Lipödem - welcher Sport hilft wirklich
Betroffene Frauen berichten, dass Sport bei dicken, an Lipödem erkrankten Beinen nicht weiterhilft. Woran das liegt, und was Sie tun können, um an der richtigen Stelle abzunehmen, erfahren Sie hier.Ausdauertraining - der richtige Sport beim Lipödem
Bei Patienten mit Lipödem ist eine Ausdauersportart zu empfehlen, die Beine und Hüften kräftigt. Außerdem sollte die gewählte Sportart die Gelenke gerade bei starkem Übergewicht nicht zusätzlich belasten. Wichtig ist es außerdem, einen Sport zu wählen, bei dem man motiviert ist und keine großen Vorbereitungen in Kauf nehmen muss, bevor es richtig losgehen kann.
Folgende Ausdauersportarten bieten sich an:
- Nordic Walking: Sie gehen im flotten Tempo - die Stöcke unterstützen die Gelenke und trainieren gleichzeitig auch noch die Arme
- Fahrradfahren bzw. Ergometer: gelenkschonend und gut für Bein- und Pomuskulatur
- Joggen (bei nicht übermäßigem Körpergewicht): im moderaten Tempo, so dass Sie nicht wirklich ins Schwitzen geraten. Generell lässt sich sagen, dass Sie dabei ungefähr einen Puls von 180 minus Lebensalter haben sollten. Beginnen Sie mit 2 mal 20 Minuten pro Woche und steigern Sie mit der Zeit auf 2 mal 45 Minuten.
- Schwimmen: wenn Sie Freude an der Bewegung im Wasser haben, ist das eine ausgezeichnete Methode, um etwas für Ihre Fitness und gleichzeitig etwas für den leichteren Abfluss der angestauten Lymphe in den Beinen zu tun. Mit jedem Schwimmzug wird Ihr Körper massiert und die Ödeme mobilisiert. Sie merken es daran, dass Sie ca. nach 30 Minuten flottem Schwimmen einen Harndrang verspüren.
- Fitness-Studio: hier geht es nicht unbedingt um Arm- und Beinpresse, sondern darum, sich von einem Physiotherapeuten effektive Übungen zeigen zu lassen, bei dem Muskeln aufgebaut werden, z.B. mit einem Theraband oder auch auf dem Galileo-Trainingsgerät, das auch von völlig unsportlichen Personen bedenkenlos verwendet werden kann.
- Integrieren Sie Bewegung in Ihren Alltag. Gehen Sie Treppen anstatt den Fahrstuhl zu nehmen. Machen Sie kleinere Besorgungen zu Fuß. Das kann alles eine Menge bewirken, denn die Ausdauer zählt.
Ein Ratgeber für Betroffene | Lipödem & Cellulitis |
Kein Sport, kein Training ohne Kompressionsstrümpfe
Durch eine Erhöhung des Drucks auf die Beine, wird der Rückfluss des Blutes und der Lymphe enorm gesteigert. Bereits im Ruhezustand strömen beim Tragen von Kompressionsstrümpfen 50% mehr Flüssigkeit als ohne aud den Beinen zurück. Um ein Vielfaches höher ist die Menge bei zusätzlicher Bewegung.
Hier liegt eine der Hauptursachen, warum viele Menschen behaupten, dass Sport gar nichts für die Schlankheit der Beine bringt oder die Beine sogar noch anschwellen lässt. Aufgrund der Durchlässigkeit der Kapillaren (deren Ursache Medizinern selbst noch unbekannt ist), tritt vermehrt Flüssigkeit, Fett und Eiweiß aus, deren Transport das Lymphsystem nicht bewältigen kann - die Beine verdicken sich noch mehr. Diesem Teufelskreis entkommen Sie nur mit dem Tragen von Kompressionsstrümpfen während des Sports.
Nur beim Schwimmen brauchen Sie keine Kompressionsstrümpfe. Der Abfluss der austretenden Flüssigkeit ist durch den Massageeffekt des Wassers sichergestellt.
Kompressionsstrümpfe
Bei der Neigung zu Ödemen verschreibt Ihnen der Hausarzt oder Phlebologe Kompressionsstrümpfe. Es gibt kniehohe Kompressionsstrümpfe (mit und ohne Spitze), so wie Kompressionsstrümpfe, die bis zum Oberschenkel reichen oder Strumphosen. In einem Sanitätsgeschäft werden Ihre Beine genau vermessen, denn die Strümpfe dürfen keine Falten schlagen, damit der Abfluss der Flüssigkeit nicht behindert wird. Auch übernehmen die Fachkräfte dort gerne eine Einweisung, wie man die Strümpfe am besten anzieht.
Keine Angst! Die Zeiten der hässlichen Strümpfe sind vorbei. Es gibt sie jetzt auch für Hostessen oder in vielen modischen Farben und sie unterscheiden sich nur wenig von normalen blickdichten Seidenstrümpfen oder Leggings.
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Weitere Kompressionsverfahren
Wenn Sie den Rückfluss-Prozess noch weiter unterstützen wollen, können Sie sich auch über folgende Verfahren informieren:
- Manuelle Lymphdrainage: spezielle Technik, um Lymphödeme und auch Lipödeme zu behandeln, wird meist von einer Physiotherapiepraxis angeboten.
- Apparative Kompressionsbehandlung: Sie liegen in einer apparativen Hose, die durch Luftkammern einen Druck aufbaut.
- Schröpfmassage: hat auch den Effekt, dass das Ödem mit dem erzeugten Unterdruck ausgesaugt wird. Ist leider etwas schmerzhaft und nicht immer erfolgreich.
- Endermologie: ein spezielles Gerät, das ein Vakuum erzeugt und gleichzeitig massiert.
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Gleichzeitige Reduktionskost und spezifische Ernährung bei Lipödem
Um noch größere Effekte zu erreichen, ist es empfehlenswert, gleichzeitg eine Reduktionskost durchzuführen. Diese Methode wird im Artikel Lipödem und dicke Beine - Gezielte Ernährung und Hilfe behandelt. Sie hilft Ihnen gezielt an den Beinen und an der Hüfte abzunehmen. Nach zwei Wochen geht die Reduktionskost wieder allmählich in normale Kost über.
Bitte beachten Sie: Gesundheitliche Probleme gehören in eine ärztliche Beratung, den dieser Artikel nicht ersetzen kann.