"Mama Afrika" Miriam Makeba
Miriam Makeba war Sängerin, Schauspielerin und Komponistin. Sie bekämpfte die Apartheid in Südafrika und gründete humanitäre Projekte. Portrait eines bewegten Lebens.Portrait der Sängerin Miriam Makeba - Mama Afrika - Kämpferin gegen die Apartheid
Sie war ein Symbol für den Kampf gegen die Apartheidpolitik Südafrikas. Die Sängerin, Schauspielerin und Komponistin Miriam Makeba erlag am 09. November 2008 unmittelbar nach einem umjubelten Konzertauftritt einem Herzinfarkt. In ihrem Heimatland Südafrika, in dem sie über Jahrzehnte unerwünscht war und in das sie nicht einreisen durfte, erfreute sich die Künstlerin großer Popularität.
Wer war diese Miriam Makeba, die sich zeitlebend für die Freiheit und Gleichberechtigung in Südafrika engagiert hat?
Leben und Karriere von Sängerin Miriam Makeba
Miriam "Zenzi" Makeba wurde am 4. März 1932 in Johannesburg geboren. Ihre Mutter arbeitete als Haushaltshilfe, ihr Vater war Lehrer. Bereits im Alter von 18 Tagen lernte Miriam Makeba das Gefängnisleben kennen. Mit ihrer Mutter musste sie für sechs Monate ins Gefängnis, weil die Mutter versucht hatte, illegal selbstgebrautes Bier zu verkaufen, um die Familie zu ernähren. Die traditionelle afrikanische Musik lernte sie vor allem in der Familie kennen, zum Jazz kam sie durch das Hören von Radiosendern. Im Jahre 1949 heiratete sie und brachte ihre Tochter Bongi zur Welt. Ihren gewalttätigen Mann verließ sie bereits nach kurzer Zeit und arbeitete als Haushaltshilfe und trat als Sängerin bei Hochzeiten und anderen Veranstaltungen auf.
In den 50er Jahre trat Miriam Makeba überall im südlichen Afrika auf, der internationale Durchbruch gelang ihr durch die Hauptrolle in dem vielbeachteten Anti-Apartheid-Streifen "Come Back, Africa". Der Produzent des Films nahm sie mit in die USA, wo sie u.a. im Fernsehen auftrat. Ihr großer Förderer war Harry Belafonte, mit dem sie eine enge Freundschaft verband. Miriam Makeba nannte ihn einmal ihren "Big Brother".
Südafrika blieb Miriam Makeba 30 Jahre verschlossen
Wegen ihres öffentlichen Engagements gegen die Politik ihres Heimatlandes durfte sie 1960 nach einem Auslandsaufenthalt nicht nach Südafrika zurückkehren, um an der Beerdigung ihrer Mutter teilzunehmen. Sie blieb zunächst in London, siedelte aber später in die USA über. Als sie 1968 den "Black Power"-Aktivisten Stokely Carmichael heiratete, galt sie wiederum als unerwünschte Person, verließ die USA und ging mit ihrem Ehemann nach Guinea. Nach der Scheidung von Carmichael im Jahre 1978 blieb Makeba aber in Guinea und engagierte sich als UNO-Botschafterin Guineas. Erst im Jahre 1990, nach der Abschaffung der Apartheid, durfte Miriam Makeba nach Südafrika zurückkehren. Sie kam auf ausdrücklichen Wunsch Nelson Mandelas.
Mit "Pata Pata" gelang Miriam Makeba der Sprung in die Charts
Einer der bekanntesten Songs von Miriam Makeba ist sicher "Pata Pata". Mit diesem Hit erreichte sie 1967 als erste afrikanische Künstlerin in die internationalen Top Ten. In ihrer langen Karriere traf sie viele andere Stars. So trat sie unter anderem mit Hugh Masekela und Paul Simon auf, sie begegnete Hollywood-Legenden wie Marlon Brando, Elizabeth Taylor und Josephine Baker und sie hatte die Möglichkeit, ihre Botschaft gesanglich vor Präsidenten, Königen und Papst Johannes Paul II. in Worte zu fassen. Auch durch Reden vor der UNO, wo sie zur Apartheidpolitik aussagte, wurde sie zu einer der einflussreichsten Kämpferinnen gegen die Rassentrennung in ihrem Heimatland.
In ihrer Zeit in Guinea absolvierte Miriam Makeba Tourneen durch Europa und verschiedene, afrikanische Staaten. 1981 gab sie ein vielbeachtetes Konzert in der New Yorker Carnegie Hall, das von vielen als Comeback in den USA angesehen wurde. Allerdings wurde es danach still um Miriam Makeba. Persönliche Schicksalsschläge wie die Scheidung von Stokely Carmichael und der Tod ihrer Tochter waren für sie der Anlass, sich von der Bühne zurückzuziehen. Erst 1987 trat sie im Rahmen der Graceland-Tour gemeinsam mit Paul Simon wieder bei Konzerten auf. Bis zuletzt gab sie auf der ganzen Welt Konzerte und machte sich für politische wie humanitäre Projekte stark. Was sie gesanglich auszeichnete, war ihre Fähigkeit, Gospel, Blues und Jazz mit traditionellen afrikanischen Rhythmen zu verbinden. Sowohl für ihr Gesangstalent, als auch für ihr politisches Engagement wurde Miriam Makeba ausgezeichnet. Sie gewann nicht nur den Grammy, sondern auch die Dag-Hammarskjöld-Preis sowie die Otto-Hahn-Friedensmedaille. Zudem wurde ihr im Jahr 2002 der inoffizielle Musik- "Nobelpreis", der Polar Music Prize verliehen.
Miriam Makeba starb kurz nach einem Benefiz-Konzert in Italien
Am 9. November 2008 gab Miriam Makeba mit anderen Künstlern ein Benefiz-Konzert in der italienischen Stadt Castel Volturno. Kurz nach dem Verlassen der Bühne brach sie zusammen und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Sie hatte einen Herzinfarkt erlitten und die Ärzte konnten ihr nicht mehr helfen. "Mama Afrika" Miriam Makeba wurde 76 Jahre alt.
Bildquelle:
Donnaya
(Gothic, Mittelalter, Dark Metal - Musik außerhalb des Mainstreams)