Die Traurigkeit zulassen

Die Sonne scheint nicht jeden Tag, es ziehen auch mal Regenwolken auf oder ein Gewitter braut sich zusammen. Im persönlichen Alltag ist das genauso. Deswegen ist es überhaupt nicht tragisch, Tage, an denen es nicht so gut läuft, hinzunehmen, denn es kann in der Regel nur besser werden. Es gibt Ereignisse, die verlangen sogar ein gewisses Maß an Traurigkeit, weil sie uns im Inneren bewegen und es völlig normal und gesund ist, diese Traurigkeit zuzulassen. Ein Beispiel ist hier der Verlust eines geliebten Menschen. Wer nicht trauert, der kann das Ereignis nicht verarbeiten und befindet sich nicht selten in einem größeren, seelischen Tief, das mitunter auch fachmännischer Behandlung bedarf. Denn gerade Trauerarbeit ist sehr wichtig für den Menschen. Gelingt diese nicht, dann sollte man sich Unterstützung holen, denn das Leben da draußen geht weiter und dass es wohl in den ersten Monaten nicht so einfach ist, das wird keiner schön reden wollen.

Was für die spezielle Trauer gilt, das gilt auch für die kleinen Traurigkeiten, die uns dann und wann überkommen. Warum also diese "normale" Traurigkeit nicht zulassen? Es tut gut, zu weinen, wenn uns danach ist. Weinen befreit, denn Gefühle, gleich welcher Art, sollten nicht unterdrückt werden. Hält die Traurigkeit allerdings viel länger an und wird sie mit jedem Tag mehr, dann ist es ratsam, sich intensiver mit seiner Lebenssituation auseinanderzusetzen, denn die Traurigkeit kommt nicht von ungefähr. Sich aussprechen und eventuell sogar Hilfe zu suchen, ist ein Ansatz, der nicht vernachlässigt werden sollte, sonst gerät man leicht in ein Gedankenkarussell, aus dem sich so schnell nicht wieder herausfinden lässt.

Die Traurigkeit weglachen

Ein unzufriedenes, beklemmendes oder trauriges Gefühl, das einfach da ist, kann man nur schlecht ignorieren. Doch nicht immer gibt es genau in dem Moment, indem man sich schlecht fühlt, die passgenaue Lösung für ein Problem, das man noch gar nicht wirklich kennt. 

Lachen ist die beste Medizin und auch in diesem Fall einen Versuch wert. Comedy oder einfach nur ein lustiges Filmchen lenken nicht nur ab, sie bewegen auch die Mundwinkel dazu, nach oben zu zeigen, anstatt nach unten zu hängen. Auch die restliche Körpermuskulatur wird heftig entspannt und nach einem richtigen Lachfeuerwerk fühlen sich Körper und Seele gleich hundertmal besser. Wem nicht nach einem Film oder einem Video ist, der kann auch seine eigenen Erinnerungen an witzige Ereignisse wachrufen. Allein schon der Gedanke an die lustigen Aktionen vergangener Tage zaubert gleich ein Lächeln ins Gesicht. Stellen Sie sich einfach vor, sie sind mit Freunden unterwegs und plötzlich haben alle Hunger auf selbstgekochte Spaghetti mit Tomatensauce. Ein Freund, dessen Eltern eine Bäckerei besitzen, bietet seine Küche als Platz des Geschehens an. Da es aber schon nach Mitternacht ist und alle zusammen nur durch den Eingang der spärlich beleuchteten Bäckerei in die Wohnung gelangen können, mahnt der Freund alle an, vorsichtig zu sein, da auf den Treppenstufen Torten stehen. Jeder geht nun vorsichtig und im Halbdunkel nach oben. Auf einmal hören Sie ein "Platsch" und "So ein Mist" und sie raten leicht, dass einer von Ihnen in eine Torte getreten ist. Und raten Sie mal wer? Natürlich der, der vorher noch gemahnt hat. Diese "lustige" Geschichte ist tatsächlich passiert und zaubert immer wieder ein Schmunzeln ins Gesicht.

Lachen, wie ein Kind-herzhaft und lebendig (Bild: KreaOff)

Selbst ergründen, woraus das persönliche Tief resultiert

Es gibt zahlreiche Gründe, die ein Tief verursachen können. Doch nicht immer liegen diese Gründe auf der Hand. Ärger am Arbeitsplatz, Streit in der Familie oder Krankheit sind Auslöser, die keiner Erklärung benötigen. Aber es gibt zahlreiche, versteckte Probleme, die sich nicht so offensichtlich zeigen. Wer hier in sich geht und sich genauer fragt, der kann seinem Tief auf die Schliche kommen. Die vergangene Zeit Revue passieren zu lassen und die eigenen Empfindungen deutlich und intensiv zu spüren, kann sehr hilfreich sein. In Gedanken wird der Tag oder die Woche noch einmal durchgespielt. Was hat mich belastet? Habe ich zuviel und zu lange gearbeitet? Fehlt mir Schlaf oder war meine Ernährung nicht angepasst? Haben sich Veränderungen in meinem Alltag oder in den sozialen Beziehungen ergeben, die ich nicht so ohne weiteres akzeptieren kann und will? Fühle ich mich nicht wohl in meiner Haut? Was sagt mein Selbstwertgefühl? Das Bauchgefühl  kann hier viel verraten und der berühmte Aha-Effekt bleibt sicher nicht aus.

Eigene Ziele überprüfen

Ideen hat jeder täglich von uns. Sie können alle Lebensbereiche betreffen. Renovieren, eine Party steigen lassen, einen neuen Geschäftszweig ausbauen. Die Umsetzung und das Anfangen hingegen fallen schwer. Warum? Im eingefahrenen Alltag macht jeder das am liebsten, was er gewohnt ist, was ihn nicht aus seiner Umlaufbahn wirft und ihn eventuell vor Hürden stellen könnte. Stattdessen wird weiter geträumt. Doch der Spagat zwischen Träumen und Wirklichkeit kann nur dann gelingen, wenn sich der Mensch bewegt. Bei jedem Ziel, und sei es nur das Sparen auf den Traumurlaub, ist es wichtig, anzufangen.

Wie bedeutend ist das Ziel für einen selbst? Muss ich das Ziel erreichen, kann ich es erreichen und will ich es erreichen? Das sind die Fragen, die es zu beantworten gilt. Ziele, die erreicht werden müssen, haben etwas Beklemmendes, sie sind in der Gedankenwelt wie Pflichten. Und das Wort Pflicht löst bei den meisten Menschen eine Allergie aus, um es leicht ironisch auszudrücken. Daher sind die Antworten auf die Fragen: "Kann und will ich mein Ziel erreichen?" der bessere Ansatz. In der Praxis finden sich viele Methoden, wie kleine und große Ziele strategisch und Schritt für Schritt verwirklicht werden können.

Dinge tun, die Freude machen

Im Alltag müssen wir viel zu oft Dinge tun, die uns auferlegt werden und die eher Zwang als Vergnügen bedeuten. Auch der Arbeitsplatz ist nicht für jeden Menschen ein Ort, an dem er sich bedingungslos wohlfühlt. Deshalb ist es wichtig, in der freien Zeit einmal die Zwänge abzulegen und sich nicht andauernd neue und zusätzliche Verpflichtungen aufzulasten, denn das bringt unweigerlich schlechte Stimmung mit sich. Der Lastenberg wird immer größer und irgendwann bricht selbst der stärkste Esel darunter zusammen. Darum: auch einmal nein sagen, selbst, wenn es einem kaum über die Lippen will. Dieser Moment tut nur anfangs weh, dann aber kommt die große Erleichterung. Genauso ist es mit Freizeitbeschäftigungen, die keine Freude machen. Wenn das Hobby nur deshalb ausgeführt wird, weil es der Freund oder die Freundin auch tun, dann kann es wenig Spaß machen. Jeder soll das tun, wonach ihm ist.

Doch was, wenn der Antrieb für die geliebte Ölmalerei, den Wellnesskurs am Abend oder den lang ersehnten Kinobesuch total fehlen und auch die größte Eisportion der Welt kein Zaubern in den Augen hervorruft? Das ist kein Beinbruch und heißt nur, dass die Körperbatterien leer sind. Die Möglichkeiten zur Energierückgewinnung sind dabei vielfältig und von Mensch zu Mensch verschieden. Während der eine wirklich eine faule Session auf dem Sofa braucht, um wieder frische Kraft zu tanken, ist es bei dem anderen ein Kick von außen, der sofort die Batterien auflädt. Erstaunlicherweise ist das sehr oft zu beobachten. Menschen, die sich gerade noch zu überhaupt keiner Tätigkeit aufraffen konnten, sind nach dem Anruf eines Freundes, der spontan zu einer kleinen Tour oder einem Treffen einlädt, von null auf hundert powerfull. Das hat mit der eigenen Motivation zu tun, die an manchen Tagen eben so gar nicht vorhanden ist. Kommt dann ein Signal von außen, dann ist es mit der Lethargie vorbei und der Energiehaushalt wird schlagartig wieder aufgefüllt. Nun ruft natürlich nur selten in solchen Zeiten ein Bekannter oder Verwandter an, aber dann heißt es: den inneren Schweinhund überwinden und sehen, was die Stadt so zu bieten hat. Eine Lesung, ein Vortrag, ein Musical oder aber ein Fest sind Möglichkeiten, die jeder auch alleine wahrnehmen kann. Die neuen Eindrücke beleben und lenken von den einsamen Momenten und der traurigen Grundstimmung ab. Und vielleicht sollte man selbst zum Hörer greifen, denn es ist möglich, dass es dem an der anderen Leitung gerade genauso geht und auch er aus seiner Lethargie gerissen werden will. Ein Versuch lohnt sich!

Spenden, ausräumen, ausmisten, putzen

Es sind schon viele Ratgeber zum Thema "Ausmisten" erschienen. Damit ist nicht nur das oberflächliche Wegwerfen und Aufräumen von Gegenständen gemeint, sondern vielmehr geht es darum, sich auch von innerem Ballast zu befreien. Denn wo wenig räumlicher Platz ist, da fühlt sich auch die Seele eingeengt und Unwohlsein stellt sich ein.

Wenn wir uns vor Augen halten, das Menschen, die seelische Probleme haben, nicht selten am Messi-Syndrom leiden, dann lässt sich besser verstehen, warum Aufräumen so wichtig ist. Es hat etwas mit "Sich trennen" zu tun. Einen Neuanfang wagen, auch wenn die Zukunft ungewiss ist, lautet das Motto. Wie Aufräumen geht, das weiß jeder selbst. Schublade auf, sortieren, in den Müll, spenden oder verschenken. Wieder einmal leichter gesagt, als getan, oder? Der innere Schweinehund will so gar nicht von der Couch aufstehen oder die Freunde warten doch im Club? Es ist alles eine Frage der Organisation und des Willens. In solchen Fällen fängt man am besten dort an auszumisten, wo es einem selbst nicht so wichtig ist. Das macht die Sache leichter. Ein Kellerraum oder die Abstellkammer, vielleicht der Badezimmerschrank? Der Gedanke daran, dass jedes Teil, das nur unnötig Platz weggenommen hat, nun endlich entsorgt ist, gibt neue Kraft und motiviert.

Sich was Gutes tun - die Selbstbelohnung

Das Helfer-Syndrom kennt jeder und viele von uns tragen es in sich. Wir unterstützen andere, belohnen sie, wenn sie eine tolle Leistung erbracht haben und sind immer für sie da. Und wo bleibt die Selbstbelohnung? Schließlich leistet der Mensch im Alltag jeden Tag sehr viel. Schule, Beruf, Kinder, Haushalt, Hobby, Ehrenamt. Alles Dinge, die nicht immer Spaß machen, aber sie werden erledigt. Anerkennung, Lob? Darauf sollte man nicht warten, denn nur weil wir so nett und hilfsbereit sind, können wir es nicht automatisch von anderen erwarten. Deshalb ist die Selbstbelohnung eine wichtige Bereicherung im Leben, die nicht vergessen werden sollte. Wie kann das aussehen? Nehmen wir einmal an, Sie haben sich gerade dazu durchgerungen, die Steuerklärung zu machen und sind tatsächlich fertig damit. Gönnen Sie sich dann etwas Gutes, nach Möglichkeit etwas, das sie außer Haus besorgen müssen. Ein Bad in der Wanne können sie jeden Tag haben, es ist keine wirkliche Belohnung. Aber ein Stück zart schmelzende Creme-Torte aus der Konditorei oder ein ausgedehnter Spaziergang am See, der bei einer guten Tasse Kaffee ausklingt, das hört sich doch verlockend an, oder? Eine Bootsfahrt oder der Kinobesuch sind weitere Beispiele, wie Selbstbelohnung aussehen kann. Wer sich selbst belohnt, der signalisiert Körper und Seele: "Ich mag Dich und ich weiß, was Du jeden Tag leistest". Das Selbstwertgefühl wird gesteigert und bleibt auf dem richtigen Level. Und wer sich selbst eine Belohnung zu Teil werden lässt, der ist nicht abhängig vom Lob der anderen.

Blumen erfeuen (Bild: KreaOff)

Auf den Bauch hören

Manche Menschen sind fest davon überzeugt, dass ihr Bauch zu ihnen spricht. In der Tat hat das Sprichwort: "Das ist mir aber jetzt auf den Magen geschlagen", einen wahren Kern. Denn Körper und Psyche sind untrennbar miteinander verbunden, auch wenn das gerne vergessen wird. Gerade die psychischen Störungen und Krankheiten gehen oft mit körperlichen Beschwerden einher, allen voran Magen- und Darmprobleme.

Hören Sie doch einmal einige Minuten in sich und denken Sie zuerst an ein schönes Erlebnis, danach an eine weniger erfreuliche Angelegenheit. Spüren und fühlen Sie genau in sich hinein und erforschen Sie, ob sich in ihrer Magengegend etwas tut. Und nun nehmen Sie sich eine konkrete Situation aus Ihrem Leben, in der Sie nicht so richtig weiterwissen oder sich entscheiden sollen. Wenn Sie spontan entscheiden sollten, was würde Ihr Bauch, Ihr Gefühl dann sagen? Entscheidungen, die aus dem Bauch heraus getroffen werden, sind Erfolg versprechender als die, bei denen erst alle Vor- und Nachteile gegeneinander wochen- oder sogar monatelang abgewogen werden. Natürlich sind bei wichtigen Entscheidungen solche Gegenüberstellungen wichtig, aber wenn Für und Wider bekannt sind, dann darf der Bauch entscheiden, nicht mehr nur der Kopf. Damit Sie sich das leichter merken können, stellen Sie sich einfach folgende Situation vor: Sie möchten ein Haus kaufen. Sie besichtigen das Haus, der Makler erklärt Ihnen alles genau, Ihre Fragen werden beantwortet. Ihr Bauch oder Ihr Gefühl signalisiert Ihnen schon während der Besichtigung, dass etwas nicht so ist, wie es sein sollte. Den Grund kennen Sie jedoch nicht. Sie haben einfach ein mulmiges Gefühl. Auch wenn das Haus noch so ein Schnäppchen ist, sollten Sie auf Ihr Bauchgefühl hören, denn es hat mit Sicherheit Recht. Diese Methode können Sie auf alle kleinen und großen Entscheidungen anwenden und denken Sie bitte immer daran: Entscheidungen dürfen auch mal falsch sein. Und so manche Entscheidung im Leben, die anfänglich für falsch befunden wurde, stellt sich später als genau richtig heraus.

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