Lizzie Borden - Die Axtmörderin im Wilden Westen
Lizzie Borden wurde beschuldigt, ihren Vater und ihre Stiefmutter mit einer Axt erschlagen zu habenLizzie Borden - Die Axtmörderin (Bild: Rakka / Flickr)
Lizzies Halbbruder war nicht erbberechtigt
Lizzie Borden wurde am 19. Juli 1860 in Fall River geboren. Nach dem Tod der Mutter übernahm ihre Schwester Emma die Erziehung des Kindes. Lizzie und Emma hatten außerdem einen Halbbruder namens William Borden. Er bekam jedoch von seinem Vater kein Geld und war auch nach dessen Tod nicht erbberechtigt. Am 6. Juli 1865 heiratete Andrew Borden seine neue Frau Abby Durfee Grey. Lizzie sagte später, sie hätte sie nur "Mrs. Borden" genannt.
Am 4. August 1892 fand man Andrew und Abby ermordet in ihrem Haus. Als man bei beiden Opfern die Menge an geronnenem Blut verglich, stellte man fest, dass Abby etwa zwei Stunden vor ihrem Mann getötet worden war. Zum Zeitpunkt des Mordes befanden sich nur das Dienstmädchen Bridget Sullivan und Lizzie Borden im Haus. Sullivan gab an, dass sie zum Tatzeitpunkt in ihrem Zimmer geschlafen habe, weil sie sich nicht wohl fühlte. Es gab auch kein Motiv, weshalb sie ihren Arbeitgeber getötet haben sollte.
Die Geschworenen berieten eine Stunde
Anders sah es jedoch bei Lizzie aus. Während der Vernehmung machte sie widersprüchliche Aussagen. Sie gab an, zum Todeszeitpunkt ihrer Stiefmutter im Erdgeschoss gewesen zu sein. Während der Ermordung ihres Vaters hielt sie sich angeblich in der Scheune auf. Als die Polizisten das Gebäude untersuchten, konnten sie dort auf dem staubigen Boden keine Fußspuren von Lizzie finden. Im Haus entdeckten sie jedoch das Beil, das zu den Wunden der beiden Opfer passte. Jemand hatte versucht, es mit weißer Asche zu reinigen. Zeugen hatten außerdem beobachtet, wie Lizzie ein Kleid mit braunen Flecken verbrannte.
Sie behauptete, es habe sich dabei um Lackflecken gehandelt. Lizzie Borden wurde wegen des Verdachts des zweifachen Mordes verhaftet und vor Gericht gestellt. Ihre drei Anwälte waren Melvon O. James, Andrew J. Jennings und der ehemalige Gouverneur von Massachusetts, George D. Robinson, der zu den besten und teueresten Verteidigern gehörte. Vor Gericht nahm der Ankläger Lizzies unglaubwürdiges Alibi auseinander. Er war davon überzeugt, dass die 32-jährige hängen würde. Die Geschworenen berieten eine Stunde, dann sprachen sie Lizzie frei. Der Fall machte damals Schlagzeilen und versetzte das ganze Land in Aufruhr.
Nach dem Freispruch änderte Lizzie ihren Namen in Lizabeth Andrew Borden und zog mit ihrer Schwester ins Quartier "The Hill" in Fall River. Mit dem Vermögen ihres Vaters, das etwa 300.000 US-Dollar betrug, konnte sie nun das Leben führen, von dem sie immer geträumt hatte. Die Mordfälle an Abby und Andrew Borden wurden nie restlos aufgeklärt. Lizzie starb am 1. Juni 1927 an einer Lungenentzündung in Fall River. Nur wenige Menschen wohnten der Beerdigung bei. Knder sangen beim Seilspringen ein Lied über sie: "Lizzie Borden nahm ein Beil, schlug Mama in vierzig Teil', als sie sah, was sie getan, setzt' sie das Beil bei Papa an".
Bis heute hinterlässt sie Spuren in der Popkultur Lizzie Borden hatte einen Auftritt als Cartoonfigur bei "Die Simpson", eine US-Heavy-Metal-Band benannte sich nach ihr, und in der Seifenoper "Falcon Crest" wurde Serienfigur Melissa Agretti mit den Worten "Spielst du Lizzie Borden?" gestoppt, als sie eine Tür mit einer Axt einschlagen wollte, hinter der sie ihren Ehemann mit einer Geliebten vermutete.
Bildquelle:
Paul Lowry
(Der Gesetzlose Billy The Kid)
Bernd Teuber
(Die gehenkte Leiche im Wilden Westen)