Was ist Melatonin? 

Melatonin ist ein Hormon der Zirbeldrüse, das bekannter-maßen für unseren Schalf verantwortlich ist. Die Melatonin-produktion bei Säuglingen und Kleinkindern ist sehr hoch. Dieser Umstand sorgt für den ausgedehnten Schlaf, den die Kleinen geniessen dürfen. Schon bis zum Beginn der Pubertät sinkt die Melatoninproduktion um fast 80% und verringert sich mit zunehmendem Alter permanent. Im Körper besitzen viele Organe Melatoninrezeptoren, so z. B. Die Netzhaut des Auges oder Teile des Verdauungs-traktes. Die Produktion des Melatonins verstärkt sich bei Dunkelheit und wird durch Tageslicht gemindert bzw. deaktiviert. Die Grund-stoffe zur Bildung von Melatonin sind Tryptophan und Serotonin. Ein Mangel dieser Substanzen kann zu einer gestörten Melatonin-Ausschüttung führen.

Melatonin ermöglicht somit den erholsamen, tiefen Schlaf, der dem menschlichen Körper die Möglichkeit zur Regeneration gibt. Jeder kennt vermutlich Nächte, in denen die so dringend benötigten Tiefschlaf-Phasen gefehlt haben und die negativen Auswirkungen der mangelnden Erholung im Schlaf.

 

Melatonin gegen Schlafmangel und Schlafstörungen 

Die Auslöser für Schlafmangel sind wohl genau so vielfältig wie das Leben selbst. Die Ursachen liegen oft in einem stressigen Alltag, zuviel Koffein, Nikotin und ein zu schweres Abendessen. Jeder kennt wohl die Nächte, in denen das Gedanken-Karussel nicht anhalten möchte und jeder Blick auf die Uhr das Desaster nur noch verschlimmert. Die Auswirkungen von länger anhaltendem Schlaf-mangel sind verheerend. Körper und Geist erhalten die dringend benötigten Regenerationsphasen nicht mehr. Die ersten Symptome sind noch eher harmlos. Das Drama beginnt mit übler Laune und Unkonzentriertheit. Längere Zeiträume ohne ausreichenden Schlaf verursachen sogar Halluzinationen und psychotische Episoden.

Die exogene Zufuhr von Melatonin hilft sowohl bei Einschlaf- als auch bei Durchschlaf-störungen. Nach der Einnahme von Melatonin dauert es ca. 20 Minuten, bis der Körper problemlos und sanft auf "Schlafmodus" umschaltet. Der Vorteil des Melatonins ist hier, dass die REM-Phasen wesentlich früher einsetzen und länger andauern. Die REM-Phasen sind der wichtige Tiefschlaf-anteil, der so dringend zur Regeneration benötigt wird. Ein weiterer positiver Effekt gegenüber Schlafmitteln ist die Deaktivierung des Hormons durch Tageslicht. Somit entsteht kein "Kater", wie er nach der Einnahme von Schlaftabletten häufig vorkommt. 

Ich selbst habe in einer psychisch belastenden Krisensituation das Einschlafen durch die Einnahme von Melatonin unterstützt und habe nur positive Erfahrungen gemacht. Die Einschlaf-Phase setzte pünktlich ein und ich hatte bis morgens einen ruhigen und sehr erholsamen Schlaf. Über einen drohenden Gewöhnungseffekt ist bis dato nichts bekannt. Ich habe auch keinerlei Probleme fest-gestellt, als ich schließlich nach ca. 10 Tagen die Einnahme beendet habe.

Auch für Menschen, die Schichtarbeit verrichten, ist eine Einnahme von Melatonin sicher eine Hilfe, da der Schlaf-Wach-Rhythmus dieser Menschen oft gestört ist. Bei Kindern und Jugendlichen bleibt noch offen, ob eine Melatoningabe ungefährlich ist. Hier wird davor gewarnt, dass die Zirbeldrüse in diesem Alter bei exogener Aufnahme möglicherweise die körpereigene Produktion reduzieren oder einstellen könnte. Bewiesen ist diese Annahme bisher noch nicht. Im Zweifelsfall besteht immer noch die Möglichkeit, einen eventuellen Melatoninmangel durch einen Bluttest feststellen zu lassen. In diesem Fall würde das Melatonin sicher auch ärztlich verschrieben werden.

 

Melatonin und Anti-Aging 

Ein Zusammenhang zwischen der nachlassenden Melatoninproduktion und fortschreitenden Alterungsprozessen liegt auf der Hand. Viele Menschen leiden schon ab dem 40. Lebensjahr unter Einschlafstörungen und mangelnder Schlaftiefe. Melatonin fungiert als äußerst starkes Antioxidans.

Der Zellschutz durch Melatonin durch das Einfangen freier Radikaler ist erwiesen. In Experimenten wurde nachgewiesen, dass ein höherer Melatoninspiegel die Lebensdauer signifikant erhöht. Der Schutz der Zellen vor toxischen exogenen Einflüssen wurde ebenfalls belegt. Die wachsende Belastung durch die sogenannten Umweltgifte macht diesen Zellschutz zunehmend wichtiger.

Ein weiterer interessanter Fakt ist, dass Melatoninmangel depressive und/oder psychotische Zustände hervorrufen kann. Auch bei Ess-Störungen wurde vermehrt ein sehr niedriger Melatonin-spiegel nachgewiesen. Melatonin wurde auch in der Behandlung Krebskranker eingesetzt und hatte auch dort einen positiven Effekt. Die Letalität der Behandelten ging zurück und auch die Rezidivrate war rückläufig.

 

Fazit 

Abschließend bleibt zu bemerken, dass sicherlich niemand auf's Geratewohl eine Selbstmedikation starten sollte. Jeder Interessierte sollte sich Informationen einholen und sich über mögliche Neben-wirkungen erkundigen. Der freie Verkauf von Melatonin ist in Deutschland verboten. Man bekommt Melatonin nur auf Rezept. Im Internet herrscht inzwischen jedoch ein üppiges Angebot an Präparaten.

Autor seit 12 Jahren
24 Seiten
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