Maulkorb - aber hundgerecht!

Warum ein Maulkorb?

Maulkörbe sind im Leben eines Hundes öfter mal ein Thema - bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger. Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier und Bullterrier sind in Stuttgart beispielsweise ständig verpflichtet, außerhalb eines befriedeten Besitztums einen das Beißen verhindernden Maulkorb zu tragen. Wie sie bisher gelebt haben, was sie erlebt haben - darauf kommt es nicht an. 

Hunde, die bei Untersuchen und Behandlungen beim Tierarzt ängstlich oder unsicher sind, sollten zur Sicherheit von Tierarzt und Tierhalter einen Maulkorb tragen. Hunde kommen meist in die Tierarztpraxis, wenn irgendetwas schmerzt oder eine Krankheit vorliegt - sind die Hunde dann nicht ganz so taff wie man hofft oder erwartet, gibt es schnell unerwartete Beißvorfälle, die nicht nur dem Beißopfer schaden, sondern auch dem Hund. Er wird eine negative Lernerfahrung zurückbehalten - und: mit den Zähnen kann man sich wehren und wird danach in Ruhe gelassen!

Wissenswertes über Maulkörbe bei Wikipedia

Auf welchen Maulkorb sollte die Wahl fallen?

Maulkörbe gibt es in verschiedenen Arten, für verschiedene Anlässe: 

Nylonmaulkörbe sind in der Tierarztpraxis beispielsweise geeignet, das Praxispersonal und die Tierbesitzer vor schnappenden Patienten zu schützen, und trotzdem Nase, Zähne und Leftzen so gut wie möglich untersuchen zu können. Der Nylonmaulkorb umschließt die Hundeschnauze recht eng und wird hinter dem Kopf mit einem Clip verschlossen. Die ersten paar Zentimeter der Nase sind frei - ein Hecheln, Trinken oder Fressen aber ist bei gut sitzendem Nylonmaulkorb nicht oder nur unzureichend möglich. Diese Art Maulkorb ist also bestens zur kurzen Anwendung bei tierärztlichen Untersuchungen des Maul-Nasenbereiches geeignet. 

Gittermaulkörbe aus Kunststoff sind durchweg geeignet - der einzige Nachteil für den Hundebesitzer ist die Eindeutigkeit dieses Gitters, dass sich rund um die Schnauze legt und erst unter den Augen des Hundes endet. Der Gittermaulkorb lässt der Hundeschnauze soviel Platz, dass überlebenswichtiges Hecheln - gerade in stressreicher Umgebung -, Trinken und Kleinigkeiten fressen gut möglich ist. Für den Hund macht es keinen Unterschied, wie er wahrgenommen wird - er nimmt sich selbst wegen des Maulkorbs nicht gefährlicher wahr - aber er hat eine gewisse Freiheit, die er mit dem Nylonmaulkorb nicht hat. Deshalb sei hier angeraten bei stressigen Stadtbesuchen, Tierarztbesuchen, die sich nicht auf Zähne oder Nase fixieren oder einfach generell den Gittermaulkorb zu benutzen, um dem Hund diese etwas einengende Prozedur angenehmer zu gestalten. 

Eine kleine Auswahl interessanter Maulkörbe:

http://www.praxisdienst-vet.de/byVendor/Kerbl/Maulkorb_au...
Gittermaulkorb aus Kunststoff

http://www.praxisdienst-vet.de/Instrumente/Behandlung_und...
Nylonmaulkorb

Maulkorb - aber nicht unvorbereitet!

Gerade Hunde die beim Tierarzt ängstlich sind, verkraften es ganz schlecht, wenn man - selbst in Hektik - ihm schnell und ungestüm ein merkwürdiges Ding auf die Nase setzt, und ihn in seinen natürlichen Gewohnheiten einschränkt und seiner Angst hilflos aussetzt. Der beste Weg ist es, schon als Welpe, oder spätestens im Junghundealter mit einem gefühlvollen Maulkorbtraining zu beginnen! 

Bei sehr ängstlichen Hunden würde ich empfehlen, den Maulkorb einfach in einem Wohnraum offensichtlich liegen zu lassen, damit er mit oder ohne Besitzer in Ruhe die Möglichkeit hat ihn zu inspizieren. Nie mit Stress, Hektik oder Aufregung an das Training heranzugehen ist hierbei das A und O. Viele Hunde möchten sich den Artikel vielleicht auch einfach alleine ansehen.

Wenn der Maulkorb als alltäglich und normal angesehen wird, kann man ihn aufnehmen, mit der Hand ein Leckerchen reinwerfen oder die Hand mit Leckerchen so unterhalten, dass der Hund die Nase in den Korb stecken muss um daran zu kommen. Nach ein paar Übungen kann der Maulkorb kurz geschlossen werden - so sollte man Zeit und Intensität der Übungen steigern bis es für den Hund normal ist - mit viel Glück vielleicht sogar positiv verknüpft ist - einen Maulkorb zu tragen.