Mit welchem Spiel wollen intelligente Menschen gerne spielen?

Es soll ein wenig knifflig sein und Überraschungen bieten, es soll gewohnte Denkmuster aufbrechen und die Phantasie anregen, schnelles Kombinieren ist ebenso gefragt wie schnelle Auffassungsgabe - aber vor allem soll es natürlich Spaß machen.

Der weite Weg zum Spieletipp - Die Voraussetzungen

Der MinD-Spieletipp will vor allem unbekannte Spiele fördern, die diesen Voraussetzungen entsprechen. Deshalb dürfen auch Spiele nominiert werden, die schon älter sind, es aber nicht so recht in die Öffentlichkeit geschafft haben.

Es darf sich nicht um reine Wissens- oder Glücksspiele handeln, auch reine Kinderspiele sind ausgeschlossen. Besonderen Wert legt Mensa in Deutschland auch darauf, dass die Regeln einfach und gut verständlich erklärt sind. Auf den intellektuellen Anspruch wird besonderes geachtet, auf die Herausforderung strategischen Denkens oder Kombinierens.

Die Nominierungen

Sechs Mitglieder von Mensa Deutschland, die sich beruflich oder ehrenamtlich mit Spielen beschäftigen, schlagen jeweils ein Spiel für den MinD-Spieletipp vor. Diese Jury von sechs Mensanern testet anschließend die vorgeschlagenen Spiele.

An dieser Stelle ist den Verlagen zu danken; sie alle haben jeweils sechs Exemplare ihres Spiels zur Verfügung gestellt, damit jedes Jurymitglied in seinem Umfeld das Spiel testen konnte.

Die Punktevergabe

Jedes Jurymitglied vergibt Punkte in den einzelnen Kategorien wie Anspruch, Vielseitigkeit oder Spielvergnügen, die unterschiedlich gewichtet werden und ein Gesamtergebnis bilden.

Im Jahr 2013 war im Endeffekt die Kategorie Ausstattung die entscheidende. In allen anderen Kategorien hatte das zweitplatzierte Spiel, Talat, ebenso gut abgeschnitten wie der Sieger. Dass Moguli von einer Holzmanufaktur aus dem Westerwald kommt und Talat offenbar billig hergestellt worden war, gab am Schluss den Ausschlag.

Bruce Whitehill, der Erfinder von Talat, hatte damit doppeltes Pech: Schon im vergangenen Jahr war ein Spiel des Verlages HUCH & friends auf den zweiten Platz gelangt und hatte den Preis nur knapp verpasst.

Die Preisvergabe

Am Samstag, dem 16. Februar, war es dann so weit: Der MinD-Spieletipp wurde vergeben an Reinhold Wittig für sein Spiel Moguli.

Reinhold WittigIn seiner Dankesrede erklärte Wittig, dass er eine ganze Serie von Spielen plant, die den übergreifenden Titel tragen soll "In 80 Spielen um die Welt". Jedes einzelne dieser Spiele sollte authentische Geschichte vermitteln und von Aufmachung und Material her hochwertig sein.

Für das prämierte Spiel hatte er sich eigentlich mit den Bewässerungssystemen der Navajo und anderer Pueblo-Indianer beschäftigt. Als dann aber jemand ein Spiel mit dem Namen "Pueblo" herausbrachte, hatte er sich umgesehen, wo sonst noch auf der Welt komplexe Bewässerungssysteme erstellt worden waren, und war dabei auf die Mogul-Herrscher Indiens gestoßen. Nun führt dieses Spiel als nicht nach Nordamerika, sondern nach Indien, und trägt den Namen "Moguli".

Wittig spielt Moguli

Ziel des Spieles ist es, die eigenen Steine bis an den Spielrand des Gegners zu bringen. Dabei werden gegnerische Steine aber nicht umgangen oder übersprungen, sondern man taucht unter ihnen hinweg - vorausgesetzt, man weiß, wo die unterirdischen Gräben verlaufen.

Im Anschluss an die Preisvergabe spielte der Spiele-Erfinder Reinhold Wittig sein Spiel gegen eine Auswahl von Mensanern. Er verlor; allerdings nur ganz knapp auf Grund eines Flüchtigkeitsfehlers.

Lesen Sie auch:

Mensa in Deutschland vergibt Spielepreis

Mixtour - das Lieblingsspiel intelligenter Menschen

Laden ...
Fehler!