Wenn der Schlaf das Leben beherrscht

Trotz intensiver Forschung sind die Ursachen für Narkolepsie noch nicht genau ergründet. Allerdings wird vermutet, dass der Narkolepsie eine Störung des zentralen Nervensystems zugrunde liegt, und zwar in dem Bereich, in dem die Steuerung des Schlaf-/Wachrhythmus liegt. Ursache für Narkolepsie sind also weder psychische noch psychiatrische Störungen. Die Wissenschaft vermutet, dass genetische Aspekte im Zusammenspiel mit anderen Faktoren für die Entstehung von Narkolepsie von Bedeutung sind. Zwar tritt Narkolepsie in manchen Familien vermehrt auf, dennoch sind viele Narkoleptiker Einzelfälle in ihrer Familie.

Diagnose bei Narkolepsie

Damit organische Erkrankungen ausgeschlossen werden können, sollte zunächst eine umfassende Untersuchung durch den Hausarzt erfolgen. Ergibt diese Untersuchung keine Befunde, ist die Überweisung an einen Facharzt, möglichst einen Schlafmediziner, ratsam, denn dieser ist meist einem Zentrum für Schlafmedizin angegliedert. Dort werden Betroffene nochmals umfassenden körperlichen Untersuchungen unterzogen und die bisherige Krankengeschichte wird genauestens festgehalten. Besteht der Verdacht einer Narkolepsie, werden zwei verschiedene Testverfahren angewandt: Die polysomnographische Aufzeichnung und der MSLT-Test (Multipler Schlaf-Latenz-Test). Die Ergebnisse dieser beiden Testmethoden bilden dann die Grundlage für die Diagnose der Narkolepsie.

Die polysomnographische Aufzeichnung

Um eine polysomnographische Aufzeichnung zu erhalten, muss der Betroffene eine Nacht in einem Schlaf-Labor verbringen. Vor der Nachtruhe werden Elektroden auf der Haut angebracht, wobei der Patient gebeten wird, so zu schlafen, wie er es immer tut. Das Verfahren dient dazu, die Hirn- und Herzfunktion, Muskel- und Augenaktivität zu überwchen. Dadurch kann herausgefunden werden, ob die auftretenden Symptome eventuell durch andere Störungen verursacht werden.

Der MSLT-Test (Multipler Schlaf-Latenz-Test)

Durch die Tatsache, dass Narkoleptiker ein ganz bestimmtes Schlafmuster zeigen (REM-Schlafphase beginnt schon kurz nach dem Einschlafen), gilt der MSLT-Test als sehr wichtige Methode zur Diagnose einer vorliegenden Narkolepsie. Durch den Test kann also das personenspezifische Schlafmuster eines Patienten untersucht werden. Der Multiple Schlaf-Latenz-Test wird in der Regel am Tag nach der polysomnographischen Aufzeichnung durchgeführt. Der Patient hält ungefähr 4 – 5 mal einen Kurzschlaf von etwa 20 Minuten, wobei zwischen den Schlafphasen eine Pause von jeweils 2 Stunden liegt. Schlafmediziner können anhand der beiden genannten Testverfahren zu einer besseren Beurteilung der Symptome gelangen.

Therapiemethoden bei Narkolepsie

Obwohl Narkolepsie als nicht heilbar gilt, gibt es dennoch verschiedene Möglichkeiten, ihre Symptome und Auswirkungen zu mindern und dadurch die Belastungen für Betroffene zu minimieren. Bei adäquater Behandlung kann die Häufigkeit der Symptome in einem Maß gesenkt werden, dass Narkoleptiker ein fast normales Leben führen können. Da es sehr unterschiedliche Ausprägungen der Symptome gibt, müssen Arzt und Patient gemeinsam eine individuelle Therapie erarbeiten. Dabei kann der Therapieplan aus folgenden Komponenten bestehen:

Behandlung durch Medikamente

Es gibt verschreibungspflichtige Medikamente, die die übermäßige Tagesschläfrigkeit, auftretende Kataplexien (Muskellähmungen), hypnagoge Halluzinationen und Störungen des Nachtschlafs effizient reduzieren oder ganz verhindern können. Gemeinsam mit den Patienten erstellt der Schlafmediziner einen Plan, der einerseits die erwünschten Wirkungen der Medikamente bringt und andererseits die unerwünschten Nebenwirkungen wie Schlafstörungen, Verstimmungen oder Herzkreislauf-Probleme verhindert. Abzuraten ist von rezeptfreien, koffeinhaltigen Medikamenten. Sie sind ungeeignet zur Behandlung von Narkolepsie.

Verhaltenstherapeutische Maßnahmen

Neben der medikamentösen Behandlung ist häufig eine grundlegende Veränderung des Lebensstils notwendig. Durch verschiedene Verhaltensweisen werden manchmal wichtige Verbesserungen erreichen:

Aufklärung des sozialen Umfeldes

Neben der medikamentösen

Bitte beachten Sie, dass dieser Artikel generell fachlichen Rat - zum Beispiel durch einen Arzt - nicht ersetzen kann.

Autor seit 12 Jahren
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