Mit dem Beginn des Start-ups sind Kosten verbunden – Kosten, die nicht jeder aus der eigenen Tasche vorstrecken kann. Es bleibt keine andere Wahl: Man wird sich auf die Suche nach einem Geldgeber machen müssen. Nach jemanden, der in der Lage und willens ist, der vielversprechenden Idee des Unternehmensgründers unter die Arme zu greifen, nach einem Investor. Stellt sich die Frage: Wie findet man so jemanden und wie kann man ihn genau davon überzeugen: dass er sich finanziell engagiert?

Was ist ein Businessplan?

Die Absicht hinter einem Businessplan ist einfach: Mit seiner Hilfe soll ein möglicher Investor überzeugt werden – von der Idee, von der Finanzierbarkeit, von der Erfolgsaussicht, die die Geschäftsidee des Start-ups verspricht.

Der BP fasst die wirtschaftlichen Eckdaten einer Gründungsidee zusammen. Er ist die rationale Zusammenfassung der Absicht des Existenzgründers. In erster Linie soll er Investoren von der Tragfähigkeit der Idee überzeugen. Tragfähigkeit heißt: Die Idee besitzt Aussicht auf einen Erfolg. Welche Dimension die Erfolgsaussicht hat, spielt dabei eine untergeordnete Rolle; ein Investor will zunächst einzig und allein wissen, ob sein Geld im neuen Unternehmen gut angelegt ist oder dort möglicherweise verbrannt wird. Er möchte etwas über den ROI erfahren, den Return of Invest, wann er also damit rechnen kann, dass sein investiertes Geld Gewinn abwirft. Um dies beurteilen zu können, benötigt er Zahlen.

Die im BP enthaltenen Zahlen beschreiben zunächst die Kosten, die für den Start erforderlich sind. Hier geht es um Räume, Produktionsmittel, Mitarbeiter, Werbung, Marketing, Patente, Rechtsschutz – alles Posten, die kostentreibend und kostenintensiv sind. Und notwendig, denn durch Absichtserklärungen allein nimmt kein Unternehmen Fahrt auf. 

Hilfen beim Businessplan

Daneben beschreibt der BP die Entwicklung des Start-ups für die mittlere Zukunft, beispielsweise für die nächsten fünf Jahre. Da niemand in die Zukunft schauen kann, ist hier ein erfahrener Beistand hilfreich; man findet solche Hilfen (sie werden auch "Business Angels" genannt) zum Beispiel bei den Wirtschaftskammern, bei den Verbänden der einzelnen Branchen, bei Wirtschaftsprüfern, aber auch in speziell dafür geschaffenen Internetforen und -portalen. Eine Suche lohnt sich, denn auf europäischer Ebene gibt es hierfür finanzielle Unterstützung.

Auch spezielle Softwares finden sich auf dem Markt – manche sind sogar kostenlos. Tipp: bei den Banken und Raiffeisenkassen nachfragen! Diese Institute erweisen sich als oftmals sehr nützlich und hilfreich. 

Apropos Unterstützung: Ein BP ist eine Arbeit für Detailarbeiter. Hier geht es sowohl um die große Perspektive als auch um die kleinen Wege. Die gerade eben genannten Anlaufstellen sind hilfreiche Wegmarken – erkundige dich dort nach Hilfe bei der Erstellung eines BPs.

Alternativen zum Businessplan

Geht es denn nicht einfacher, unkomplizierter, wird sich mancher angesichts dieser Sisyphos-Arbeit fragen. Ja, geht es – aber selten mit vergleichbarer Effektivität. Man kann als Geschäftsgründer natürlich Tante Ida fragen, die eine gute Rente bezieht und nicht weiß, was sie mit ihrem Geld machen soll. Man kann Freunde ins Boot holen. Und dann gibt es noch Crowdfunding, die Möglichkeit also, mithilfe vieler kleinerer Beträge die erforderliche Startsumme zu sammeln. Crowdfunding wird meist übers Internet organisiert und ist so facettenreich, dass es hier nicht erschöpfend behandelt werden kann. Tipp: googlen!

Macht ein Businessplan also Sinn?

Wer über genügend finanzielle Mittel verfügt, kann sofort loslegen – alle anderen brauchen Geld, benötigen die "Anschubfinanzierung", müssen den startenden Betrieb finanziell am Laufen halten und mögliche Durststrecken überbrücken können. Dass ein Start-up bereits in den ersten Monaten einen Gewinn erwirtschaftet, ist nicht selbstverständlich. 

Ob der BP Sinn macht, diese Frage beantwortet sich einzig und allein aus der Sicht desjenigen, der Geld investieren soll. Jemand, der Geld in eine Sache steckt, will wissen, was mit diesem Geld passiert – so einfach ist das. Ein gut aufbereiteter Geschäftsplan ist ihm die Grundlage für eine (hoffentlich positive) Entscheidung. Und somit erübrigt sich die Frage. Ja, der Businessplan ist eminent wichtig! Er ist noch immer eines der wichtigsten Instrumente für die Gründung eines Unternehmens!

jofl, am 29.07.2015
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