Der Monat heißt so, weil …

Die Bezeichnung für das Wort Monat kommt tatsächlich vom Mond (*).
Warum haben unsere Vorfahren nicht den Sonnenumlauf als Grundlage des Kalenders gewählt? Jäger waren es, die den Wechsel von Tag und Nacht zum Zweck der Tierjagd beobachteten. Sie haben ihre Aktivitäten nach einem Mondkalender ausgerichtet.
Mit dem Wechsel zur Agrarkultur wurde der Sonnenlauf bedeutender, weil die Jahreszeiten nun in erster Linie die Termine für Aussaat und Ernte bestimmten.

Der Ausdruck Monat reicht also weit in die Menschheitsgeschichte zurück.

Die Uhren tickten anders

Die Monatsnamen, die heute bei uns gebräuchlich sind, stammen aus römischen Quellen. Julius Caesar hatte um das Jahr 50 v.Chr. eine entsprechende Verfügung erlassen. Der Julianische Kalender löste damit einen alten römischen Vorläufer ab.

Der römische Papst Gregor XIII. ließ gegen Ende des 16. Jahrhundert den heute gebräuchlichen Gregorianischen Kalender einführen. Der Grund für den Wechsel lag in astronomisch begründeten Ungenauigkeiten des bisher dahin gebräuchlichen Kalenders. Die Monatsnamen blieben allerdings unverändert bestehen. Was bedeuten diese?

Wer kennt die Namen?

In der Regel wurden römische Götter mit Monatsnamen geehrt. Gleich vorneweg kam der Gott des Anfangs – und des Endes.

Januar und Janus. Janus schaut nach zwei Seiten. Anfang und Ende, Alpha und Omega, Geburt und Tod – Janus ist ein Symbol für die Dualität des Lebens. Im Januar fängt eine neues (Lebens-)Jahr an

Die Putzteufel sind los. Die Göttin Februa wurde als Sinnbild der Reinigung und der Sühne verwendet. Wir kennen heute noch den Frühjahrsputz. In verschiedenen Ländern werden in den ersten Monaten des Jahres Fastentage abgehalten. Im Februar wurde auch im alten Rom schon aufgeräumt, außen und innen.

Frühjahrsputz (Bild: ArtsyBee/ pixabay.com)

Mars und die Orchidee

Mars ist nicht nur der bekannte Kriegsgott. Er wird in der Legende auch als der Vater von Romulus und Remus bezeichnet. Rom trug also von Anfang an eine kriegerische Ader in sich.

Die Mutter des Mars war der Legende nach die oberste römische Göttin Juno. Sie wurde von einer Orchidee schwanger, als sie an dieser vorbeiging. Wie kann eine Frau von dem Duft einer Orchidee schwanger werden? Nun, Orchidee heißt im Griechischen Hoden, weil diese Pflanze hodenförmige Wurzelknospen besitzt (*).
An dieser Stelle kann man den alten Römern eine blühende Fantasie bescheinigen.

April. Aperire bedeutet im Lateinischen "öffnen". Ab dem Monat April öffnen sich die ersten Blüten und die ersten Tiere machen Hochzeit. Aphrodite, die römische Göttin der Liebe, hat möglicherweise zur Namensgebung beigetragen.

Und im Mai schüttet die Göttin Maia ihr Füllhorn über der Welt aus. Alles gedeiht prächtig.

Im Juni wird bevorzugt geheiratet. Die Göttin Juno steht sinngemäß für Liebe, Schönheit und für die Heirat.

Zeitverschiebung - vom Amts wegen

Den Begriff "Gründung" aus der Erzählung über den Monat Mars verbindet man mit der Zahl Eins. Und so war es auch gemeint. Der März war ursprünglich der erste Monat im römischen Kalender. Wie ist dieser dann auf den dritten Platz gerückt?

Der Juli wurde zu Ehren von Julius Caesar benannt. Dieser Monat war ursprünglich der fünfte Monat in der Zählung. Im Jahr 153 n. Chr. wurde allerdings die Reihenfolge von Mars, dem ursprünglichen Gründungsmonat im Jahr, auf den Januar als Startmonat umgestellt.
Als Grund gelten verwaltungstechnische Gründe (der Beginn des Magistrats), und daraus folgende Erleichterung von bürokratischen Arbeiten. Der Juli rückte entsprechend vom fünften auf den siebten Platz vor.

Nun werden auch die oft unverständlichen Zuordnungen der nachfolgenden Monatsbezeichnungen klar. Vom September (dem siebten) bis zum Dezember (dem zehnten) rückten die Monate mit ihren früheren Bezeichnungen um zwei Plätze im Kalender nach vorn.
Wegen der Wahl des Magistrats im alten Rom ist also heute der Dezember (der zehnte) aktuell der zwölfte Monat auf dem Kalenderblatt.

Einfache Ursache – große Wirkung. So werden die Kalendernamen wieder verständlich.

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