Der Leuchtturm Westerheversand erhebt sich 40 Meter über die Umgebung. Er strahlt in einer Höhe von 41 Metern über dem Mittleren Tidehochwasser ein Leit- und Quermarkenfeuer für das Fahrwasser "Hever" ab und weist so der Schifffahrt die Zufahrt zum Hafen Husum. Das Licht hat eine Tragweite von rund 21 Seemeilen, das sind knapp 40 Kilometer. Bei klarer Sicht ist sein Licht noch auf Helgoland auszumachen.

Und zu den bundesweit bekanntesten Leuchtturm hat er es dank der werbenden Wirtschaft gebracht. Die im ostfriesischen Jever ansässige Brauerei nutzt den nordfriesischen Leuchtturm in Verbindung mit dem Slogan "wie das Land, so das Jever" als Symbol für diese Biermarke.

Weiter ist ein Bild des Leuchtturms Westerheversand auf den Fischkonserven der Marke "Norda", die in Cuxhaven gefüllt werden, zu sehen.

Im Leuchtturm Westerheversand kann vor dem Standesbeamten des Amtes Eiderstedt in Garding der Bund fürs Leben geschlossen werden.

Geschichte

Der Turm wurde 1906 auf Westerheversand, rund 1.000 Meter vor dem Seedeich gelegen, auf einer vier Meter hoch aufgeschütteten Warft errichtet. Er ruht auf einer Pfahlgründung von 127 dicken Eichenpfählen und einem Betonsockel. Der eigentliche Turm wurde aus 608 miteinander verschraubten und insgesamt 130 Tonnen schweren gusseisernen Platten, sogenannten Tübbings, auf einem gemauerten Sockel errichtet. Die Eisenplatten lieferte die Isselburger Hütte im Münsterland. Zwischen der Gründung und dem Turmsockel gibt es einen Hohlraum. Dort war früher der Wasservorrat für den Leuchtturmwärter und seine Familie angelegt. Innerhalb des Turmes gibt es neun Stockwerke. Auf beiden Seiten des Turms stehen zwei Leuchtturmwärterhäuser.

Das Leuchtfeuer wurde am 26. Mai 1908 in Betrieb genommen. Die Lichtquelle war bis 1974 eine Kohlebogenlampe. Die wurde mit 70 Volt Gleichstrom aus einem Dieselaggregat angetriebenen Generator mit Pufferbatterien bezog. Nach nur 9 Stunden Betriebsdauer musste der Kohlestab erneuert werden. 1951 wurde der Turm an das öffentliche Stromnetz angeschlossen. 1975 wurde die Kohlebogenlampe durch eine 2.000-Watt-Xenon-Kurzbogenlampe ersetzt.

Über Jahrzehnte versahen Leuchtturmwärter hier ihren Dienst. Heute wird er automatisch überwacht. Die beiden ehemaligen Wärterhäuser nutzt nun eine Naturschutzstation des Nationalparks Wattenmeer.

Der Turm kann seit 2001 besichtigt werden. Kinder unter 8 Jahren dürfen aus Sicherheitsgründen allerdings nicht mit in den Turm. Karten für die Turmführungen sind am Parkplatz erhältlich.

 

Lage und Anreise

 

Westerhever liegt ganz im Westen der Halbinsel Eiderstedt. Der Weg per Auto führt auf der Bundesstraße 5 bis Tönning. Von dort geht es weiter auf der Bundesstraße 202 in Richtung St. Peter-Ording. In Garding zweigt der Weg nach Westerhever ab. Zum Leuchtturm geht es am Ort vorbei bis zum Parkplatz.

Nun geht es nur noch per Rad oder per Pedes voran. Über den Deich hinweg führt ein befestigter Weg, ca. 2 Kilometer lang, zum Leuchtturm. Der Rückweg ist, wenn keine hohen Fluten herrschen, über den historischen Stockenstieg, der durch die Salzwiesen führt, möglich.

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