Mongolischer Schamanismus - Gesundheitswesen mal anders
Der mongolische Schamanismus hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Vom Staatskult über Verbannung bis hin zur wiederentdeckten Heilkunst.Der Schamane - Hüter der verborgenen Kräfte der Natur
Im mongolischen Schamanismus besteht die Vorstellung, dass die Natur mit verborgenen Kräften ausgestattet ist. Die besondere Fähigkeit des Schamanen liegt darin, diese verborgenen Kräfte aufzuspüren und mit ihnen kommunizieren zu können. Sinn dieser Kommunikation ist es herauszufinden, warum beispielsweise ein Mensch gerade an dieser oder jener Erkrankung leidet. Durch das schamanische Zeremoniell wird dann wieder ein Gleichgewicht hergestellt und der Mensch wird von seinen Leiden befreit. Der Schamane bedient sich dabei diverser Hilfsmittel, wie etwa Trommeln, Bänder oder Metallen. Diese Ausrüstungsgegenstände werden zuvor immer rituell belebt, da sie ansonsten nicht wirksam sind. Die Herstellung und auch die Aufbewahrung gehören dabei zu den strengsten Geheimnissen eines Schamanen.
Magie der Natur
Schamanismus - Baustein des mongolischen Gesundheitswesens - Der Schamanismus kehrt zurück.
Trotz all der Widrigkeiten konnte sich diese alte Tradition immer im Geheimen bewahren lassen. Mittlerweile ist sogar ein regelrechter Boom in diesem Bereich eingetreten. Nach den demokratischen Umbrüchen in der Mongolei Anfang der 1990er Jahre bildeten sich spezielle Zentren und Verbände, die sich als Aufgabe gestellt hatten, diese alte Heilkunst wieder aufleben zu lassen. In heutiger Zeit kann man sagen, dass diese Bemühungen sich gelohnt haben. Der Schamanismus gehört mittlerweile wieder als eine tragende Säule zum Gesundheitswesen in der Mongolei. Und dies übrigens, wie auch Skeptiker alternativer Heilmethoden zugeben müssen, mit zum Teil beachtlichen Erfolgen bei verschiedensten Erkrankungen.