Wer schon einmal in treuherzige Hundeaugen geblickt hat, weiß, wovon ich rede. Caesar wickelte mich schon am ersten Tag um den Finger. Dabei hatte er ungemein Glück, dass er überhaupt bei mir unterkommen konnte. Erstens, weil in meiner Wohnung Hunde erlaubt sind und zweitens, weil mein Freund Julian sich sofort in ihn verliebte. Da wäre auch noch ein dritter Grund, der mir inzwischen so durch den Kopf geht, nämlich die unterschiedlichen Arbeitszeiten meines Freundes und mir. Genügend Zeit braucht man nämlich schon, um mit einem Vierbeiner das Leben zu teilen. Jedenfalls änderte sich unser Leben vom ersten Tag an mit einem Schlag. Meines viel mehr, als das von Julian, denn ich habe einige meiner Gewohnheiten aufgegeben. Und das nicht unfreiwillig. Wenn ich früher in meiner Freizeit stundenlang vor dem Bildschirm meines Laptops verbracht habe, so bin ich jetzt ein echter Naturliebhaber geworden - und ein Spezialist für alle Fälle, denn Caesar musste erst einmal richtig verstanden werden!

In den ersten Tagen sah der kleine Terrier-Mischling ziemlich verwirrt drein. Ist ja auch klar, an die neue Umgebung musste er sich erst gewöhnen. Deshalb lenkten wir ihn mit allen möglichen Aktivitäten ab. Es stellte sich schnell heraus, dass am Waldweg entlang zu laufen, zu seinen Lieblingsbeschäftigungen gehört. Ich muss gestehen, dass ich heute auf diese morgendliche Sporteinlage nicht mehr verzichten möchte. Inzwischen laufen wir schon morgens vor dem Frühstück eine Runde! Sein aufgeregtes Wedeln zu frühester Stunde ist mir Ansporn genug, mich mit dem aktiven Vierbeiner auf den Weg zu machen. Sind wir wieder zurück, gibt es erst einmal ein ordentliches Frühstück. Für uns beide versteht sich. Ich genieße das frische Gebäck, das ich mir auf dem Nachhauseweg beim Bäcker mitnehme, und Caesar sein Hundefutter. Dabei war es gar nicht so einfach, das geeignete Hundefutter für ihn zu finden. Ganz schön wählerisch war der kleine Kerl anfangs schon. Woran es lag, dass er sein gewohntes Hundefutter nicht mehr aß, wissen wir bis heute nicht. Jedenfalls wurde ein beachtlicher Teil des Angebots durchprobiert, bis wir endlich mit dem Hundefutter von Bosch Erfolg hatten. Abends eine leichte Mischung und morgens so wie heute früh etwas Kräftigeres. Auswahl gibt es genug. Und ehrlich zugegeben, das tägliche Prozedere hat Ordnung in mein Leben gebracht und ich fühle mich wie ein neuer Mensch. Vom Sesselhocker zum Jogger - und das macht auch noch richtig Spaß!

Ich kann nur hoffen, dass ich mich in Zukunft wieder vermehrt dem Schreiben annehmen kann. Im Februar stehen erst einmal die Semesterferien an und Anfang März ein kleiner Trip nach London.

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