Maroni oder Kastanien - ... botanischer Unterschied

Botanisch gesehen gehört die Edelkastanie (Castanea sativa) zu den Buchengewächsen und ist mit der bei uns häufiger verbreiteten Rosskastanie, die zu den Rosengewächsen zählt, nicht verwandt. Die Früchte der Rosskastanien sind für den Menschen außerdem giftig. Die Früchte beider Arten wachsen jedoch sehr ähnlich, in einem stacheligen Fruchtbecher, der sich bei Vollreife öffnet und die Nüsse frei gibt. In der Küche werden die Begriffe Esskastanie oder Maroni synonym verwendet, botanisch besteht zwischen beiden allerdings ein Unterschied: Die kleineren Maroni lassen sich nämlich leichter schälen als die rundlicheren, einseitig abgeflachten Edelkastanien. Auch wegen ihres intensiveren Geschmacks werden daher Maroni in der Küche bevorzugt.

Gesunde Maroni

Kastanien oder Maroni zählen zu den Nüssen. Während andere Nüsse aber einen hohen Fettgehalt von bis zu 70 Prozent haben können, liegt der Fettanteil bei den Maroni nur bei etwa zwei Prozent. Ähnlich verhält es sich bei den Kalorien. 100 Gramm Kastanien oder Maroni haben nur rund 180 Kalorien, die vergleichbare Menge an Nüssen hat durchschnittlich 700 Kalorien. Obwohl sie sehr fettarm sind, enthalten Maroni Linolsäure, eine wertvolle ungesättigte Omega-3-Fettsäure.

Maroni enthalten besonders viel Stärke und sättigen rasch. Stärke bewirkt, dass der Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigt und dann länger stabil bleibt. Damit sind Maroni als Energiespender für zwischendurch ideal. Der hohe Gehalt an Kalium kann in Stresssituationen blutdrucksenkend wirken. Mit nur 10 Kastanien kann man die Hälfte des Tagesbedarfs an Kalium decken. Auch Muskeln und Knochen sind auf Versorgung mit Kalium angewiesen. Durch eine hohe Kaliumaufnahme wird weniger Kalzium aus dem Körper ausgeschwemmt und Muskelkrämpfen vorgebeugt. Die Aminosäure Phenylalanin kann im Körper zu dem so genannten Glückshormon Serotonin umgewandelt werden. Maroni haben also eine ähnliche Wirkung wie Schokolade, und das mit wesentlich weniger Kalorien. Auch mit Vitaminen können die Edelkastanien aufwarten. Sie enthalten Vitamin C, E und einige Vitamine der B-Gruppe.

Maroni sind glutenfrei und daher auch für Menschen mit Zöliakie geeignet. Wegen dem fehlenden Klebereiweiß kann Mehl aus Kastanien daher nur in Kombination mit anderen Mehlsorten zum Backen verwendet werden.

Bild: geröstete Maroni

Quelle: bhp/pixelio.de   

Worauf man beim Kauf und der Zubereitung von Maroni achten sollte

Maroni sollen beim Kauf eine glatte, glänzende Oberfläche haben und keine Wurmlöcher aufweisen. Für Wurmbefall sind die edlen Früchte nämlich anfällig. Wurmfreie und frische Maroni sinken, in lauwarmem Wasser eingelegt, zu Boden. Sollen die Maroni geröstet werden, wie beim Maroni-Brater, wird die Schale mit einem scharfen Messer oder einem Maroni-Schneider aufgeschnitten. Sollen die Maroni zu Mehlspeisen oder Kastanienpüree verarbeitet werden, müssen die Früchte vor der weiteren Verarbeitung aus ihrer Schale gelöst werden. Dies macht mitunter etwas Mühe. Zwei Möglichkeiten stehen zur Auswahl, wobei die Kastanien auf jeden Fall vorher aufgeschnitten werden müssen, damit sie nicht platzen. Bei der schonenderen Variante werden die Kastanien im Backrohr bei 280 Grad gebacken, bis die Schalen aufspringen. Alternativ können die Kastanien auch 20 Minuten in Salzwasser gekocht werden. Bei dieser Methode gehen jedoch viele wertvolle Inhaltstoffe verloren.

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