Malaria-Risikogebiete (Bild: wikipedia.de)

Jährlich erkranken 250 Millionen Menschen weltweit an Malaria und viele davon so schwer, dass sie daran sterben. Jedes Jahr sterben 1,5 bis 2,7 Millionen Menschen an dieser Infektionskrankheit. Damit nimmt Malaria den achten Platz der Todesursachen ein.
Ein besonders hoher Anteil der Betroffenen lebt in Afrika, südlich der Sahara. Schwangere Frauen und Kinder unter 5 Jahren gehören zu der Gruppe, die am meisten erkranken. Hinzu kommt, dass die Kombination mit HIV-Erkrankungen, die diese Menschen anfälliger für Malaria machen.

Wer in die Risikogebiete von Malaria-Infektionen reist, sollte unbedingt Vorsorge treffen. Afrika südlich der Sahara, bis zum Norden Südafrikas, sind zum größten Teil von Mücken mit Plasmodien belastet. Als weiteres gefährdetes Land gilt Asien. Hier vor allem die Grenzgebiete von Thailand, Laos und Kombodscha sowie in Indonesien alle Inseln östlich von Bali. Auch wer nach Papua-Neuguinea und die Salomonen sowie die umgebenden Inseln reist, muss eine Malaria-Phrohylaxe durchführen. Selbst in der Dominikanischen Republik sind Malaria Infektionen möglich. Für einige Teile von Brasilien ist ebenfalls eine Malaria-Vorsorge zu treffen.

Wer sich in der Regenzeit dort aufhält und eventuell eine Tour durch ein Naturgebiet unternimmt, ist natürlich stärker gefährdet, als jemand, der sich in der Stadt in einem Hotel einquartiert.

So niedlich sehen die Anophelesmücken natürlich nicht aus!

Eine Malaria-Erkrankung ist nicht spaßig! (Bild: Ilustration: Sigrid Roßmann / pixelio.de)

Man unterscheidet fünf verschiedene Malaria-Formen

Auslöser der Malaria sind Stiche, die durch einzellige Organismen (Plasmodien) hervorgerufen werden. Dies sind bestimmte Mückenarten, wie die Anophelesmücke. Dieses dämmerungs- und nachtaktive Insekt kommt gehäuft in Feuchtgebieten und in der Nähe von stehenden Gewässern vor. Gerade nach der Regenzeit ist die Malaria-Gefahr in diesen Gebieten am Größte, denn in den kleinen Tümpeln, die sich während dieser Zeit gebildet haben, legen diese Mücken ihre Eier ab, die sich dann exposionsartig entwickeln. Man unterscheidet 5 verschiedene Malaria-Erreger:

  • Der Gefährlichste ist die Malaria tropica, sie wird durch Plasmodium falciparum verursacht. Nur 70 Prozent der Erkankten überleben diese Form der Malaria.
  • Seltener tödlich hingegen verläufen die Erkrankungen mit  Malaria tertiana. Sie werden durch die Erreger ( Plasmodium vivax oder Plasmodium ovale) verursacht.
  • Die mildeste Form ist die Malaria quartana, sie wird durch den Erreger Plasmodium malariae verursacht.
  • Malaria Knowlesi eine Malaria-Art, die eigentlich die  Makaken (Affenart) befällt, wird neuerdings auch häufiger beim Menschen festgestellt.

Wie erkennt man die Malaria-Symptome

Die Symptome der Malaria tropica ähneln in vielen Fällen anfangs denen einer Grippe. Auch hier setzen schlagartig Kopfschmerzen und Rückenschmerzen ein. Starkes Frösteln und ein Hitzegefühl begleiten das Fieber. Bei der Malaria tropica treten die Fieberschübe unregelmäßig auf. Dieses Merkmal unterscheidet diese von den den anderen Formen der Malaria. Hier treten die Fieberschübe dagegen rhythmisch auf. Bei der Malaria tertiana treten die Fieberschübe alle 48 Stunden auf. Die Malaria quartana erkennt man an Fieberschüben, die alle 72 Stunden auftreten. Zwar kann man anhand der Fieberschübe erkennen, um welche Form der Erkrankung es sich handelt. Letztendlich bietet jedoch nur ein mikroskopischer Nachweis den Malaria-Erreger im Blut. Dabei ist es wichtig, dass das Blut während der Fieberphase entnommen wird.

Im späteren Verlauf zerfallen die roten Blutkörperchen. Die ersten Anzeichen ist eine Blutarmut. Schwerwiegende Komplikationen entwickeln sich gerade bei der gefährlichsten Form der Malaria, der Malaria tropica. Hier tritt schnell eine Benommenheit ein, die zum Koma führt und in den meisten Fällen tödlich endet. Die Infektion birgt darüber hinaus auch eine Gefahr für Nieren, Herz, Magen und den Magen-Darm-Trakt. Durchfälle und ein Lungenödem sind möglich.

Welche Malaria-Prohylaxe ist ratsam?

Ob Meldikamente zur Malaria Prophylaxe eingenommen werden sollen, sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen. Nicht immer ist eine Chemoprophylaxe angebracht. Besonders bei bestehenden Vorerkrankungen oder Unverträglichkeiten muss eine Einnahme abgewogen werden. Je nach Reiseziel, Reisezeit und Reisedauer wird Ihr Arzt Ihnen ein entsprechendes Medikament empfehlen. Bei der Reise in stark gefährdete Gebiete empfiehlt sich dringlicher eine Chemoprophylaxe. Wer jedoch in ein Gebiet mit minderer Gefährdung reist, dem kann unter Umständen ein Stand-by-Präparat empfohlen werden. Dieses wird erst eingenommen, wenn eine Malaria-Erkrankung in Betracht gezogen wird. Sollten sich Glieder- und Muskelschmerzen, Frösteln, Abgeschlagenheit und Fieber einstellen, wird sofort mit der Behandlung mit diesem Notfallmedikament begonnen.

Die gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Behandlung von Malaria-Erkrankungen. Anders sieht es mit bei Prophylaxe aus. Hier übernehmen nicht alle Krankenkassen die Kosten für die Medikamente. Auskunft erteilt Ihnen die Krankenkasse auf Nachfrage.

Informationen des Auswärtigen Amtes
Das Auswärtige Amt hat ein 28-seitiges Merkblatt für Reisende und Beschäftige im Ausland erstellt. Sie beinhaltet Empfehlungen zur Vorbeugung und Selbstbehandlung im Notfall.

Forscher spüren gefährlichste Malariamücke auf
Ein Bericht von spiegel-online.de

Autor seit 11 Jahren
524 Seiten
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