Verbindungen finden - In den Kopf klopfen und auswendig lernen ist nicht notwendig

Seit langem lerne ich selbst sehr erfolgreich mit so genannten ABC-Listen.

Dazu ein wenig Hintergründe. Tatsächlich ist nicht immer alles gelernte Wissen abrufbar. Das kennt vermutlich jeder, der schon einmal einen Blackout in einer Klausur erlebt hat. Das Ärgerlichste daran ist, dass man weiß, dass man es gelernt hat, man aber einfach nicht in der Lage ist, es aus dem Gedächtnis hervorzukramen.

Wer aber auf der anderen Seite schon einmal Stadt-Land-Fluss gespielt hat, der wird wissen, dass einem plötzlich mehr Städte, Länder und Flüsse einfallen, als sonst.

Das liegt daran, dass das Gehirn Wörter mit dem Anfangsbuchstaben verknüpft. Hier der Beweis: "Man knan auch shcole Tetxe ohne nwensnnrteerte Prblome lseen."

Der Trick ist jetzt, das Gehirn darauf zu trainieren, Fakten, Wörter und Assoziationen hochzukramen um so den Teil des Wissens, auf den man zurückgreifen kann, zu erhöhen.

1. Nehmt ein Blatt Papier und schreibt oben ein Thema hin (beispielsweise Konvergenz, Galoisgruppen, Darstellungstheorie). Das kann sowohl sehr speziell als auch sehr allgemein sein. Je nachdem wie gut man sich in dem Thema auskennt.

2. Im nächsten Schritt schreibt ihr das Alphabet untereinander auf das Blatt.

3. Nun lasst eure Augen über das Blatt wandern, bis euch etwas einfällt. Schreibt den Begriff zu dem zugehörigen Buchstaben. Das macht ihr etwa 4 bis 5 Minuten lang. Es dürfen ruhig viele Begriffe bei einem Buchstaben stehen und bei anderen gar keine.

Nun hat man eine kleine, unvollständige Liste. Im Allgemeinen hat man zu einigen Buchstaben keine Begriffe und zu anderen Buchstaben dafür umso mehr.

Mit dieser Liste kann man nun verschiedenst verfahren. Versucht sie mit Kommilitonen zu vervollständigen, lest das Skript und schreibt noch mehr dazu schaut, welche Begriffe wirklich wichtig sind und welche nicht.

Anwendungsgebiete sind:

  • Übungsaufgaben: Wenn man keinen Ansatz findet, kann man einfach ein oder zwei Listen anlegen und schauen, ob man dadurch auf gute Ideen kommt.
  • Vorlesungen: In der Pause kann man Listen zu neuen Sätzen oder Themen anlegen, um dem Gehirn schon die ersten Verbindungen zu schaffen.

Ein gutes Buch über Lerntechniken ist "Stroh im Kopf: Vom Gehirnbesitzer zum Gehirnbenutzer"

Beweise führen - "Don't just read it, fight it" - Paul Halmos

Obwohl Wissenschaften, sehr theoretische Gebiete sind, geht es nicht durch lesen von Fachbüchern. Man muss in jedem Fall sein Handwerkszeug beherrschen. Dazu gehört, dass man viel übt, und darum wird man auch nicht herumkommen.

Man kann es sich aber angenehmer gestalten, indem man sich ein Gebiet sucht, das einem besonders gefällt.

Das kann angewandte Mathematik sein, wie Numerik, Statistik oder besonders "mathematische" Mathematik wie Logik oder Zahlentheorie.

In jedem Fall macht es Sinn, Professoren nach Buchempfehlungen zu fragen. Oder mach schaut bei Amazon oder über Google nach Rezessionen.

Besonders nützlich ist es auch, verschieden Beweistechniken zu lernen. Beispielsweise "Lösungsstrategien: Mathematik für Nachdenker" ist ein sehr gutes Einführungswerk, in dem viele Beweismethoden dargestellt werden.

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