"Spickzettel" für besseres Lernen - ist doch eigentlich ganz einfach ...

Vorweg gesagt: Dieser Artikel geht nicht nur Schüler an!

Sondern uns alle, denn jeder lernt und zwar jeden Tag.

Und das ist auch gut so, denn lebenslanges Lernen gehört zu den wichtigsten Voraussetzungen für mentale und körperliche Fitness im Alter.

Wer neugierig und interessiert bleibt, wer niemals aufhört zu lernen, der hat eine längere Lebenserwartung – das ist wissenschaftlich bestätigt!

Der Tagesspiegel schreibt: "Wer Weiterbildungsmaßnahmen besucht, an seinem Arbeitsplatz durch viele wechselnde Aufgaben gefordert wird, Rechenaufgaben löst und zudem auch noch Ausdauersport betreibt, bleibt gesünder." 

Neue Erfahrungen und Eindrücke regen die Nervenzellen des Gehirns dazu an, aktiver zu werden. "Reisen Sie gerne?" fragt Martin Oberbauer in Aktivurlaub fürs Gehirn: Knobelreisen in 10 Städte. Wenn ja, dann "tun Sie damit etwas für Ihr Gehirn."

Lernen im Alltag - für uns um 21. Jahrhundert eine besondere Herausforderung

Für uns im 21. Jahrhundert ist es sogar besonders wichtig, gute Lerner zu sein, denn es erleichtert uns den Alltag. Wir leben im Informationszeitalter und sind darum stark gefordert, was die Bewältigung von neuen Lerninhalten angeht.

Zwei Fähigkeiten sollten wir haben, wenn wir mit der täglichen Informationsflut effektiv und sinnvoll umgehen wollen:

1) Wir müssen aus der Fülle von Informationen auswählen können, was wir wirklich brauchen.

2) Wir brauchen eine Strategie, um den täglichen Lernstoff zu bewältigen.

Was also braucht unser Gehirn zum effektiven Lernen?

Schlaf: Das Gehirn braucht ausreichend Schlaf. Besonders die Tiefschlafphase ist wichtig, weil dann Informationen verknüpft, geordnet und abgespeichert werden. Übrigens: Zu viel Schlaf ist ebenso schlecht für das Gehirn wie zu wenig Schlaf – die ideale Schlafdauer liegt zwischen 6 und 8 Stunden.

Flüssigkeit: Das Gehirn liebt ein flüssiges Milieu und verbraucht jede Menge "Saft". Als ideales Getränk zum Lernen empfiehlt Gesundheitsexperte Hademar Bankhofer übrigens Apfelschorle (50 Prozent Mineralwasser, 50 Prozent Apfelsaft), weil es "genau die Menge an Mineralstoffen enthält, die das Gehirn zum Arbeiten braucht."

Sauerstoff: Das Gehirn ist zwar ein ziemlich kleines Organ, verbraucht aber mehr als ein Drittel des gesamten Sauerstoffs, den wir einatmen. Gut tun deshalb Atemübungen und Pausen an der frischen Luft, um zusätzlichen Sauerstoff zu tanken.

Was in dieser Hinsicht sogar doppelten Nutzen bringt:

Bewegung: Aerobe Bewegung (Bewegung, die den Körper mit Sauerstoff versorgt) verschafft dem Gehirn nicht nur den nötigen Sauerstoff, sondern aktiviert auch motorische Zentren im Gehirn. Körperliche Bewegung und die Informationsverarbeitung des Gehirns hängen also eng zusammen. Sportmuffel dürfen aufatmen, denn angeblich können auch Kaugummikauen oder einfache Handarbeiten (z.B. Stricken) das Gehirn schon stimulieren. 

Was man beim Lernen vermeiden sollte

  • eine zu warme Umgebung: Mit kühlem Kopf lernt es sich nämlich besser. Auch unser Gehirn wird etwas "träge", wenn es ihm zu warm ist. Frieren sollte man allerdings auch nicht – die optimale Lerntemperatur liegt bei ca. 20 Grad.

  • Stress, denn der blockiert das Gehirn ebenso wie

  • körperliche Verspannungen – auch hier sind ein bisschen Bewegung und frische Luft (siehe oben) bewährte Gegenmittel

Mit Musik lernt es sich besser? - Ja und nein.

Ja, weil man sich Dinge besser merken kann, wenn man sie als Melodie summt, einen Rap daraus macht, sie als "Werbeslogan" trällert. So werden Lerninhalte sozusagen zum "Ohrwurm".

Nein, weil Musik beim Lernen ablenkt – das wurde 2001 in einer Studie bewiesen. Unser Gehirn ist zum Multitasking einfach nicht geschaffen und kommt mit der Doppelbelastung nur schlecht zurecht.

Mit Humor lernt es sich besser? - Ja!

Lachen steigert nämlich die Merkfähigkeit.

Mit Gefühl lernt es sich besser? - Ja, auf jeden Fall!

Lernen lässt sich durch Emotionen stark beeinflussen. Autorin Sabine Schonert-Hirz (Machen Sie Ihren Kopf fit für die Zukunft) schreibt sogar: "Emotional aufgeladene Informationen prägen sich sofort ein Leben lang ein."

Übrigens: Auch das Lernen selbst sorgt durch Aha-Erlebnisse für eine kleine "Endorphin-Dusche" und gute Gefühle.

Mit "Gehirnnahrung" lernt es sich besser? - Vielleicht, gut möglich.

"Die Frage, ob es Gehirnnahrung gibt, ist noch nicht abschließend beantwortet." schreibt Autor Norbert Herschkowitz in seinem Buch Das Gehirn.

Doch das, was wir essen, kann unser Gehirn stärken oder schwächen. Gesunde Ernährung ist auch für eine optimale Gehirnfunktion wichtig.

Praktische Tipps, um sich das Lernen leichter (und vergnüglicher) zu machen:

Auf einfache Weise einsteigen – auch unser Gehirn will "aufgewärmt" werden bevor es richtig losgeht. Deshalb empfiehlt es sich, mit leichten Aufgaben zu beginnen: Rätseln, Suchaufgaben, Buchstaben oder Zahlen ordnen, etc.

Die richtige Lernmethode wählen: Einfach gesagt - wer sich auf eine schriftliche Prüfung vorbereitet, sollte den Lernstoff aufschreiben. Wer für eine mündliche Prüfung lernt, sollte vortragen oder sich abfragen lassen.

Gegen Nervosität und Prüfungsstress angehen? - Experten empfehlen, die Prüfungssituation zu simulieren und z.B. hin und wieder (!) in einem Café zu lernen: So gewöhnt man sich langsam an störende Hintergrundgeräusche und Ablenkungen.

Möglichst alle Sinne nutzen: Malen, zeichnen, sprechen, vorlesen, singen, reimen, diskutieren, Mind-Maps erstellen, gestikulieren, … Wer Lernstoff möglichst "sinnlich" aufbereitet, behält ihn auch länger und lernt wesentlich effektiver.

Last-Minute-Lernen? - Für viele Menschen ist das ein Risiko, denn Zeitdruck und Stress (siehe oben) können das Gehirn empfindlich stören. Besser: Rechtzeitig anfangen, ein bisschen vorausplanen und denn den Lernstoff in Etappenziele einteilen.

Ohne die geht gar nichts: Die richtige Motivation!

Motivation finden: Sich selbst motivieren – wie funktioniert das am besten?

 

Michaela, am 14.10.2011
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