Magenband und Magenballon
Immer mehr Menschen leiden unter Fettleibigkeit. Wo klassische Abnehm-Methoden erfolglos bleiben, versprechen Magenband oder Magenballon nachhaltige Hilfe.Therapien gegen Fettleibigkeit - Durch Magenband und Magenballon schneller satt
Eine zunehmende Zahl von Menschen leidet heute aufgrund falscher Ernährung, zu wenig Bewegung bzw. genetisch bedingter Anlagen unter extremem Übergewicht, was im medizinischen Bereich auch als Adipositas bezeichnet wird. Die Folge sind häufig massive, körperliche Einschränkungen, die die Lebensqualität deutlich verschlechtern.
Medizinische Erfolge mit Magenband und Magenballon
Die Medizin hat sich der Problematik in den letzten Jahrzehnten verstärkt angenommen und verschiedene Methoden entwickelt, solche Probleme, die oft lebensbedrohliche Ausmaße annehmen können, in den Griff zu bekommen. Seit längerem schon gibt es für Patienten die Möglichkeit, sich ein Magenband oder einen Magenballon einsetzen zu lassen, um auf diese Weise ihr Gewicht drastisch und dauerhaft zu reduzieren. Beide Methoden verlangen einen chirurgischen Eingriff, wobei das Magenband unter Vollnarkose eingesetzt wird, für die Platzierung des Magenballons genügt eine lokale Betäubung der Speiseröhre.
Das Magenband als langfristige Methode zur Gewichtsreduzierung
Entscheidet man sich für ein Magenband, ist ein so genannter minimal-invasiver Eingriff nötig, in dessen Verlauf ein Silikonband um den oberen Teil des Magens geschlungen wird. Auf diese Weise wird ein kleiner Vormagen geschaffen, der durch sein geringes Fassungsvermögen für ein rasch einsetzendes Sättigungsgefühl sorgt. Das Magenband kann durch das Einfüllen von Flüssigkeit weiter oder enger gemacht werden, so dass sich die Menge der aufzunehmenden Nahrung verändern lässt. Dazu dienen ein implantierter Port sowie ein Flüssigkeitsreservoir. Das Magenband wird meist bei massivem Übergewicht und Fettleibigkeit verwendet, wenn alle anderen Therapien wie z.B. Diäten oder Bewegungstherapien erfolglos geblieben sind. Die Haupt-Risiken einer solchen Magenband-Operation sind zum einen die notwendige, bei Adipositas-Patienten risikoreiche Narkose, zum anderen besteht die Gefahr einer Einschnürung der Magenwände durch das Magenband bzw. einer Entzündung des im Bauchbereich implantierten Ports. Ein Magenband wird entweder über längere Zeit (mehrere Monate) oder auch lebenslang getragen.
Der Magenballon als Platzhalter
Eine andere, vielversprechende Methode ist das Einsetzen eines Magenballons. Auch er kommt bei stark übergewichtigen Patienten zum Einsatz. Während eines endoskopischen Eingriffes durch einen Gastroenterologen (Internist mit Spezialisierung auf den Magen-Darm-Bereich), wird der Magenballon in den Magen des Patienten eingeführt und durch die Zuführung von Flüssigkeit vergrößert. Auf diese Weise fungiert er als Platzhalter, d.h. der Magen wird gefüllt, so dass weniger Nahrung aufgenommen werden kann und sich rasch ein Sättigungsgefühl einstellt. Der Eingriff erfolgt unter lokaler Betäubung der Speiseröhre, was die Risiken einer Vollnarkose minimiert, und gilt daher nicht als Operation im klassischen Sinne. Ein Magenballon kann jederzeit wieder entfernt werden.
Ein Zusammenspiel von medizinischem Eingriff und Ernährungsverhalten ist notwendig
Beide Methoden setzen eine radikale Umstellung der Ernährung voraus, denn wenn trotz Magenband oder Magenballon einfach weitergegessen wird, wie bisher, kann es zu massiven Beschwerden kommen. Einfach weiter Fastfood, Süßigkeiten oder sonstige, ungesunde Nahrung zu verzehren, ist kontraproduktiv und gefährlich. Neben der Reduzierung der Nahrungsmenge, die durch das Magenband oder den Magenballon automatisch herbeigeführt wird, kommt es auch auf die Qualität der Nahrung an. Durch die Verringerung des Magenvolumens ist es auch notwendig, die Nahrung durch das Kauen stärker zu verkleinern, damit es nicht zu Stauungen kommt. Die Folge wäre beispielsweise häufiges Erbrechen. Also nur im Zusammenspiel mit einem veränderten Ernährungsverhalten verspricht der Einsatz eines Magenbandes oder eines Magenballons eine dauerhafte und nachhaltige Gewichtsabnahme und der damit verbundenen Verbesserung der Lebensqualität.
Die Kosten für
Obwohl Adipositas seit 1997 zu den von der Weltgesundheitsbehörde (WHO) anerkannten Krankheiten zählt, werden die Kosten für ein Magenband bzw. einen Magenballon nicht immer von den Krankenkassen übernommen. Der Preis für solche Eingriffe liegt zwischen ca. 4.000 und 6.000 Euro, je nach der gewählten Klinik. Man sollte sich also vor einem solchen Eingriff sorgfältig informieren, ob die Krankenkasse die anfallenden Kosten übernimmt.
Bitte beachten Sie, dass dieser Artikel generell fachlichen Rat - zum Beispiel durch einen Arzt - nicht ersetzen kann.
Bildquelle:
EmbryoScope am Kinderwunschzentrum Ulm
(Schwanger werden! Interview mit dem Leiter des Kinderwunschzentrums...)