Matratze zu hart? Lattenrost weicher stellen

Wenn unter Ihrer Matratze ein verstellbarer Lattenrost liegt, ist es relativ einfach, eine zu harte Matratze weicher zu bekommen. Stellen Sie die Latten im Schulterbereich so weich wie möglich ein. Ob auch der Beckenbereich weicher gestellt werden muss, hängt von Ihrem Körpergewicht und Körperbau ab. Auch die Schlafposition spielt eine Rolle. Das Becken sollte in Seitenlage ein ganz klein wenig in die Matratze einsinken, so dass die Wirbelsäule gerade ist. Legen Sie sich in Ihrer bevorzugten Schlafposition auf das Bett und lassen Sie eine zweite Person beurteilen, ob die Wirbelsäule gerade wirkt.

Rücken- und Bauchschläfer hingegen sollten den Lattenrost im Lendenwirbelsäulenbereich nicht zu weich stellen, hier wird Stabilität benötigt.

Lassen sich die Latten nicht verstellen, gibt es einen Trick. Ziehen Sie die Latten an den gewünschten Positionen heraus und drehen Sie sie einfach um. Die Wölbung zeigt nun nach unten. Im Schulterbereich können sogar bis zu zwei nebeneinander liegende Latten komplett entfernt werden. Dann fühlt sich die Matratze tatsächlich viel weicher an.

Der Lattenrost hat einen entscheidenden Einfluss auf den Liegekomfort, allerdings machen sich Veränderungen hier vor allem bei Kaltschaummatratzen bemerkbar. Sehr dicke Federkernmatratzen hingegen reagieren nur ein klein wenig auf die Veränderung.

Kaltschaummatratze oder Federkernmatratze durch Topper weicher bekommen

Vor allem für Federkernmatratzen, die als zu hart empfunden werden, bietet sich ein weicher Topper aus Kaltschaum oder Viscoschaum an. Visco (Memory-Schaum) ist weicher und sorgt für einen guten Druckausgleich. Hierbei handelt es sich um eine Matratzenauflage, die mehrere Zentimeter dick ist. Sie können solche Auflagen relativ günstig im Internet bestellen, manchmal gibt es sie auch beim Discounter. Der Topper ist wahrscheinlich die beste Möglichkeit, wenn die Matratze zu hart ist. Er kann sowohl auf Kaltschaum- als auch auf Federkernmatratzen gelegt werden.

Bild: Visco-Schaum mit Memory Effekt, Isimax-Auflage:

Kaltschaummatratze zu hart? Würfelförmige Einschnitte selber machen

Bei teuren Kaltschaummatratzen befinden sich würfelförmigem Einschnitte in den Schulterzonen, um diese weicher zu machen. Das wird von den Herstellern als echte Innovation gepriesen. Tatsächlich können Sie solche Einschnitte auch selber machen, zumindest bei einer älteren Matratze kann diese Lösung einen Versuch Wert sein. Die Haltbarkeit der Matratze leidet leider unter dieser Behandlung, deswegen ist die Methode nicht unbedingt für nagelneue, teure Matratzen empfehlenswert.

Einschnitte im Schaumstoff (Bild: Ravensberger STRUKTURA)

  • Dazu schauen Sie sich am besten die Matratzen im Internet oder Matratzenfachgeschäft an, die solche Einschnitte haben.
  • Im Prinzip werden hier nur längs und quer ca. ein bis zwei Zentimeter tiefe Schnitte in den Schaumstoff gemacht. So entsteht die würfelige Oberfläche, die wesentlich elastischer und weicher ist als die ungeschnittene Matratze.
  • Alles, was Sie dafür brauchen, ist ein scharfes Messer. Es eignet sich beispielsweise ein Teppichmesser.
  • Noch besser geht es mit einem Heißdraht-Schneidegerät bzw. Styropor-Schneider, dann sind die Einschnitte sogar versiegelt.
  • Entfernen Sie zunächst den Matratzenbezug. Bei Modellen ohne Reißverschluss muss die Naht aufgetrennt und später wieder zugenäht werden.
  • Zeichnen Sie die Einschnitte vorher mit einem Lineal an. Der Abstand zwischen den Einschnitten sollte ca. 5 Zentimeter betragen. Doch Vorsicht! Schneiden Sie zunächst nicht die ganze Matratze, denn natürlich wird die Matratze durch die Einschnitte nicht nur weicher, sondern auch instabiler. Die Haltbarkeit veringert sich etwas, da Sie die Einschnitte ja nicht versiegeln können. Deswegen empfiehlt sich diese Methode vor allem für die Schulterzone.

Ist die Matratze zu hart, müssen Sie also nicht gleich eine neue kaufen. Vorübergehend oder zur Überbrückung können verschiedene Maßnahmen helfen, bequemer zu liegen und besser zu schlafen.

 

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