Meditation für Eltern und Kind - R wie Respekt

Wenn der Opa erzählt, dass er in der Schule der Biologielehrerin Schwarzeul Klebstoff auf ihren Sessel geschmiert habe und sie ihren Rock dabei zerrissen habe, als sie sich losmachte, könnte das Kind ähnliche lustige Streiche machen.

Wenn der Vater erzählt, dass es die Lehrer nie bemerkt hätten, dass er sowohl Hausaufgaben wie Klausuren abgeschrieben hätte, könnte das Kind auf die Idee kommen, das auch zu probieren.

Wenn die Familien am Sonntagmittagstisch ihren Reichtum an Schimpfwörtern an den Mitgliedern des Schulkollegiums mit großem Lacherfolg ausprobieren, geht das Kind mit Abneigung gegen Lehrer am Montag in die Schule.

Lehrer sollen so behandelt werden, wie man Vorgesetzte behandelt. 

Meditation für Kinder unter zehn Jahren - F wie Fürsorge

Wenn Frau Friedlich auf dem Pausenhof hört, wie Bodo über sie sagt, sie sei eine Schlampe, könnte es sein, dass Frau Friedlich den Udo böse anschaut.

Wenn Frau Farbenfroh häufig wieder allein den Kunstraum aufräumen muss, könnte es sein, dass sie mal erschöpft auf einem Stuhl sitzt und weint.

Wenn die Klasse im Unterricht von Frau Öderlein häufig so laut ist, dass der Herr Direktor in den Raum kommt, könnte es sein, dass Frau Öderlein viele Wochen krank ist.

Die Lehrer müssen so behandelt werden, wie man das geliebte Meerschweinchen (hoffentlich) behandelt.

Meditation für Kinder zwischen zehn und vierzehn - S wie Selbstständigkeit

Wenn Frau Findnie wieder minutenlang in ihrer Aktentasche den Unterrichtsentwurf sucht, sollten die Schüler schon mal mit dem Vorlesen der Hausaufgabe beginnen.

Wenn Herr Gutnacht während des Unterrichts nicht nur schläft, sondern auch noch schnarcht, könnte es hilfreich sein, dass die Klasse ganz still Caesars "De bello gallico" übersetzt.

Wenn der Herr Direktor wegen der Anrufe aus dem Ministerium häufig zu spät zum Unterricht kommt (oder überhaupt nicht), wäre es hilfreich, wenn sich die Klasse in Geografie einfach selber unterrichten würde.

Wenn Lehrer nicht perfekt sind, sollen Schüler den Mangel durch Selbstständigkeit ausgleichen.

Meditation für Schüler über vierzehn - R wie Rücksichtnahme

Wenn der Referendar Herr Verwirrt im Unterricht nachdrücklich behauptet, Kaiser Friedrich II. hätte Sanssouci erbauen lassen, wäre es den Schülern nicht übel zu nehmen, wenn sie schweigend dies hinnähmen.

Wenn der Religionslehrer Herr Glauberich beinahe in jeder Stunde von seiner Ehescheidung erzählt, sollten die Schüler mitempfindend ihm religiösen Halt geben.

Wenn Frau Magnetis ihre Versuche stundenlang aufbaut und sie nie funktionieren, wäre es schön, wenn ein Schüler ihr helfen würde.

Die Lehrer brauchen die Hilfe.

Meditation für Mütter - Z wie Zusammenarbeit

Wenn die Lehrerin die Tochter ungerecht behandelt hat, dann wäre es hilfreich, die Mutter würde sie besuchen, das Gespräch mit dem Satz "Was Sie aber für ein hübsches Kleid haben" eröffnen und über die Mode in diesem Frühjahr mit ihr reden.

Wenn der Englischlehrer den Sohn einmal beleidigt hat ("Bist wirklich zu blöd dazu!"), dann wäre es sehr nett, die Mutter ginge zu ihm und fragte ihn nach seiner schweren Kindheit.

Wenn der Musiklehrer immer nur Beethoven mit den Schülern bespricht, dann wäre es ein guter Einfall, wenn die Mutter mit ihm in ein Rockkonzert ginge.

Mütter sollen mit Lehrern kooperieren.

Meditation für Väter - K wie Kommunikation

Wenn die Deutschlehrerin Schmallip dem Sohn Bodo einen Vortrag über die Rolle der Erotik in der Werbung gegeben hat, ist das noch keine Aufforderung für den Vater, zu ihr zu kommen.

Wenn der Musiklehrer Verdismo die Tochter für unmusikalisch hält, sollte der Vater in den Kirchenchor, den der Lehrer leitet, eintreten.

Wenn der Sohn im Abitur durchgefallen ist, ist es nicht falsch, wenn der Vater mit dem Direktor beim nächsten Neujahrsball an der Bar einige Gläser hebt. Prost.

Väter sollen auf den Kommunikationsstil der Schule einstellen.

Friedfertigkeit (Bild: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de)

Meditation für den Rest der Welt - F wie Friedfertigkeit

Wenn man über Lehrer spricht, ist es hilfreich darüber nachzudenken, wie diese über einen selber reden würden.

Wenn man auf Lehrer schimpft, soll man an seine eigenen Aussagen über Handwerker, Ärzte, Busfahrer... denken.

Wenn man über Lehrer sagt, sie seien unpädagogisch, soll man daran denken, wie man selber ausrastete, als die sechzehnjährige Tochter mit einem überall tätowierten Kerl ankam und ihn vorstellte: "Das ist Udo, mein fester Freund."

Der Rest der Welt soll nicht nur mit Lehrern entspannt und rücksichtsvoll umgehen, sondern mit sich und allen anderen Menschen auch.

Bilder

Vorschaltbild: nemo/pixabay

Nicht so schwarz! Gerd Altmann / pixelio.de

Das Würstchen Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de

 

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