Indianer legten viel Wert auf Körperpflege (Bild: Edward Sheriff Curtis)

Frauen verwendeten Hautcreme aus Fischtran und Adlerfett

Die meisten östlichen Indianer trugen das Haar seitlich kurz geschnitten und ließen von der Stirn bis zum Nacken einen Hahnenkamm stehen, dessen lange Locke über den Hinterkopf fiel. Zur Verzierung wurden Muscheln oder Steine eingeflochten. Auf den Hahnenkamm band man hellrot gefärbte Hirschgrannen. Ein weiterer beliebter Schmuck war ein um den Kopf geschlungener Fellstreifen mit herabhängenden oder aufrecht stehenden Federn. Männer und Frauen legten sowieso viel Wert auf Schmuck. Ihre Kleidung verzierten sie mit gefärbten Stachelschweinborsten und kleinen Muscheln.

An den Ohren und Nasen trugen sie Ringe und anderen Zierrat. Für Zeremonien befestigten die Frauen kleine Glöckchen an den Knöcheln und die Männer Hirschklauen an den Knien und an den Schuhen, damit es beim Tanzen klingelte und rasselte. Als Hautcreme verwendeten die Frauen Fischtran und Adlerfett. Beliebt war eine Mischung mit roter Farbe, mit der sie ihre Stirn, Schläfen und Wangen einfärbten. Junge Frauen legten oft auch eine schwarze Farbschicht um ihre Augen und auf die Stirn.

Zum Tätowieren benutzten die Indianer Stachelschweinborsten

Bei der Verwendung von Farbstoff wurden sie von den Männern allerdings mühelos übertroffen. Sie bedienten sich der Farbe nicht nur als Grundierung, sondern malten sich auch noch stilisierte Tiere auf oder tätowierten ihre Körper. Dazu verwendeten sie verkohlte und pulverisierte Pappelrinde. Die Zeichnung wurde mit einer spitzen Stachelschweinborste in die Haut geritzt, sodass Blut herauskam. Darauf streuten die Indianer das Pulver. Dieser Vorgang wurde mehrmals innerhalb von zwei oder drei Tagen wiederholt.

Wenn sich die Männer bemalten, trugen sie zuerst eine schwarze oder weiße Grundfarbe auf. Dann tauchten sie die Fingerspitzen in die Hauptfarbe und zogen sie mit gespreizten Fingern über die grundierte Haut. Die Farben waren mineralischen und pflanzlichen Ursprungs und wurden zusammen mit dem Fett in kleinen Beuteln aufbewahrt. Die meisten Krieger hatten ihre Körper großflächig mit figürlichen Darstellungen ihrer Heldentaten verziert. Nur jene Stellen, an denen sie ein Pfeil durchbohrt hatte, wurden ausgelassen, damit die Narben besser zur Geltung kamen.

BerndT, am 05.10.2013
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Bildquelle:
PublicDomainPictures (Die Traumdeutung der Indianer)

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