Am 4. Dezember ist der Namenstag der Heiligen Barbara - Wer war diese legendäre Frau?

Verschiedene Quellen weisen darauf hin, dass Barbara um 300 nach Christus gelebt hat. Der Name Barbara kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt "die Fremde".
Über ihren Wohnort ist man sich nicht einig, es gibt Hinweise, dass sie in der Türkei oder im Libanon gelebt haben soll.

Barbaras Dasein ist historisch nicht belegt, aber dennoch ranken sich Legenden um diese Frau, die nicht nur sehr schön, sondern auch sehr scharfsinnig gewesen sein soll.
So stellte sie ihren Eltern viele Fragen über die sogenannten heidnischen Götter und das Christentum. Ihr Vater stand dem Christentum ablehnend gegenüber, aber Barbara fand dennoch Wege, mit christlichen Priestern zu kommunizieren, sehr zum Ärger des Vaters. Einen der Priester gab Barbara als Arzt aus, um sich taufen lassen zu können.

Barbaras Leidensweg - Der eigene Vater liefert sie den Römern aus

Der Vater war sehr zornig auf seine Tochter, und nachdem sie offenbart hatte, eine Christin zu sein, musste sie fliehen. In einer Legende wird beschrieben, dass ein Schafhirte Barbaras Versteck verraten hat. Er verwandelte sich danach in einen Mistkäfer und seine Schafe verwandelten sich in Heuschrecken.

Nach der Gefangennahme versuchte der römische Stadthalter Barbara zu bewegen. dem Christentum abzusagen. Doch trotz der Folter blieb sie standhaft. Sie wurde gegeißelt und in der Legende heißt es, dass Christus in der Nacht die Wunden heilte. Die Folter wurde in den Tagen darauf immer grausamer und Barbara wurde auf dem Marktplatz nackt zur Schau gestellt. In diesem Moment sollen sich Nebel um ihre Gestalt gelegt haben. Der Vater Barbaras war so voller Zorn auf seine Tochter, dass er die Enthauptung persönlich vollzog. Danach wurde der Mann von einem Blitz erschlagen.

Barbara als Schutzpatronin und Nothelferin - Sie soll Schutz vor Blitzschlag gewähren

Der Blitz, der Barbaras Vater getötet haben soll, spielt eine zentrale Rolle bei der Legendenbildung.
Bei schweren Unwettern bitten die Menschen die heilige Barbara darum, dass der Blitz das Haus nicht trifft.
Auch im Krieg flehten die Soldaten der Artillerie darum, verschont zu bleiben. Aus diesem Grunde stellten sie früher Bilder der Heiligen Barbara auf und erwählten sie zu ihrer Schutzpatronin. Der Pulverraum eines französischen Kriegsschiffes trägt noch heute den Namen Saint Barbe.
In einer weiteren Legende wird Barbara im Zusammenhang mit der sizilianischen Stadt Cantina genannt. Barbara soll einmal mit dazu beigetragen haben, dass der Ätna nicht ausgebrochen ist.

Barbara ist eine der 14 Nothelfer und sie soll den Sterbenden Beistand gewähren, weil Christus ihr in ihrer Not geholfen hat und ihre Peiniger bestrafte.

Die Barbara-Legende entstand etwa 700 nach Christus im byzantinischen Raum und breitete sich bis zum 18.Jahrhundert bis in das Abendland aus.

 

Bild pixabay
Ein Barbarazweig
Kirschblüten

Kirschblüten (Bild: pixabay)

Das Brauchtum spielt eine große Rolle - Der Barbarazweig

In der Legende heißt es, dass Barbara im Angesicht ihres Todes einen Kirschzweig in ihr Trinkwasser stellte.
Sie wollte vor ihrem Tode noch einmal etwas Blühendes sehen. Sie soll auch Trost aus einem abgeschnittenen und toten Zweig gefunden haben, weil noch einmal das Leben daraus aufgeflammt ist. Der Tod des Zweiges war nicht vergebens gewesen.

Später griffen Bauern diese Legende auf und ein alter Brauch fand seine Nische im Christentum.  Die Bauern schnitten Anfang Dezember einen Kirsch- oder Apfelbaumzweig ab und stellten ihn in die warme Stube. Wenn er nach etwa 3 Wochen blühte, stellten sie Mutmaßungen an, wie fruchtbar das kommende Jahr wird. So wurde im Laufe der Zeit der 4. Dezember zum Barbaratag und als Blütezeitpunkt wurden die Weihnachtstage festgelegt.

In manchen Regionen wurden die Namen derer in die Zweige geritzt, welche ihn in die Vase stellten. Der, dessen Zweig als Erster blüht, soll im kommenden Jahr der Glücklichste sein.
Es gibt auch Quellen, die angeben, dass die Barbarazweige die Vorläufer des heutigen Weihnachtsbaumes sind.

Ein weiterer Brauch ist, dass den Bergwerksknappen ein Barbaralicht mit unter Tage gegeben wurde. Dieses sollte Unheil abwenden.


Der Barbaratag wird in der katholischen, evangelischen, armenischen, koptischen orthodoxen und syrisch-orthodoxen Kirche gefeiert.

Ein Windlicht (Bild: pixabay)

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