Besonderheiten von Honig als Seifenzutat

Für die Herstellung von handgerührten Naturseifen mit Honig kann man ruhig zum Honig aus dem Supermarkt greifen. Teure Spezialitätenhonige, exotische Honigsorten oder Biohonige wären für die Seife eine Verschwendung. Eine Besonderheit von Honigseifen ist, dass der Honig den Seifenbrei während der Gelphase sehr stark erhitzt. Durch diese Hitze gehen wertvolle Inhaltsstoffe und vorallem die Enzyme des Honigs verloren. Honig verleiht der fertigen Seife eine naturbraune Farbe, die je nach zugesetzter Honigmenge und Hitzeentwicklung während der Gelphase, sehr intensiv ausfallen kann. Mitunter ist bei in großen Blöcken gegossenen Seifen, im inneren die Farbe dunkler, als am Rand.

Bild: www.pixelio.de

Milch als Seifenzutat - ... von der Schafmilchseife bis zur Kokosmilchseife

Alle Arten von Milch können als Seifenzutat verwendet werden – von der Kuhmilch bis zu Schaf- oder Ziegenmilch. Wer auf tierische Zutaten in seiner Seife verzichten möchte, kann aber auch Kokosmilch verwenden. Die Milch kann direkt zum Anrühren der Lauge verwendet werden, oder aber man rührt die Lauge zunächst mit mindestens der Hälfte der berechneten Flüssigkeitsmenge Wasser oder Tee an und gibt die Milch erst in die aufgelöste Lauge. Auf jeden Fall erwärmt sich die Lauge mit Milch sehr viel stärker, als Lauge, die nur mit Wasser oder Tee angerührt wird. Hilfreich ist es, wenn man die Milch vorher gut kühlt oder sogar einge Zeit in den Tiefkühlschrank legt. Ein hitzebeständiges Gefäß ist bei Milch-Laugen absolut notwendig. Das NAOH-Pulver wird immer in die Flüssigkeit eingerührt, nie umgekehrt, denn das gäbe häßliche, ätzende Spritzer. Zur Sicherheit ist das Tragen von Gummihandschuhen und einer Sicherheitsbrille anzuraten. Selbst die Dämpfe der Lauge sind stark ätzend und sollten nicht eingeatmet werden. Wenn Sie die Möglichkeit haben, rühren Sie die Lauge im Freien an. Die Lauge verfärbt sich leicht braun, was auch der fertigen Seife einen bräunlichen Farbton verleiht. Durch die Zugabe von Titandioxid zum fertigen Seifenbrei lassen sich Milchseifen recht gut Richtung weiß färben.

Beachtenswertes bei der Zubereitung von Milch- und Honigseifen

Eine zu starke Hitzeentwicklung sollte man auf jeden Fall verhindern. Milchseifen, Honigseifen oder Milch-und Honigseifen werden keinesfalls abgedeckt. Bei Honigseifen wäre es sogar optimal sie in die Tiefkühltruhe zu stellen. Im Winter kann man sich bei kalten Außentemperaturen auch damit behelfen, die Seife für einige Stunden in den Schnee oder bei Minustemperaturen auf die Fensterbank zu stellen. Je kälter eine Honigseife ausreifen kann, desto heller bleibt sie.

Rezept für eine Honigseife mit Milch

  • 150 Kokosfett
  • 200 Sonnenblumenöl
  • 100 Maiskeinöl
  • 200 Cremana
  • 10 Kürbiskernöl
  • 20 Rizinusöl
  • 20 Bienenwachs gelb

 

  • 200 ml Waser
  • 40 g Schafmilch
  • 97 g NaOH

 

  • 3 EL Hafermehl
  • EL Honig
  • Honigduftöl

Duftstoffe, Farben und Peelingzusätze

Der Eigenduft von Honig bleibt in der Seife kaum erhalten – hier sollte man mit Seifenduftölen nachhelfen – geignete Duftnoten wären Bienenwachs oder Honig. Oder man greift gleich zu Vanilleduft, denn die meisten Parfümöle Vanille färben die Seife nämlich ohnedies braun, was die Färbewirkung von Honig noch unterstützt.

Wer mag, kann noch ein bis zwei Esslöffel Hafermark in den Seifenbrei mischen. Das gibt einen schönen Peeling-Effekt.

Das Anrühren der Honigseife

Die Lauge wird wie oben beschrieben zubereitet. Die festen Fette werden am Herd langsam erwärmt und dann kommen noch die Öle hinzu. Wenn die Lauge gut überkühlt ist, wird sie zügig in die Fettmischung gerührt. Danach muss der Seifenbrei solange gerührt werden, bis er die Konsistenz von Pudding erreicht. Damit dieser Prozess schneller geht, empfiehlt sich der Einsatz eines Stabmixers. In den Seifenpudding werden dann noch Duft- oder Farbstoffe nach Geschmack eingerührt. Bitte hierzu die jeweiligen Herstellerhinweise beachten. Peelingzusätze werden auch jetzt zugegeben. Der Seifenbrei wird dann in Förmchen gegossen, die Oberfläche sollte mit Frischhaltefolie luftdicht angedeckt werden. Honigseife sollte möglichst kalt gestellt werden. Nach frühestens 24 Stunden können Sie die Seife aus der Form nehmen. Vor der Verwendung soll Seife noch ein paar Wochen nachreifen und trocknen können.

Laden ...
Fehler!