Basis der Seifenherstellung

Für die Herstellung einer Seife nach dem Kaltverfahren benötigt man zumindest Fette oder Öle und eine starke Lauge, die im richtigen Verhältnis zusammengerührt werden. Natronlauge (Natriumhydroxid, NaOH) ist in Drogerien oder im Internethandel als Pulver erhältlich. Erst einmal mit Wasser, Tee oder Milch angerührt, entsteht eine stark ätzende Flüssigkeit. Beim Anrühren erhitzt Natronlauge die Flüssigkeit in die sie eingerührt wird mitunter recht stark, Dämpfe können dabei entstehen. Eine Schutzbrille, Gummihandschuhe und ein für Kinder und Haustiere unerreichbarer Arbeitsplatz sind für das Anrühren des Seifenleims daher unbedingt anzuraten.

Aus der Küche benötigen Sie noch folgende Utensilien: einen feuerfesten Topf aus Glas oder Email, einen hitzebeständigen Messbecher, einen Rührlöffel, eine grammgenaue Küchenwaage, Formen für die Seife und einen Stabmixer.

Bild: Monika Unger

Von der Idee zum Rezept

Für jede Seife ist unbedingt ein genaues Rezept nötig, das die richtige Menge der Natronlauge und der Flüssigkeit in Abhängigkeit der so genannten Verseifungszahl der ausgewählten Öle oder Fette berechnet. Man kann dafür Verseifungstabellen heranziehen und das Rezept händisch berechnen oder man sucht im Internet nach Seifenrechnern, die einem die Rechenarbeit abnehmen. Im Prinzip werden dann die erwärmten, geschmolzenen Fette und die Öle mit der Natronlauge verrührt. Man rührt dann mit dem Stabmixer so lange, bis der Seifenbrei eine puddingartige Konsistenz hat. Diese Rohseife kann dann bereits in Formen gegossen werden und nach 24 bis 48 Stunden hat man eine feste Seife. Diese wäre allerdings recht langweilig. Ohne Duft, ohne Farbe und ohne exotische Zutaten würde so ein Seifenstück vor der breiten Konkurrenz angebotener Naturseifen nicht bestehen können. Eine genaue Schritt-für-Schritt-Anleitung der Seifenherstellung finden Sie in diesem Artikel.

Kreative Zutaten für exotische Seifen

Kräuterseifen

Kräuter sollten getrocknet und fein gemahlen werden. Grobe Stücke würden zu sehr kratzen und frische Kräuter werden meist unansehnlich braun. Versehen mit dem Duft der entsprechenden ätherischen Öle wirken Kräuterseifen noch besser.

Milchseifen

Statt Wasser oder Tee kann man auch Milch zum Anrühren der Natronlauge verwenden. Schafmilch, Ziegenmilch oder Kokosmilch färben die fertige Seife allerdings etwas bräunlich. Die angerührte Lauge erhitzt am Anfang außerdem sehr stark (Vorsicht Dämpfe!). Da Milchseifen während der Gelphase noch einmal sehr heiß werden können, entfällt eine Isolierung.

Seifen mit Peelingzusatz

Funktionellen Seifen kann man Peelingsubstanzen beimischen. Sie schrubben dann richtig – gut bei starkem Schmutz oder Cellulite. Dies kann sehr praktisch sein, aber auch hübsch aussehen, wenn man zum Beispiel Mohnsamen in eine weiße Seife mischt. Kaffeesud entfernt auch gleichzeitig Gerüche. Hafer- oder Weizenkleie hat eine recht starke Peelingwirkung. Für eine sehr milde Peelingwirkung reicht bunte Tonerde.

Honigseife

Auch Honig kann man theoretisch in Seifen einrühren. Ob es sinnvoll ist sei hier dahin gestellt. Honigseifen erhitzen sich während der Verseifung sehr stark, wodurch vermutlich die meisten Inhaltsstoffe des Honigs zerstört werden. Eine Isolierung der Seifenformen entfällt in jedem Fall. Um eine Überhitzung und damit eine hässliche Verfärbung im Inneren der Seife zu vermeiden, kann man Honigseifen im Winter auch ins Freie stellen – im Falle von Honigseifen gilt: je kälter desto besser. Im Sommer bietet sich die Tiefkühltruhe an.

Obst- und Gemüseseifen

Eine witzige Idee ist es Obst oder Gemüse zu pürieren und in den Seifenbrei zu geben. Bei sehr wasserhältigen Sorten wie Gurken rechnet man bei der Flüssigkeitsmenge etwas weniger. Erdbeeren, Pfirsiche, Avocados, Gurken oder Melonen passen gut in fruchtige Seifen. Das Farbergebnis kann allerdings enttäuschend sein, wenn die Seife während der Gelphase zu heiß wird.

Getrocknete Blüten in der Seife

Auch getrocknete Blütenblätter sehen gut aus in der Seife. Man kann die Blüten gleichmäßig in den Seifenbrei mischen, oder lediglich auf die Oberfläche streuen. Geeignet sind zum Beispiel Lavendelblüten und die gelborangen Blüten der Ringelblumen. Durch die Erwärmung des Seifenbreis während der Gelphase werden getrocknete Rosenblüten in der Seife unansehnlich braun.

Farben aus der Natur

Wenn man auf chemische Seifenfarben verzichten möchte, bietet die Natur viele Farbstoffe an, die in kaltgerührten Seifen recht beständig sind. Sehr gute Ergebnisse kann man mit Indigo, Kurkuma, Anatto, Holunderbeeren und Spirulina-Algen erzielen. Milch- und Honigseifen werden von natur aus etwas bräunlich.

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