Symptome von Lebensmittelintoleranzen (Zöliakie (Sprue), Laktoseintoleranz, Fruktosemalabsorption)

Manche Menschen leiden unter einer Laktoseintoleranz oder anderen Nahrungsmittelunverträglichkeiten und bemerken nur die psychischen Beschwerden wie Konzentrationsschwäche, Antriebslosigkeit, Reizbarkeit oder auch Depressionen. Sie wandern von Arzt zu Arzt auf der Suche nach der Ursache. Nicht immer wird sie gefunden, nicht alle Ärzte suchen an der richtigen Stelle.

Die kann sich nämlich durchaus im Bauch finden.

Das ist dann der Fall, wenn Menschen bestimmte Lebensmittel nicht vertragen, wobei es hier nicht um Allergien geht.

Die am häufigsten nicht vertragenen Lebensmittel sind Laktose (enthalten in Milch, eine sogenannte Laktoseintoleranz), Fruktose (vor allem enthalten in Obst) oder Gluten (das Klebereiweiß in vielen Getreiden). Dabei "denkt" der Körper nicht etwa, dass es sich um gefährliche Inhaltsstoffe handelt (wie es bei einer Allergie der Fall wäre), sondern das Gluten, die Laktose oder die Fruktose wird aufgrund einer krankhaften Veränderung nicht ordnungsgemäß im Dünndarm verarbeitet. Sie wandert in den Dickdarm und wird dort von Bakterien verstoffwechselt. Die dabei entstehenden Abfallprodukte verursachen häufig Durchfall, Blähungen, Verstopfungen und Bauchkoliken und können leicht mit einem Reizdarm verwechselt werden.

Diese Symptome müssen jedoch nicht entstehen oder sie sind teilweise auch nur so wenig störend, dass sich die Menschen nicht darum kümmern.

Wenn jedoch der Darm nicht richtig arbeitet, dann können auch andere Inhaltsstoffe (wie Vitamine und Mineralien) nicht der Nahrung entzogen werden. So entstehen Symptome, die auf den ersten Blick nichts mit einer Lebensmittelunverträglichkeit zu tun haben und doch aus ihr entstehen. Das können sein:

  • Konzentrationsstörungen
  • Depressionen
  • Antriebslosigkeit, Reizbarkeit
  • Müdigkeit
  • Blässe
  • Haut-, Zahn- und Knochenprobleme
  • Zink- und Eisenmangel
  • Apetitlosigkeit oder ständiger Hunger
  • bei Kindern: Wachstums- oder Entwicklungsstörungen

 

All diese Symptome hängen damit zusammen, dass zum Beispiel Mineralien nicht der Nahrung entzogen werden können, weil der Nahrungsbrei zu schnell Dünn- und Dickdarm passiert. Wer jedoch unter Eisenmangel leidet, leidet oft auch unter Müdigkeit. Wer unter Müdigkeit leidet, leidet oft auch unter Depressionen und Antriebslosigkeit.

Zum Schluss sind die psychischen Probleme so groß, dass auf den Durchfall, die Blähungen oder das Magengrummeln nicht mehr geachtet und zum Beispiel eine Laktoseintoleranz nicht erkannt wird.

Ein fataler Fehler.

Wer erkennt, dass sein Dünndarm nicht in der Lage ist, Gluten abzubauen, kann auf Getreide verzichten. Der Dünndarm erholt sich in der Regel vollständig. Die Mangelsymptome gehen zurück und damit auch die psychischen Beschwerden.

Wie bereits gesagt sind die am häufigsten nicht vertragenen Lebensmittel

  • Gluten - dann handelt es sich um Zöliakie oder Sprue
  • Lakose - das nennt sich dann Laktoseintoleranz
  • Fruktose - dabei handelt es sich dann um eine Fruktosemalabsorption

Alle Intoleranzen können durchaus erst in späteren Lebensjahren entstehen.

Was tun bei Verdacht auf Lebensmittelintoleranz (Zöliakie, Fruktosemalabsorption, Laktoseintoleranz)?

Wer vermutet, dass er ein bestimmtes Lebensmittel nicht verträgt (also zum Beispiel unter einer Laktoseintoleranz leidet), sollte dieses Lebensmittel (in dem Fall die Laktose, also Milchprodukte) erstmal komplett weglassen. Zu dieser Vermutung kann es kommen, wenn man beobachtet, dass man immer nach der Aufnahme z.B. von Milch unter Blähungen bzw. Durchfall leidet.

Wer sich nicht sicher ist, welches Lebensmittel er nicht verträgt, aber ständig unter Unwohlsein, Magengrummeln, Verstopfung oder ähnlichem leidet, kommt nicht umhin, für eine Weile sowohl auf Getreide als auch auf Milch und auch auf Fruchtzucker zu verzichten. Spätestens nach vier Wochen sollten sich Magen und Darm beruhigt haben.

Dann ist ein Besuch beim Arzt unumgänglich. Dieser wird mit entsprechenden Tests überprüfen, wogegen eine Unverträglichkeit besteht.

Kann Zöliakie (Lebensmittelunverträglichkeit in Bezug auf Gluten) geheilt werden?

Bisher gibt es keine Möglichkeit die Ursache der Zöliakie zu beheben. Es bleibt lediglich der Verzicht auf die Getreide, in denen Gluten enthalten ist. Das sind:

  • Weizen
  • Roggen
  • Gerste
  • Hafer
  • Dinkel
  • Grünkern

Problematisch ist die vielfältige Verwendung von Mehl in diversen Fertigprodukten und auch die praktische Umsetzung in einem Haushalt, in dem sowohl Getreide ganz normal verarbeitet wird als auch auf selbiges verzichtet werden muss.

Ein weiteres Problem ist, dass Zöliakie unter Umständen für eine folgende Fruktoseintoleranz ist. Die gute Nachricht ist, dass diese auch wieder verschwindet, sobald sich der Darmtrakt erholt hat.

Wer Tipps zum Umgang mit Zöliakie benötigt, kann sich hier nähere Informationen holen:
www.babys-kinder-eltern.de/zöliakie

Kann Laktoseintoleranz geheilt werden?

Genau wie bei der Zöliakie ist eine Heilung nicht möglich und es bleibt nur der Verzicht auf laktosehaltige Lebensmittel. Laktose ist in Milch und allen Milchprodukten enthalten. Einzige Ausnahme kann Käse sein. Bei der Reifung eines Käses wird Laktose abgebaut, so dass gilt: je älter der Käse desto weniger Laktose enthält er.

Laktose ist ein Kohlenhydrat. Wenn auf einem Lebensmittel steht, dass keine Kohlenhydrate enthalten sind, dann ist dieses auch laktosefrei. Wenn Kohlenhydrate enthalten sind, dann kann es sich um Laktose handeln, aber auch genauso gut um Stärke und/oder Kristallzucker. Da beides eher seltener in Käse gehört, lohnt sich bei einer Laktoseintoleranz auf jeden Fall der Blick auf die Liste der Inhaltsstoffe.

Eine gute Nachricht ist, dass auf Laktose meist nicht vollständig verzichtet werden muss. Geringe Mengen werden oft gut vertragen und sollten entsprechend auch verzehrt werden. Darum gelten auch alle Lebensmittel als laktosefrei, die weniger als 0,1g Laktose auf 100 g Lebensmittel enthalten.

Wie groß die gerade noch so vertragene Menge ist, ist von Mensch zu Mensch verschieden und muss ausprobiert werden.

Darum heißt es: erstmal ganz und gar auf Laktose verzichten, bis sich der Darm vollständig erholt hat und dann mit geringen Mengen testen, wie viel vertragen wird.

Eine Alternative stellen selbstverständlich alle laktosebefreiten Lebensmittel dar. So werden inzwischen von diversen Anbietern Milch und Milchprodukte angeboten, die laktosefrei sind.

Eine Laktoseintoleranz kann im übrigen durchaus durch eine Zöliakie ausgelöst werden. Wenn auf Getreide verzichtet wird, erholt sich der Dünndarm und Milch wird wieder gut vertragen.

Gibt es eine Heilung bei einer Fruktosemalabsorption?

Auch bei dieser Art der Lebensmittelunverträglichkeit gibt es keine wirkliche Heilung.

Eine gewisse Menge Fruktose wird meist gut vertragen, auf alles andere muss verzichtet werden. Ein bisschen helfen kann man dem Dünndarm, in dem man gleichzeitig mit der Fruktose auch Glukose (Traubenzucker oder Dextrose) zu sich nimmt und auf Sorbit (ein Zuckeraustauschstoff oder Süßungsmittel) verzichtet.

Fruchtzucker ist vor allem in Obst enthalten, aber auch in Gemüse und vor allem in Fertigprodukten und Honig. Kristallzucker besteht zu 50 Prozent aus Fruktose und zu 50 Prozent aus Glukose und wird darum oft noch gut vertragen.

Obst wird verträglicher, wenn es ein wenig mit Traubenzucker bestäubt wird.

Weiterführende Informationen zum Thema Lebensmittelunverträglichkeiten, wie z.B. Laktoseintoleranz aber auch zur Ernährung bei Lebensmittelallergien finden Sie auf meiner Webseite:
www.babys-kinder-eltern.de/lebensmittelunverträglichkeit

Guten Appetit und eine gesundes Leben wünscht Ihnen

 

Katarina Telschow

Betreiberin der Webseite: www.babys-kinder-eltern.de

Autor seit 12 Jahren
17 Seiten
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