"Ich weiß was Sie jetzt denken- und Sie haben recht.."

... jeder kennt Magnum, kaum jemand kann sich dem Charme der Serie entziehen. Was gibt es also darüber zu schreiben? Nun, auf Pagewizz wurde gerade wieder zu einem Autoren-Wettbewerb aufgerufen, in dem es um Lieblings-Fernsehserien geht. Da darf Magnum doch nicht fehlen!

Thomas Sullivan Magnum IV ist Protagonist der Serie und - er ist smart. Nein, Privatdetektiv. Was Magnum von anderen Filmhelden unterscheidet ist seine sympathische Hilflosigkeit, wenn er nicht gerade Verbrecher jagt und ihnen auf die Spur kommt. Im normalen Leben kann sich Thomas M. nämlich kaum durchsetzen. Seine Freunde Rick und T.C. muss er oft dreimal bitten, eh sie ihm einen Gefallen tun, meist fühlen sie sich ausgenutzt, wollen Gegenleistungen für ihre Dienste und lassen ihn erstmal hängen. Alle drei leiden eigentlich unter chronischem Geldmangel. An sich tragisch, aber nicht, wenn man auf Hawaii wohnt...

Magnum ist so gar nicht der überlegene coole Geheimagent à la James Bond, sondern eher der urgutmütige nette Typ, der karrieremäßig dauernd auf der Stelle tritt und am liebsten ewig sein Junggesellenleben führen möchte. Dass viel mehr in ihm steckt, als seine Freunde und sein 'Boss' Higgins wahrhaben wollen, kommt natürlich in jeder Folge zum Tragen. Schließlich wird der Privatdetektiv laufend in kriminelle Machenschaften verwickelt. So gut wie nie muss er sich, wie von Higgins angedichtet, um profane Scheidungsfälle kümmern oder für eifersüchtige Zeitgenossen dem Partner hinterher schnüffeln. Nein, es geht fast immer um Leben und Tod.

Nebenrolle: Der Ferrari

Einen nicht unwesentlichen Teil zum Erfolg der Serie hat sicherlich der rotlackierte Nebendarsteller zu verschulden. Ein Ferrari 308 GTS. Magnum darf die rote Flitze-Flunder nur fahren, weil er Sicherheitschef für das Anwesen von Robin Masters ist, einem stinkreichen Schriftsteller, der nie in Erscheinung tritt und am Ende vielleicht sogar Higgins selber ist. Diese Theorie taucht in manchen Folgen auf und wird nur sehr halbherzig widerlegt. Higgins, der Verwalter des traumhaften Anwesens Master's direkt am Meer, plustert sich vor Magnum gerne kräftig auf und erteilt ihm immer wieder neu ein Ferrari-Verbot. Leider ist Magnum ja stets in Notfälle verstrickt, sodass es sich wirklich nicht vermeiden lässt, den Ferrari, auch wenn er schon angeschlagen ist, aus dem Anwesen zu bewegen.

Vorsichtiges Verlassen des Anwesens

Higgi-Baby

Higgi-Baby, so wird Jonathan Higgins manchmal liebevoll von Magnum genannt, erinnert schon ein wenig an Hitler. Rein optisch und... naja auch sonst ein wenig. Higgins ist Kriegsveteran und hat schon viel erlebt und viel geleistet. Daher sieht er auch auf Thomas M. trotz dessen stattlicher Körpergröße gerne und oft herab. Außer, beide müssen einmal zusammenhalten und gemeinsam einen gefährlichen Fall lösen oder jemand aus dem Umfeld gerät in ernsthafte Schwierigkeiten. Dann sind alle Differenzen vergessen und Higgins erweist sich als echter Freund und manchmal sogar als echter Held.

Die meiste Zeit aber verbringt Higgins lieber mit seinen Luxus-Hobbys wie teure Blumen pflegen, kulturelle Veranstaltungen organisieren, Karten spielen mit alten Damen oder seine beiden Kampfbestien "Zeus" und "Apollo" darauf zu dressieren, dass sie Magnum aus bestimmten Terrains fernhalten. Am liebsten wäre es Higgins, Magnum würde sich nur in seiner Kellerwohnung aufhalten (zugegeben ein recht cooler Kellerausbau) und ihm am besten gar nicht begegnen. Im Grunde ein kleiner großer Vater-Sohn-Konflikt. 

Die Freunde: Rick und T.C.

Was wäre die Serie ohne die beiden sympathischen Kumpels von Magnum: Rick und T.C. - Rick führt eine Strandbar und T.C. besitzt eine Chartergesellschaft. Mit seinem Hubschrauber fliegt er meist Touristen über die Inseln. Sehr oft aber muss er Magnum kostenlos hin- und herfliegen, da dieser das Talent hat, immer mit Kriminellen in Verbindung zu kommen. Außerdem erhält Magnum selten normale Gagen, denn seine Fälle entpuppen sich immer als Kriminalfälle.

Rick und T.C. sind genau das, was gute Kumpels ausmacht. Wenn es brennt, sind sie sofort da, auch unter Einsatz ihres Lebens. Ansonsten sind sie aber sehr mit sich selbst, ihrem Hawaii-Highlife, Frauengeschichten, ihrer Arbeit und ständigen Geldsorgen beschäftigt. 

Die witzigste Folge ist die, in der eine Szene viermal aus den verschiedenen Perspektiven der  Hauptdarsteller gezeigt wird. Jeder schätzt sich selber völlig anders ein, als die drei anderen ihn sehen. Jeder erklärt die Freunde zu völligen Trotteln oder sogar Verdächtigen, während er selbst im hellsten Licht erstrahlt. Diese Folge ist wahrlich eine kleine Sternstunde der Fernsehgeschichte.

Magnum - auch nach bald 30 Jahren und etlichen Wiederholungen immer noch ein Serienknüller.

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