Krawalle in London greifen jetzt auch auf andere Städte über
Die Krawalle in London haben sich jetzt auch auf Bistol, Birmingham und Liverpool ausgebreitet. Die Polizei will jetzt härter durchgreifen um wieder Herr der Lage zu werden.London (Bild: 6069986)
Krawalle in London - Krawalle in London
Jugendliche Randalierer plündern und brandschatzen seit drei Nächten in mehreren Stadtteilen der Weltmetropole London. Nun haben sich die gewalttätigen Ausschreitungen auch auf Birmingham, Bristol und Liverpool ausgebreitet. Die Lage droht außer Kontrolle zu geraten.
Der Tod von Mark Duggan
Angefangen hatten die Krawalle in Tottenham in der Nacht zum Sonntag, nachdem eine zunächst friedliche Demonstration wegen des Todes von Mark Duggan in Rangeleien mündete und Jugendliche in dem von Armut betroffenen Stadtteil zu randalieren begannen. Über Handys riefen die Jugendlichen weitere Mitstreiter auf, sich an den Ausschreitungen zu beteiligen. Die Familie des in einem Feuergefecht mit der Polizei getöteten Bandenmitgliedes Mark Duggan, distanziert sich von der Gewalt und ruft zur Besonnenheit auf. Die friedlichen Demonstranten hatten eine lückenlose Aufklärung des Todes von Mark Duggan gefordert.
Was vielleicht aus Wut über die ungeklärten Todesumstände begann, ist längst zu einem Kampf zwischen gewaltbereiten Chaoten und Plünderern und der Polizei gewachsen. Das alles hat nur noch wenig mit dem Tod des schwarzen Bandenmitgliedes zu tun. Vielmehr geht es um blinde Zerstörungswut und Bereicherung an fremdem Eigentum.
Die hilflosen Opfer der Ausschreitungen
Familien mussten aus brennenden Häusern fliehen, Ladenbesitzer stehen vor den Trümmern ihrer Existenz. Ganze Einkaufszentren liegen in Schutt und Asche. Juwelier- und Elektronikgeschäfte wurden geplündert. Langsam schwindet auch das Verständnis der Betroffenen für das lasche Vorgehen der Polizei. Wie ein Sprecher von Scotland Yard mitteilte, würden in England prinzipiell keine Wasserwerfer eingesetzt. Man könnte sich fragen, warum der Schutz der Täter hier scheinbar einmal wieder vor dem Schutz der Opfer steht. Die Schäden sind bisher noch kaum einzuschätzen. Es wurden Gebäude zerstört, Waren geplündert, Autos abgebrannt, sogar ein Hotel musste evakuiert werden. Ein erster Toter ist zu beklagen. Ein 26-jähriger ist seinen Schussverletzungen erlegen. Die genauen Umstände noch unklar.
Trittbrettfahrer randalieren in weiteren Städten
Mittlerweile hat die Welle der Gewalt nicht nur London erfasst. Auch Birmingham, Bristol und Liverpool sind betroffen und es bleibt zu erwarten, dass weitere Städte betroffen werden, sollte die Polizei nicht endlich Herr der Lage werden. In Liverpool hielten vermummte Chaoten Autos an, zwangen die Insassen zum Aussteigen und zündeten die Fahrzeuge an. Cameron kündigt massive Polizeioffensive an, 10.000 Polizisten sollen die momentan 6.000 Polizisten in London unterstützen. Bleibt abzuwarten, inwieweit diese Maßnahmen fruchten werden. Auch wenn die Aufstände jetzt unterdrückt werden, die stetig fallende Wirtschaftslage weltweit wird die Probleme gerade in den sozialschwachen Gegenden weiter verschärfen und es könnte nur eine Frage der Zeit, wann die Gewalt erneut ausbricht und wo. Denn eines ist klar. Es kann auch in anderen Ländern passieren.
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