Koffein – ein Alkaloid

Koffein war zunächst der bekannteste Inhaltstoff, der aus Tee und Kaffee isoliert werden konnte. 1820 konnte Koffein erstmals als Monosubstanz extrahiert werden. Koffein ist ein Alkaloid und eine psychoaktive Substanz. In chemischer Form ist es ein weißes, geruchsloses Pulver mit bitterem Geschmack. Man glaubte lange Zeit, dass Koffein der Hauptwirkstoff in Tee und Kaffee war. Heute weiß man, dass die Wirkung von Kaffee und Tee auf einer ganzen Reihe von Inhaltstoffen beruht, die in ihrer Gesamtheit wirken.

Bildquelle: Claudia Hautumm / pixelio.de

Natürliche Vorkommen von Koffein in Pflanzen

  • Kaffee (Coffea arabica) war ursprünglich in Ostafrika heimisch und wird heute weltweit in tropischen Gebieten kultiviert. Die gerösteten Kaffeebohnen enthalten zwischen 1,3 und 2,9 Prozent Koffein.
  • Die Teepflanze (Camellia sinensis) aus der Familie der Kameliengewächse liefert den Rohstoff für den fermentierten Schwarzen Tee und den unfermentierten Grünen Tee.
  • Guaraná (Paullinia cupana): Der in Brasilien heimische Baum liefert koffeinhältige Samen, die hauptsächlich als Bestandteil von Aufputschdrinks verwendet werden. Die aus den Samen hergestellte Paste enthält 4  bis 8 Prozent Koffein.
  • Cola oder Colanuss (Cola nitida): Die Samen des aus Afrika stammenden Colabaumes enthalten 1,5 bis 3,5 Prozent Koffein. Ursprünglich waren in Coca-Cola Extrakte der Colanuss enthalten.
  • Mate (Yerba mate) ist eine südamerikanische Stechpalmenart, mit bis zu 1,5 Prozent Koffeingehalt. Mate wird als Tee-Getränk genutzt.
  • Kakao enthält relativ wenig Koffein – lediglich zwischen 0,05 und 0,4 Prozent.

Koffein in Getränken

Die meisten der beschriebenen koffeinhaltigen Pflanzen werden in irgendeiner Form zur Getränkeherstellung genutzt. Also wird das Koffein hauptsächlich über Getränke wie Kaffee, Tee, Energy Drinks oder Kakao aufgenommen. Ein kleiner Espresso hat in etwa 133 mg, eine Tasse starken Grüntees immerhin noch 78 mg und eine Flasche Cola 27 mg Koffein.

Wie wirkt Koffein auf den Körper

Dosen bis 200 mg Koffein wirken auf die Großhirnrinde, wobei Ermüdungserscheinungen aufgehoben werden. Bei höheren Dosen werden die Gefäße erweitert und das Atemzentrum und die Herztätigkeit angeregt. Zu hohe Dosen können außerdem zu Ruhelosigkeit, Nervosität und Herzrhythmusstörungen führen. Allerdings ist es dennoch schwierig, sich mit Koffein umzubringen. Da die errechnete tödliche Dosis bei 10 g liegt, müsste man innerhalb kürzester Zeit 80 Tassen Kaffee trinken, was schon praktisch unmöglich ist. Allerdings kann eine Tagesmenge von 14 Tassen starken Tees bei einer Schwangerschaft bereits abortiv wirken. Bemerkenswert ist ferner, dass die Wirkung von Koffein mit zunehmender Meereshöhe stärker wird. Auch Alkohol hat eine verstärkende Wirkung auf das Koffein.

Macht Koffein süchtig?

Selbst bei täglichem Genuss von Koffein treten keine bleibenden Schäden auf. Überreaktionen wie Schlaflosigkeit oder innere Unruhe sind vorübergehend oder eine Reaktion auf zu hohe Dosen. Da Tee- oder Kaffeegenuss für viele Menschen eine Gewohnheit oder ein persönliches Ritual darstellt, und zu einer Gewöhnung an die stimulierende Wirkung führt, kann man dennoch vielfach von einer Art Abhängigkeit sprechen. Ein Auftreten von Entzugserscheinungen wie bei Suchtkranken ist bei dem Absetzen von Koffeinkonsum jedoch nicht bekannt.

 Wegen seiner gefäßerweiternden Wirkung ist Koffein auch vielfach Bestandteil von pharmazeutischen Präparaten die gegen Migräne, Kopfweh und rheumatische Krankheiten eingesetzt werden. Auch als Bestandteil von Salben gegen Cellulite und bei hormonbedingtem Haarausfall soll Koffein helfen.

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