Glückseeligkeit durch Geistheilung

Spirituelle Heiler, die sich auch gerne Geistheiler, energetische Heiler, Schamanen oder Hexen nennen, bieten ihre Lehre meist in Kursen oder Wochenendseminaren an. Einige geben auch Einzelsitzungen. In der Regel finden die Seminare in Großstädten statt, weil dort der größte Zulauf zu erwarten ist. Beliebte Heiler, deren Veranstaltungen sich eines besonders großen Zulaufes erfreuen, ziehen sich auch gerne in abgelegenere Orte zurück, das kann zum Beispiel ein abgelegener Seminarort in den Bergen sein oder ein Ausflug in die Wüste.

Die meisten spirituellen Heiler fangen zunächst mit einer kleinen Schar von Leuten an. In der Regel sind das gebildete Menschen, die über ein gutes Einkommen verfügen.Wenn es gut läuft bildet sich aus ein paar Leuten eine feste Gruppe, die sich immer wieder regelmäßig auf Seminaren treffen.

Gerne werden Seminare zu Themen angeboten, die so in der Art klingen:

"Wie kann ich mich mehr lieben?!", "Wege zur Wahrheit und persönlichem Wachstum", "Persönliche Transformation", "Herzthemen", "Wie kann ich erwachen?!"und "Mein wirkliches Ich fühlen".

Oft bedienen sich die Seminarleiter dabei aus den Symbolen anderer Kulturen und Religionen, besonders aus indischen und afrikanischen Ländern.

 

Besonders beliebt sind Veranstaltungen zu jeder Art von Traumathemen.  Einige Seminarleiter brüsten sich damit sogar schwer in der Kindheit traumatisierte Menschen heilen zu können. Das die Arbeit an schweren Traumata auch retraumatisierend wirken kann und die Teilnehmer oft sprichwörtlich den Boden unter den Füßen verlieren, darauf weisen sie nicht hin. Oft ziehen sich diese Menschen aus dem gesellschaftlichen Leben zurück, können oder wollen nicht mehr arbeiten gehen und brechen den Kontakt zu engen Freunden und Verwandten ab.
Viele legen ihre Heilung und ihr Lebensglück komplett in die Hände ihres Gurus. Der einen anderen Weg der Traumabearbeitung meist nicht akzeptiert.

Die Abhängigkeit in der Beziehung zwischen Klient und spirituellem Heiler

Der spirituelle Heiler ist derjenige, der über die charakterlichen Eigenschaften verfügt, die sein Klient gerne haben möchte. diese Eigenschaften versprechen ihm Lebensglück, eine tiefe Zufriedenheit und eine große Portion Anerkennung. Der Heiler wiederum bekommt genau das von seinen Anhängern. Sie machen ihn erst zu dem, was er gerne sein möchte. Er bekommt durch die Aufmerksamkeit und das "An-den-Lippen-hängen", die Liebe, an dessen Erlangen, er sein Leben lang gearbeitet hat. Seine Anhänger vergessen oft oder blenden aus, dass ihr selbsternannter Gott, erst durch sie wird, was er ist.

Stattdessen nehmen sie jedes seiner Worte für wahr und glauben, was ihm geholfen hat, das wird auch mir zu einem erfüllteren Leben verhelfen.

So entsteht schnell eine totalitäre Gemeinschaft!

Bei seriösen Heilern darf so eine Situation nicht aufkommen. Wenn ein Heiler wirklich seriös ist, lässt er seine Klienten die Lösung für ihre Probleme selbst finden. Er motiviert sie ihren eigenen Weg zu gehen und verspricht ihnen auch keine bedingungslose Heilung von ihren Traumata. Seriöse Heiler haben meist einen staatlich anerkannten Abschluss, etwa ein Psychologiestudium mit anschließender mehrjähriger Therapeutenausbildung. Oder aber sie haben zumindest eine Heilpraktikerausbildung in Psychologie.

Natürlich muss man ganz klar sagen, schützt auch eine Therapeutenausbildung nicht vor Missbrauch. Aber es gibt klare Regeln, die im Therapeutengesetz verankert sind und an die sich jeder Therapeut halten muss. Eine Regel ist zum Beispiel, dass Therapeut und Klient keine sexuelle Beziehung zueinander aufbauen dürfen.

Eine Regel, die von vielen spirituellen Heilern nur zu gerne gebrochen wird. Besonders von Männern, die meisten unterhalten sogar mit mehreren Frauen gleichzeitig, eine sexuelle Beziehung.

Wichtig ist es immer bei sich selbst zu bleiben und auf sich selbst zu vertrauen. Auch Fragen nach der Glaubwürdigkeit des Heilers, sollte man sich stellen. Und sich notfalls von dem Heiler komplett distanzieren!

Laden ...
Fehler!