Miteinander Reden lernen- nach Strategie

Erfahrene Wirtschaftsmediatoren sind überall gefragt, wo es bereits zu Konflikten zwischen den Parteien gekommen ist, wo im Vorhinein durch Vorverhandlungen ein enormes Konfliktpotential war genommen wurde, oder wo Präventivstrategien zur Konfliktvermeidung von Anfang an in Gesprächen angestrebt werden. Sie beraten umfangreich im Vorfeld über die verschiedenen Lösungsmöglichkeiten, Probleme im sozialen Umfeld gemeinsam und konstruktiv anzugehen, vermitteln zwischen den Parteien im Streitfall und versuchen Kompromisse zwischen den Fronten zu erarbeiten. Bei der Arbeit der Mediatoren ist eine umfassende Analyse der Spannungssituation nötig. Dazu hört sich der Wirtschaftsmediator erst einmal alle Positionen der auf einander treffenden Parteien an und vereinbart mit dem Kunden eine Auftragsklärung. Eine umfassendeThemensammlung mit Konfliktpotential hilft die Streitpunkte voneinander abzugrenzen und nach einander anzugehen. Positionen und Interessen der einzelnen Parteien gilt es danach zu ergründen. Wo genau liegen die Probleme? Wie können Lösungsstrategien erarbeitet werden und Welche Erwartungshaltung haben die die Parteien gegenüber den Arbeitsprozessen und Vereinbarungen?

Schwerpunkte der Wirtschaftsmediation sind insbesondere die Vermittlung zwischen zwei verschiedenen Abteilungen, die zeiteffiziente Lösung von Problemen zwischen Betriebsrat und Geschäftsleitung, aber auch die letzte Bastion in Sachen Kommunikation zwischen verhärteten Fronten einzelner Unternehmen oderUnternehmensvertretern. Intern lassen sich so durch eine starke Versachlichung der Diskussion aber auch Probleme zwischen einzelnen Führungskräften, Mitarbeitern und Bereichen gemeinsam lösen. Mehr Informationen über die Vorgehensweise der Wirtschaftsmediation sowie deren Erfolg finden Sie hier

Was ist Mediation
Was ist Mediation

Was ist Mediation (Bild: alejandro dans neergaard / shutterstock.com)

Vermittlung zwischen den Fronten

Die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Wirtschaftsmediation ist der Wille beider Seiten, zukünftig weiter im gegenseitigen Interesse gemeinsam weiter zu arbeiten. Hier spielen Motive wie Gehälter, Positionen und Hierarchie aber auch rein wirtschaftliche Interessen der Unternehmen, Bereiche, Abteilungen oder Mitarbeiter meist die größte Triebfeder. Es gilt gemeinsame Projekte weiter zu führen, sich zukünftig auch weiter in die Augen sehen zu können und auf einer sachlichen Ebene zu verhandeln ohne persönliche Wertungen zu dem Gegenüber abzugeben. 

Dabei stehen bei der Wirtschaftsmediation klar wirtschaftliche und soziale Aspekte und nicht juristische Möglichkeiten im Vordergrund. Denn genau diese gilt es bei der Mediation nicht nur aus Kostengründen zu vermeiden. Es geht dabei hauptsächlich darum die einzelnen Seiten, die sich auf Grund von Reibungen, Streitigkeiten, Unstimmigkeiten oder verschiedenen Positionen voneinander entfernt haben wieder gemeinsam an einen Tisch zu bekommen. Das Ziel aller Maßnehmen ist es verspieltes Vertrauen wieder zu gewinnen, die Diskussionen weg von einer persönlichen Ebene hin zu fachlichen und inhaltlichen Fragestellungen zu lenken und bei harten Anschuldigungen und unfairen Bemerkungen einzugreifen und den Spielern auch einmal die Konsequenzen ihres Handeln aufzuzeigen. 

Konfliktrisiken im Fokus

Wichtig ist diese Art der Vermittlung zwischen den Stühlen besonders, da Unternehmen durch interne und externe Konflikte nicht nur viel Geld, sondern auch wertvolles Image verlieren. Durch Mobbing, " Stress mit dem Chef" oder auch Streitigkeiten mit Kooperationspartnern sinkt bei Arbeitnehmer grundsätzlich die Moral und die Loyalität gegenüber dem eigenen Arbeitgeber. Geringere Arbeitseffizienz, hohe Fluktuationsraten und eine steigende Kranken- und Absenz Entwicklung sorgen in Kombination mit einem schlechten Betriebsklima für eine negative Arbeitsatmosphäre. Hier lauern Risiken wie der "Dienst nach Vorschrift", aber auch der Stopp wichtiger Projekte und Vorhaben. Das Ende der Fahnenstangen bilden teure und langwierige juristische Auseinandersetzungen, die jeder zukünftigen Zusammenarbeit die Basis entziehen.

Ausbildung zur Verantwortung und Konfliktbewältigung

Eine fundierte Ausbildung zum Wirtschaftsmediator bieten neben privaten Anbietern, wieWeiterbildungszentren und Berufsakademien auch staatliche Stellen an. So können innerhalb eines Jahres bei öffentlichen Industrie und Handelskammern staatlich anerkannte Abschlüsse erlangt werden. Aber auch Universitäten und Fachhochschulen bieten Zusatzzertifikate und Qualifikationen im Bereich derWirtschaftsmediation im Rahmen von Bachelor und Masterstudiengängen an.

Üblicherweise verfügen Interessenten der Zusatzqualifikation meist bereits über eine umfangreiche beruflicheHauptqualifikation, meist in den Bereichen Jura, Betriebs- oder Volkswirtschaftslehre oder Steuerberatung. Typische Berufe sind in der Branche meist Rechtsanwälte, Organisationsentwickler, Controller oder auch Personaler und Wirtschaftsprüfer. Sie verfügen eist über ein hohes Maß an Konfliktfähigkeit, eine Leitungs- und Führungskompetenz sowie soziales Einfühlungsvermögen. Inhalte der Aus- und Weiterbildung im Bereich der Wirtschaftsmediation sind neben rechtlichen Grundlagen auch internationale Kommunikation,Wirtschaftspsychologie und Konfliktmanagement. Aktuell ist der Beruf des Wirtschaftsmediators in Deutschland noch ungeschützt. Somit kann sich jeder, der Interesse daran hat Konflikte zu lösen in diesem Bereich arbeiten. In der Praxis setzen besonders mittelständige Unternehmen und Großkonzerne auf unabhängige Berater, die sich durch eine umfangreiche Reputation und meist Hochschulqualifikation in Kombination mitFührungserfahrung für diesen außerordentlich erfolgskritischen, heiklen und wichtigen Job eignen. Aber auch interne Wirtschaftspsychologen oder Mediatoren gehören mittlerweile bei großen, global agierenden Unternehmen zur Tagesordnung.

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