Liebe – Betrachtungen und berühmte Zitate
Berühmte Zitate eignen sich für den Valentinstag wie für Hochzeiten, für Festreden wie für schlaue Kolumnen.Große Liebespaare - große Werke der Literatur
Sogar Wilhelm Busch, der begnadete Vorläufer der Comiczeichner, bleibt bei diesem Thema ernst: "Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir lieben." Es wurde und wird aber auch viel Schindluder getrieben mit diesem Begriff, der für viele Klischees herhalten muss, für Kitschromane und ebensolche Filme und Assoziationen. Fragen Sie mal in ihrer Umgebung nach spontanen Assoziationen zu "Liebe" und Sie werden - in beliebiger Reihenfolge – Worte hören wie Leidenschaft, Zärtlichkeit, Mann und Frau, Romeo und Julia. Letzteres garantiert und wer gut ist, deklamiert auch gleich aus Shakespeares berühmtestem Werk: "Und Liebe wagt, was Liebe irgend kann." Ging allerdings schlecht aus das Stück, so wie bei weiteren berühmten Paaren der Geschichte und Literatur etwa bei Goethes Werther und Lotte oder bei Tristan und Isolde, auch Kleopatra und Marc Anton. Wie so oft ist eben Liebe keine Garantie auch auf Glück.
Mehr oder minder schlaue Sprüche über die Liebe
Haben legendäre Liebespaare Vorbildcharakter, lieben wir an ihnen den ziehenden Herzschmerz besonders, wenn er nicht zum Happy-End führt? Oder beneiden wir sie um die großen Gefühle, Sehnsüchte und Leidenschaften, zu denen, auch das ein weit verbreitetes Klischee, nur auserwählte Seelen fähig sind? Faszinierend sind ihre Passionen auf jeden Fall, umso mehr, wenn sie lange Zeit im Geheimen blühen. Besonders junge Liebe braucht bekanntlich kein Publikum, verlangt nach Diskretion, Ungestörtheit, nach lauschigen Plätzen ohne lästige Zuschauer. Versteckte Liebesnester sollen die einmalige Stimmung frisch Verliebter noch steigern, den prickelnden Reiz neuer Leidenschaft atmosphärisch verstärken. Ein ganzer Hotelzweig der sogenannten Hideaways lebt heutzutage davon und lädt ein für verträumte Stunden. Wobei wir bei der ganz praktischen Seite der Ausübung der Liebe wären. Wie sagte doch schon Erich Fromm in seinem Buch: "Die Kunst des Liebens": "Man muss einerseits die Theorie und andererseits die Praxis beherrschen."
Theorie und Praxis
Sogar Nietzsche, der postulierte Frauenfeind, konnte mit klugen Ratschlägen aufwarten, nein, einmal nicht den bis zum Überdruss zitierten Satz mit der Peitsche, sondern: "Damit die Liebe die Gegensätze durch Freude überbrücke, darf sie dieselben nicht aufheben, nicht leugnen." In unsere Sprache übersetzt: Bitte nicht den Partner nach der ersten Verliebtheit umerziehen zu wollen! Das geht schief und der Partner irgendwann von dannen. Man halte es lieber mit Vergil: "Omnia vincit amor"- alles besiegt die Liebe.
Zur Facette der Liebe, sie jung und aufregend zu halten, hat Martin R. Dean in seinem Buch "Die gefiederte Frau. Fünf Variationen zu Thema Liebe" einen konkreten Vorschlag: "Die Liebe liebt das Maskenspiel und die Verkleidung, wohl wissend, dass nichts so nackt macht, wie ein einzelnes, am Körper der Geliebten vergessenes Kleidungsstück."
Auf jeden Fall hat die Liebe nach den experimentierfreudigen Jahren der unbegrenzten Freiheit andere Qualitäten bekommen. Von einer neuen Zärtlichkeit ist heute die Rede. Übrigens hält Dean es für ein Vorurteil, dass Männer über Zärtlichkeit mehr zu lernen hätten als Frauen.
Bildnachweis: Giancarlo Paparusso