gehör eines Hundes den Sinnen des Menschen bei Weitem besser ausgeprägt sind, ist bereits eine altbekannte Tatsache. Über die intellektuellen Fähigkeiten des Vierbeiners hat wohl jeder Hundebesitzer seine eigene Ansicht. Das Hundegehirn scheint zwar weniger weit entwickelt zu sein als das des Menschen, aber man darf nicht vergessen, dass man sich bei dieser Beurteilung in einem menschlichen Umfeld (von Menschen für Menschen gemacht) befindet. In der Hundewelt wäre wohl der Mensch aufgeschmissen.....

Kann ein Hund zählen lernen?

Doch wie sieht es bei Fähigkeiten aus, die erlernt werden können? Dass der Mensch prinzipiell lernfähig ist, beweisen wir im täglichen Leben in Kindergarten, Schule und Beruf. Doch auch, wer seinem Hund Dinge wir "Sitz" und "Platz" erfolgreich beibringen konnte, ist von der Lernfähigkeit des Vierbeiners überzeugt. Da das Zählen ebenfalls eine zu erlernende Fähigkeit ist, könnte man das einem Hund doch auch beibringen. Oder?

 

Ja, das geht. Hunde können zählen lernen. Allerdings sollte es sich dabei nicht um reine Zahlen handeln, das wäre zu abstrakt für den Hund. Aber das Zählen von Leckerli oder von Würstchen - das klappt. Er wird leichter zählen können, wenn es sich um dingliche Gegenstände handelt, die für ihn auch noch von höchster Bedeutung sind. (Kleinen Kindern bringt man das Zählen auch mit Äpfeln, Birnen und an den eigenen Fingern bei).

Mein Hund ist Einstein?

Mit Rechenaufgaben, mit denen ein Drittklässer schon überfordert wäre, braucht man seinem Hund natürlich nicht kommen, mit komplizierteren und komplexen mathematischen Herausforderungen auch nicht. Ihr Hund wird niemals die dritte Wurzel ziehen oder Vektoren berechnen.

Hunde können zählen - Die Evolution ist Schuld

Hunde können zählen. Das behaupten zumindest britische Forscher und liefern auch gleich die Erklärung dazu. Der Hund hat zwar im Laufe der Evolution einige Wesensmerkmale des Wolfes verloren, aber er stammt dennoch von diesem ab. So ist es auch nicht verwunderlich, dass wieder andere Fähigkeiten die Evolution überdauert haben und heute noch in unseren Haushunden vorhanden sind. Ein Gefühl für Zahlen könnte hier dazugehören. Für Wölfe als Rudeltiere war es unabdingbar, dass sie die Größe ihrer eigenen Herde mit der Größe einer feindlichen Herde vergleichen konnten. Ein gewisses numerisches Grundverständnis war also überlebenswichtig.

Das Experiment

Die Forscher zeigten den Hunden eine bestimmte Anzahl an Hundekuchen. Dann deckten sie diese ab und legten welche dazu oder nahmen welche weg. Bei einem Teil der Hunde-Probanden nahmen die Forscher zudem noch heimlich welche weg bzw. legten heimlich welche dazu.

Danach wurde der Napf mit den Hundekuchen wieder aufgedeckt. In den Fällen, in denen die Forscher zusätzlich heimlich agiert hatten, starrten die Hunde deutlich länger auf den Napf. Offensichtlich waren sie irritiert, da sie ein anderes Ergebnis erwartet hatten. Dieses Verhalten trat nicht bei den Hunden auf, in deren Napf nur das weggenommen oder dazugelegt wurde, was die Hunde auch gesehen hatten.

Konkret: Waren zwei Hundekuchen im Napf und es wurden dann zwei dazugelegt, so zeigten die Hunde kein besonderes interesse, wenn das Ergebnis vier betrug. Waren allerdings nur drei oder gar fünf Hundekuchen im Napf, so war die Verwunderung groß.

Dadurch kann auf ein gewisses mathematisches Grundverständnis geschlossen werden.

So lernt Ihr Hund die Zahlen

In einigen Shows lässt man gerne kluge Hunde auftraten, die auch schwierige mathematische Operationen scheinbar mühelos ausführen. Sie bekommen eine Aufgabe gestellt und klopfen dann solange mit der Pfote auf den Boden, bis sie die Lösungszahl erreicht haben. Dass sie oft auf ein geheimes Zeichen ihres Betreuers hin anfangen und auf ein für den Zuschauer ebenso unsichtbares Zeichen wieder aufhören, sieht das gebannte Publikum in der Regel nicht.

Ob ein Hund ein Zahlenverständnis besitzt oder nicht, darüber kann man spekulieren. Es kann durchaus sein, dass er mit den Zahlen "eins", "zwei", "drei" etwas anfangen kann, ohne zu wissen, was sie bedeuten. Es sind für ihn vertraute Laute, die er wiedererkennt und mit denen er bestimmte Dinge verbinden kann. Und genau hier kann man ansetzen, wenn man seinem Hund das Zählen beibringen möchte.

Man gibt dem Hund ein Leckerli und sagt dazu laut "eins". Beim zweiten sagt man "zwei" und beim dritten "drei". Dieses Prozedere führt man einige Tage hintereinander aus und irgendwann wird der Hund nach dem zweiten nicht eher Ruhe geben, bis er auch die "drei" gehört hat, schließlich weiß er, dass nach der "zwei" noch etwas kommt.

Allerdings gilt hier ebenso wir für alle anderen Tricks, die man einem Hund beibringen kann: Nicht übertreiben! Für den Hund ist es ein Spiel und solange er Spaß dabei hat, steht nichts gegen solche Kunststückchen. Ist es ihm lästig, gibt es vielleicht andere Tricks, an denen er mehr Gefallen findet.

Der Hund im Vorschaubild - Kann er zählen?

Dieser Hund heißt Elvis und hat eine Menge liebenswerter Eigenschaften. Er ist verschmust, lieb und in sein Frauchen verliebt. Er holt Schuhe und er gehorcht beim Spazierengehen. Nur zählen - das kann er nicht.

Aber er kann grob überschlagen. Erscheint ihm die abendliche Ration der Leckerchen als zu klein, so fordert er Nachschub. Wenn dieser Fall eintritt. so liegt das aber meistens nicht an der geringeren Zahl der Leckereien, sondern eher an seinem subjektiven Empfinden.

Sonja, am 09.02.2013
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