Monte Albán im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca (Bild: mmmyoso / Flickr)

Im Jahr 1931 wurde Monte Albán von dem Archäologen Alfonso Caso freigelegt

Ein weiteres faszinierendes Merkmal sind die zahlreichen Grabstätten, die auf dem Gelände gefunden wurden. Sie enthielten oft reiche Beigaben wie Keramik, Schmuck und Werkzeuge, die Einblicke in das Leben und die Rituale der Zapotheken bieten. Die Gräber zeichen auch die soziale Hierarchie innerhalb der Gemeinschaft, da einige mit aufwendigen Ausstattungen für die Elite versehen waren. Die Stätte wurde um 700 nach Christus von den Zapotheken aufgegeben und im darauffolgenden Jahrhundert von den Mixteken übernommen, einer anderen indigenen Gruppe, die in der Region lebte. Sie errichteten die Stadt Mitla, die eher an die Bedürfnisse der Menschen angepasst war und weniger als Zeremonialzentrum diente. Außerdem gründeten sie zahlreiche Staaten. Diese waren zwar durch das königliche Blut und durch Handel miteinander verbunden, dennoch kam es zwischen ihnen immer wieder zu Konflikten und Intrigen.

Die Mixteken trugen ebenfalls zur reichen kulturellen Geschichte von Monte Albán bei und hinterließen ihre eigenen künstlerischen und architektonischen Spuren. Die Stadt wurde 1931 von dem mexikanischen Archäologen Alfonso Caso freigelegt. Während der folgenden achtzehn Jahre gruben er und seine Kollegen Ignacio Bernal und Jorge Acosta innerhalb des Monumentalzentrums. Vieles, was heute der Öffentlichkeit zugänglich ist, wurde zu jener Zeit rekonstruiert. Die Ausgrabungen enthüllten nicht nur die faszinierende Vergangenheit der Zapotheken und Mixteken, sondern auch die komplexen technischen und künstlerischen Fähigkeiten dieser Kulturen.

Monte Albán steht für den kulturellen Reichtum Mexikos

Trotz der Fortschritte in der Forschung und den Entdeckungen bleiben viele Fragen über Monte Albán und seine Erbauer unbeantwortet. Die genaue Bedeutung der verschiedenen Hieroglyphen und Symbole, die auf den Stelen und Steinschnitzereien gefunden wurden, ist Gegenstand kontinuierlicher Deutungen und Diskussionen unter Archäologen und Historikern. Die Zapotheken hinterließen keine schriftlichen Aufzeichnungen, was die Entschlüsselung ihrer Geschichte erschwert. Monte Albán gehört heute zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist ein beliebtes Touristenziel. Besucher können die beeindruckenden Ruinen erkunden, die herrliche Aussicht auf die umliegende Landschaft genießen und mehr über die Geschichte der zapothekischen und mixtekischen Kultur erfahren.

Die Stätte steht auch für die Vielfalt und den kulturellen Reichtum Mexikos und erinnert daran, dass der Kontinent lange vor der Ankunft der Europäer von komplexen und fortschrittlichen Zivilisationen bewohnt war. Insgesamt ist der Ort ein faszinierendes Beispiel für die beeindruckende Kultur und Geschichte Mexikos vor der Kolonisierung. Heute leben die Zapotheken im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca.

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