(Bild: pixabay)

Manche Leute haben nur zu Ostern und an Weihnachten Sex, hört man. Ich bin zu Weihnachten sexuell unbefriedigt. Bekanntlich ist für guten Sex körperliche und mentale Entspannung sehr wichtig. Die lustfördernde Entspannung will sich bei mir allerdings bei all dem Weihnachtswahnsinn nicht ausbreiten.

Kein Grund zur Traurigkeit. Am Sandstrand von Mexiko wird das Fest der Liebe noch ausgiebigst mit Raphael gemeinsam zelebriert werden.

Jedes Jahr wieder diese stressigen weihnachtlichen Erledigungen und Termine. Ich denke das kommt in den besten Familien vor, das Zeitmanagement zu Weihnachten ist etwas fordernd. Für uns ist es heuer doppelt fordernd, da wir nicht nur unsere Geschenke verpacken und austeilen sollen, sondern auch noch unseren Koffer packen dürfen und den Flieger pünktlich erreichen möchten.

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Geschenke verpacken und Koffer einpacken

Ich tippe meine Gedanken zum Weihnachtswahnsinn in den Laptop, die Kolumne muss heute noch fertig werden. Das macht mir zwar Spaß, allerdings wird meine kostbar kalkulierte Zeit zunehmend knapper. Urlaubswäsche bügeln wird im Blitztempo erledigt, Geschenke sind bereits alle eingepackt, die obligatorische Runde mit dem Hund in schöner Winterlandschaft wird genossen. Kurz vor 12 Uhr mittags bin ich dann endlich frisch geduscht und erledigt, eingekleidet mit meinem hübschen Weihnachtsoutfit, abfahrbereit mit allen Geschenken in den Händen.

Zwischendurch dachte ich mir, ich möchte einfach mal kurz ganz laut schreien.

Aber ich schaffe das mir scheinbar Unmögliche, wir begeben uns rechtzeitig auf den Weg zum ersten von vier ausstehenden Familienbesuchen.

Auf der Straße fahrend und im Auto sitzend erinnere ich mich daran, dass Stress nicht gesund ist. Er macht dick, dünn, alt, grau, kurzgesagt, die vielen Gesichter von Stress sind fast alle hässlich! Grund genug mein Smartphone zu zücken, und mir schnell eine Blitzentspannungsmeditation reinzuziehen.

Etwas gewöhnungsbedürftig, das Meditieren im lauten Auto als Beifahrer. Aber der Wille zählt. Ich folge der Stimme, die meinen Atem dirigiert, und meine verbrauchte Energie in neue Lebenskraft umwandelt. Zumindest erhoffe ich mir das. Siehe da, ich bin entspannter.

Die liebe Familie

Das erste Familientreffen verläuft wunderbar, harmonisch, liebevoll und vor allem lustig.

Ja, Spaß wollen wir alle haben!

Dank der globalen Erderwärmung können wir den Weihnachtspunsch, bei warmen 15 Grad Celsius und Sonnenschein, auf der Terrasse im Freien trinken. Zu gerne würde ich hier bleiben, mich weiter blendend unterhalten und Punsch trinken. Doch die weihnachtliche Pflicht ruft! Im Auto, am Weg zum 2. Familientreffen, überkommt mich der 2. Panikanfall.

Wie soll sich das alles ausgehen und dabei noch Lust und Laune fürs unerledigte Kofferpacken übrigbleiben? Durchhalten!

Morgen um diese Zeit liegen Raphael und ich bereits am weißen Sandstrand, und können uns von all dem Stress erholen.

Auch das 2. Familientreffen verläuft absolut positiv. Nicht vom ersten Moment weg, aber langsam und fortschreitend stellt sich liebevolle Familienatmosphäre ein. Vielleicht kennst du das eisige Gefühl, von schweigender Verwandtschaft, die sich desinteressiert gegenüber sitzt. Klar kennt man sich nicht sonderlich gut, wenn man sich höchstens 2-mal im Jahr begegnet. Hochzeiten, Todesfälle, Ostern und Weihnachten sind nicht in jeder Familie Grund zum liebevollen Austausch miteinander.

Ich sitze also da, umgeben von gelangweilten Gesichtern, und denke mir: "Scheiß drauf, gib den verletzen Kindern die Aufmerksamkeit, die sie brauchen", und beginne einfach drauf los zu reden. Ein paar Fragen hier, einige interessierte Worte da, und im Handumdrehen sprechen alle miteinander. Die Stimmung ist angeregt, unterhaltsam und amüsant. Da fällt mir wieder ein: Dein Umfeld spiegelt dich stets wieder. Verändere dich selbst, und alles ändert sich. Die Freude über ein unerwartet schönes 2. Familientreffen ist groß, der Zeitdruck durch die intensiven Gespräche noch größer.

Die letzten beiden Treffen rufen – der Weihnachtsmarathon hat Halbzeit erreicht.

Wieder rein ins Auto, und so schnell es geht zu den anderen Familienmitgliedern. Die warten immerhin schon alle hungrig auf unser Erscheinen. Durch die zeitliche Verzögerung unsererseits musste die Festtagsgans länger als geplant im Rohr ausharren. Oh du Fröhliche, hoffentlich sind die stundenlangen Kochbemühungen des Familienoberhaupts dadurch jetzt nicht im Erfolg geschmälert. Ich überzeuge mich selbst. Nein, die Gans schmeckt, wie alle Jahre wieder, hervorragend. Danach kommen die Kekse. Oh mein Gott, keine Kekse für mich! Die Versuchung ist für mich gering, da ich bereits beim Gedanken an all die gegessenen Weihnachtskekse des Vorjahrs gesättigt bin. Gut so!

So liege ich morgen mit flacherem Bauch, in meinem neuen brasilianischen Bikini und brauner werdender Haut, am Pool. Die freien Kalorien der verschmähten Kekse investiere ich dann lieber in einen leckeren Cocktail.

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Ab in den Urlaub

Endlich zuhause angekommen, es ist 23 Uhr.

Jetzt beginnt das lustige Spiel "ich packen meinen Koffer und nehmen mit…".

Knappe Bikinis, sexy Kleider, luftige Shorts und Blusen – damit komm ich am Golf von Mexiko bei heißen Temperaturen bestimmt bestens aus. Noch schnell die Bücher und mein Samsung-Tablet ins Handgepäck. Juhu! Mission Weihnachten überlebt und Kofferpacken erfolgreich bestanden.

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Raphael und ich bescheren uns aufgrund von Müdigkeit zwar keine festlichen Liebesspiele, aber dafür Geschenke im Bett. Nachdem sich jeder offensichtlich über seine Geschenke freut und von tiefer Liebe ergriffen ist, können wir ganz entspannt einschlafen. Der nächste Wecker klingelt bestimmt. Anders als sonst wird der Weckruf heute aber voller Vorfreude erwartet. Schon fast ungeduldig warten wir auf das Startzeichen vom Smartphone, welches uns aus dem Powernapping reißt, und uns wissen lässt: Jetzt geht's los, ab in den Urlaub!

Alles ist gut ausgegangen. Stunden später ist unser begehrtes Urlaubsziel schon fast in greifbarer Nähe. Die restliche Flugzeit beträgt 1 Stunde und 34 Minuten.

Wir können es kaum abwarten, warmen Wind und helle Sonne mit unseren Sinnen wahrnehmen zu dürfen! Angebliche spielen die dort in den Luxusresorts zu dieser Jahreszeit auch Weihnachtslieder. Oh Tannenbaum, sei uns nicht böse, wir mögen heuer lieber grüne, große Palmen. 

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